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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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antwortete. Doch General Kreutz-Fortmann tauchte nicht auf.
    „Hallo?“
    Maria blieb unschlüssig neben dem Spiegel stehen. Sollte sie gleich wieder zurückgehen oder erst nach ihrem Buch suchen, obwohl es hier gerade so unheimlich war? Ihre Augen gewöhnten sich allmählich an die Dunkelheit und sie konnte die Fenster erkennen und die Umrisse der Möbel. Was sie aber befremdete, waren die hellen Flecken überall, die sich bewegten und die sie sich kaum erklärten konnte. Sie waren auf den Möbeln und auf dem Boden, einer bewegte sich über den Kaminsims und ein anderer hing im Kronleuchter an der Decke. Maria zählte fünfzehn von ihnen.
    Als einer der hellen Flecken unmittelbar vor ihren Füßen entlangwieselte, wurde ihr klar, dass es sich um genau solche Tiere handelte wie das eine , das sie im Garten entdeckt hatte und von dem sie gebissen worden war. Aber damals hatte sie das Tier angefasst, woraufhin es zugeschnappt hatte. Jetzt schienen die Tiere sie gar nicht weiter zu beachten. Maria beschloss, einen Versuch zu wagen, und ging langsam von diesem Zimmer in das nächste, wo sie ihr Buch das letzte Mal hatte liegen lassen. Auch hier entdeckte sie zahlreiche helle, längliche Tiere, die unheimliche Kratzgeräusche machten und manchmal sehr schnell von einer Ecke in die andere flitzten. Drei von ihnen saßen auf Marias Lieblinssofa und ihr lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken, als sie vorsichtig ihre Hand nach dem Bücherstapel ausstreckte, auf dem das begehrte Buch an oberster Stelle liegen musste, wenn sie es richtig in Erinnerung hatte.
    Es war ihr, als ob sich rund um das Sofa immer mehr der weißen Tiere scharten und das gefiel ihr überhaupt nicht. Sie streckte schnell ihre Hand nach dem Buch aus, packte es und rannte in das erste Zimmer zurück. Hier stoppte sie, denn der ganze Boden war von weißen Tieren bedeckt und sie hätte auf die Tiere treten müssen, um im gleichen Tempo weiterzulaufen. Sie blieb also stehen und versuchte, einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne die weißen Tiere zu berühren. Es erwies sich aber als unmögliche Aufgabe. Bald verlor sie die Geduld und schob eines von ih nen mit dem Fuß zur Seite – das war der Moment, an dem die Tiere sie angriffen.
    Das Tier, das sie berührt hatte, fuhr herum und klammerte sich an ihr Bein. Sie spürte seine Krallen durch ihre Strümpfe hindurch, konnte sich aber nicht darum kümmern, da sich gleichzeitig drei andere Tiere in ihren Schuhen verbissen und das Tier aus dem Kronleuchter auf ihren Kopf herabfiel. Sie wollte es packen und aus ihren Haaren ziehen, doch es gelang nicht, da das Tier nach ihren Händen biss und sich so festkrallte , dass Maria glaubte, es werde ihre Kopfhaut zerreißen. Sie schrie wie am Spieß und rannte los, ungeachtet der vielen weißen Leiber am dunkeln Boden. Mittlerweile hingen wohl zehn Tiere an ihr und bei einem ihrer Schritte spürte sie ganz deutlich, wie sie etwas Lebendiges zertrat. Schreiend rannte sie auf den Spiegel zu und warf sich hindurch, zusammen mit den weißen Tieren, die sich übe rall an ihr festhielten und sie zu beißen versuchten und nicht mehr loslassen wollten.
    Maria wäre auf der anderen Seite vornüber auf den Steinboden des Trophäensaals gestürzt, wäre sie nicht aufgefangen worden. Sie begriff erst gar nicht, was los war . Sie schrie immer noch wie verrückt, versuchte die Tiere abzuschütteln, die an ihr hingen, und schlug um sich. Doch dann merkte sie, wie die Tiere erschlafften und von ihr abfielen . Jemand hielt sie umfangen, jemand Warmes, der einen wohligen Kontrast zu den kalten Tieren bildete, die Maria bis ins Mark frösteln ließen .
    „Maria?“, hörte sie jemanden sagen, der eine tiefe Stimme hatte.
    Er lockerte den Griff und stellte sie vor sich auf den Boden, wobei er sie immer noch festhielt, weil sie sonst wahrscheinlich umgekippt wäre. Maria erkannte, dass sie es mit Grohann zu tun hatte und zwei Makülen, die rechts und links von ihm standen. Die eine von beiden war die Maküle mit den schönen Augen in der Farbe eines orangegoldenen Sonnenuntergangs.
    „Alles ist voller Tiere!“, stammelte Maria. „Sie sind überall! Weiße Tiere! Sie beißen und …“
    Maria war in Tränen ausgebrochen. Sie sah, dass die Tiere, die sich an ihr festgebissen hatten, tot auf dem Boden des Trophäensaals lagen. Aber das tröstete sie kaum.
    „Maria, wir müssen uns das ansehen! Führst du uns auf die andere Seite?“
    „Was? Ich soll da noch mal

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