Mondscheinbiss (German Edition)
bekam und da r aufhin sagte: „ Oh, keine Sorge, tat nicht weh “ , obwohl eine riesige Wunde hinterblieben war.
Dadurch, dass sie sich antrainierten, ihre Nervenzellen niemals abzuschalten, reagierten sie in solchen Situationen menschlicher.
Der Nachteil war: Eine Angewohnheit wurde man so schnell nicht wieder los und deshalb war es dem Vampir nicht eben möglich , den Schmerz auf ein Fingerschnipsen hin wieder abzuschalten, wenn es ihm gerade besser passte.
„ Wirst du es überleben? Oder soll ich den Notarzt rufen? “
„ Unglaublich witzig. Was ist los, wieso bist du schon wach? “ , fragte Jase mit einem Blick auf den Wecker.
„ Weiß nicht, ich bin irgendwie unruhig “ , antwortete sie. „ Als wäre nicht alles kompliziert genug, müssen wir heute Abend auch noch auf den Geburtstag. Hoffentlich kommt ein neuer Fall rein und wir müssen Überstunden machen. “
„ Du übertreibst. Komm her. “ Er winkte sie zu sich und sie kuschelte sich an seine Brust.
„ Auch eine gute Idee. Wir könnten heute mal später zur Arbeit gehen und dann eben etwas länger … “
„ Jetzt hör aber auf. “ Er grinste. „ Ich habe nicht vor, zu spät zur A r beit zu kommen, genauso wenig wie zu der Feier. “
„ Elendiger Spielverderber. “ Da kam ihr plötzlich ein ganz anderer Gedanke und sie richtete sich kerzengerade auf. „ Und was ist mit Nico? Er wird doch mit Sicherheit nicht mitkommen wollen. “
„ Wieso das? “ , fragte Jase verständnislos.
„ Keine Ahnung, aber wenn alles in Ordnung wäre zwischen ihm, Mum und Dad, wäre er nicht bei uns, oder? “ Sie sprang aus dem Bett, ignorierte Jase ’ genervtes Stöhnen, schnappte sich einen Morgenmantel und ging schnurstracks ins Woh n zimmer.
„ Morgen , Bruderherz! “ Als er ebenso genervt knurrte, musste sie unwillkürlich grinsen, verkniff es sich aber, die Vorhä n ge aufz u ziehen. „ Hey, du Morgenmuffel, ich muss gleich zur Arbeit und dachte, wir könnten vorher noch kurz quatschen. “
„ Worüber denn? “ , jammerte er ins Kissen. „ Und warum stehst du mitten in der Nacht auf, hast du Nachtschicht? “
„ Nein “ , sagte sie und verdrehte die Augen. „ Halb sieben ist eine normale Aufstehzeit für die arbeitende Bevölkerung. Aber das kann mein kleiner Bruder nicht wissen, wenn er das Studium der Arbeit vo r zieht. Wann müsst ihr denn immer an der Uni sein? “
„ Hm. “
„ Soso , interessant “ , sagte sie. „ Danke für das nette Gespräch. Ausnahmsweise lasse ich es dir mal durchgehen, dass du mir nicht z u hörst, du hast quasi eine Sondergenehmigung. Aber lange hält die nicht, mein Freund. “
Sie hatte keine zwei Schritte Richtung Badezimmer gemacht, da fing er auch schon wieder an , zu schnarchen. Schmu n zelnd öffnete sie die Tür, um erschrocken zusammenzufahren.
„ Jase! Verdammt, wie kommst du hierher? “
„ Durch die Tür vermutlich. Genau wie du “ , sagte er seinerseits ein Lachen unterdrückend.
„ Schon klar, aber du warst doch eben noch im Bett. “
„ Richtig, Love. Dann bin ich aufgestanden und meine eigenen zwei Beine haben mich hierher befördert, während du mit deinem schlafen den Bruder gesprochen hast. Und jetzt gedenke ich , zu duschen. “
„ Nichts da! “ Gleichzeitig stürmten beide zur offen stehenden Dusch kabine und prallten unsanft gegeneinander. „ Au! “ , rief Serena.
„ Hey, ich war zuerst hier. “
„ Na und? Ich bin eher aufgestanden. Und ich hab eher beschlossen , duschen zu gehen. “
Sie hatte es zwar geschafft , sich vor ihm durch die Schiebetür zu quetschen, doch gelang es ihr nicht, die Tür zu schließen, weil er bereits mit einem Fuß in der Dusche stand und sich hartnäckig gegen alle Ve r suche zur Wehr setzte, ihn wieder nach draußen zu b e fördern.
„ Komisch, dass du dann noch immer einen Morgenmantel anhast, im Gegensatz zu mir “ , sagte er triumphierend, als er es schaffte , ebe n falls in die Dusche zu gelangen.
„ Das liegt bloß daran “ , sagte sie und hielt den Duschkopf hinter i h ren Rücken außerhalb seiner Reichweite, „ dass ich ein gewisses Schamgefühl habe und aus diesem Grund nicht nackt durchs Woh n zimmer spaziere, während mein Bruder auf dem Sofa campiert. “
„ Dein Problem. “ Er lächelte und drehte, ehe sie ihn daran hindern konnte, den Wasserhahn auf die kälteste Stufe und vollen Strahl. Sie schrie auf, als das eiskalte Wasser ihr auf den Rücken prasselte, doch sie reagierte sofort und richtete den
Weitere Kostenlose Bücher