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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Beschwörung, Grohann, sonst kann ich für nichts garantieren!“
    Dann hörte Maria nichts mehr und fühlte sich wie ein lebloser Floh bei Nacht im ewigen Eis. Nach einer langen Zeit ohne weitere Ereignisse machte sich in Marias Ohren ein Glucksen bemerkbar und ihr wurde langsam wieder wärmer. Sie hörte Estephaga wie von ferne stöhnen:
    „Das war ein hartes Stück Arbeit!“
    „Ja, aber es ist gelungen“, erwiderte Grohann.
    „Wer, bitteschön, verhindert, dass so etwas noch einmal geschieht?“, fragte Estephaga streng.
    „Ich“, erwiderte Grohann mit seiner tiefen Stimme. „Und zwar jetzt gleich.“
    „Mit Verlaub, Grohann, aber sollten Sie sich nicht erst um Ihre Verletzungen kümmern? Der Fluch könnte auch Sie getroffen haben!“
    „Es geht mir noch gut genug!“, erklärte Grohann. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Sagt man das nicht so?“
    Maria hörte das Geräusch von Hufen, die auf den Boden schlugen. Grohanns Schritte entfernten sich schnell und als das Geräusch verklungen war, hörte Maria Estephaga murmeln:
    „Er ist verrückt.“
    Maria wollte Estephaga fragen, ob sie nun wieder ganz gesund sei und was das für ein Fluch gewesen war, der sie getroffen hatte, doch sie merkte, dass sie den Mund nicht aufmachen konnte. Machte aber nichts. Eine warme, zufriedene Gleichgültigkeit machte sich in ihr breit. Sie schlief nicht, sie lag einfach nur mit geschlossenen Augen da und merkte, wie ihr immer wohler zumute wurde. Der kalte Schrecken der Hermeline hatte sie verlassen.
     
    Die Mädchen in Zimmer 773 erwachten von einem lauten Gewitter, das den Himmel über der Festung erschütterte und das Innere des Zimmers immer wieder in gleißendes Licht tauchte, das in den Augen brannte.
    „Was ist denn jetzt los?“, rief Lisandra, als es wieder einen Schlag tat, der die Mauern erzittern ließ. „Ein Erdbeben von oben?“
    Alle Mädchen saßen aufrecht in den Betten und starrten sich gegenseitig an, während es violette, blaue und grellgelbe Blitzte hagelte.
    „Das ist kein Erdbeben und das ist auch kein Gewitter!“, sagte Berry. „Das ist Magie!“
    Thuna spürte es auch. Sie spürte vor allem, dass Grohanns Magie in diesem Sturm steckte und das erschreckte s ie.
    „Wo ist Maria?“, fragte Scarlett.
    Jetzt sahen die anderen es auch. Marias Bett war leer. Ihre Decke war zurückgeschlagen und ihr Nachthemd hing über dem Stuhl.
    „Oh, nein, hoffentlich hat sie nichts damit zu tun!“, rief Lisandra.
    An Schlaf war in dieser Nacht nicht mehr zu denken. Das Gewitter dauerte bis in die frühen Morgenstunden, um dann ganz plötzlich und unvermittelt aufzuhören. Kein Blitz mehr, kein Donner. Als sich die Mädchen am Morgen müde und besorgt in den Hungersaal schleppten, war das nächtliche Gewitter das allgemeine Gesprächsthema.
    „Grohann und Yu Kon haben sich gezofft!“
    Dieses Gerücht machte schnell die Runde. Auch hieß es, die Hütte, in der der Meister des schneefarbenen Todes gewohnt hatte, sei nur noch ein rauchendes Häufchen Asche. Was aber nicht bedeutete, dass Yu Kon verloren hatte, denn von Grohann hieß es, er sei schwer erkrankt. Tatsächlich war er beim Frühstück nicht anwesend, ebenso wenig wie Maria. Yu Kon aber erfreute sich bester Gesundheit und machte mit Wanda Flabbi im Schlepptau das Gelände der Festung unsicher, auf der Suche nach einer neuen Behausung.
    „Er hat noch genug Energie, um die arme Wanda Flabbi anzukeifen“, wusste Ponto Pirsch zu berichten. „So schlimm kann es ihn nicht erwischt haben.“
    Die Mädchen aßen mit Mühe ein paar Bissen und machten sich dann auf den Weg zur Krankenstation. Wenn Maria etwas zugestoßen war, dann würde Estephaga ihnen Auskunft geben können. Zu ihrer grenzenlosen Beruhigung fanden die Mädchen ihre Freundin bei bester Gesundheit vor. Sie saß im Bett mit einem Tablett auf dem Schoß und darauf stand ein ansehnliches, schmackhaftes Frühstück, das Maria in kleinen Happen verzehrte. Sie war noch geschwächt, aber auf dem Wege der Besserung, wie Estephaga versicherte.
    „Wie geht es Grohann?“, fragte Thuna. „Stimmt es, dass er schwer krank ist?“
    „Er wurde von dem gleichen Fluch getroffen wie Maria“, erklärte Estephaga. „Doch statt die notwendigen Maßnahmen für seine Gesundheit zu treffen, musste er sich erst mal mit Yu Kon herumstreiten. Immerhin, das scheint nun geklärt zu sein – ich hoffe es zumindest – und nun kann sich Grohann um seine Genesung kümmern. Wenn ihr mich fragt, wird er ein

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