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Mondscheinbiss (German Edition)

Mondscheinbiss (German Edition)

Titel: Mondscheinbiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janin P. Klinger
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anderen Seite zur Tatzeit nicht zu Hause waren. Von den Bewohnern der anderen Stockwerke war nicht viel zu erwa r ten, doch Serena sprach nach Vorschrift auch mit ihnen – ohne Erfolg.
    Kurz bevor sie sich auf den Heimweg machten, fiel Jase auf, dass am Nebengebäude eine Kamera installiert war. Es ha n delte sich um ein fünf Sterne Hotel, das anpries, allen erdenklichen Wert auf die Siche r heit seiner Gäste zu legen . Sie hatten nicht viel Hoffnung, dass es auf dem Band viel zu sehen gab, aber es war immerhin eine Mö g lichkeit.
    Also sprachen sie mit dem Hotelmanager, der ihnen versicherte, die Videoaufzeichnungen an das Polizeirevier weiterz u leiten, sobald sein Chef die Erlaubnis gegeben hatte. Widerwillig erklärte Serena sich ei n verstanden, anstatt eine sofortige Aushändigung zu ve r langen.
    Gegen achtzehn Uhr begleiteten zwei Kollegen sie nach Hause, um die Abhöranlage an Serenas Haustelefon anzubri n gen. Ihr Handy war bereits übers Netz verlinkt. Nico lungerte mit einer Pizza Spinaci auf dem Sofa herum, als sie eintrafen. Shadow und Blossom lagen zu seinen Füßen und warfen verstohlene Blicke auf die Pap p schachtel auf seinem Schoß. Er zog beim Anblick der zwei Uniformierten die A u genbrauen hoch, sagte aber nur „ Hey , Dude. “
    Serena füllte in der Küche zwei Näpfe mit Trockenfutter und ließ die Hunde dort, bevor sie ins Wohnzimmer zurüc k kehrte, sich neben ihren Bruder aufs Sofa warf und sein letztes Stück Pizza klaute.
    „ Hey! “
    „ Kannst dir gleich auf dem Geburtstag den Bauch vollschlagen, also zeter nicht rum. “ Er brummte etwas Unverständl i ches. Sie sah ihn an, runzelte die Stirn und wartete kauend.
    „ Ich sagte, das ist auch das einzig Gute an der Sache “ , wiederholte er.
    „ Hast du ein Geschenk? “
    Er sah sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. „ Meine A n wesenheit ist Geschenk genug. “
    „ Wir sind fertig “ , sagte einer der beiden Uniformierten im Nebenzimmer und erklärte Jase, wie man das Gerät einschalt e te.
    Anschließend verabschiedete er die beiden und kehrte zu den and e ren ins Wohnzimmer zurück. Er trat von hinten an die Couch und u m schlang Serenas Schultern mit beiden Armen. Das Gesicht presste er seitlich an ihres. Sie fasste mit einer Hand nach hinten und fuhr durch seine Haare.
    „ Na, Nico. Alles klar? “ , fragte er.
    „ Yo, yo. Vorhin hatte ich noch mal eine Verwandlung, aber es war cool. Nicht so abgedreht wie beim ersten Mal, sondern irgendwie ko n trollierter. Ich hab Serenas Einrichtung nicht beschädigt. “
    „ Glückwunsch. “
     
    Um kurz vor halb acht machten sie sich auf den Weg. Jase fuhr das Motorrad und Nico und Serena nahmen den Wagen. Nicht, dass sie sich um ihre Frisur sorgte oder dergleichen, sie hätte sehr gern ihre Yamaha gefahren, aber Jase meinte, damit hätte sie den ein en oder anderen Autofahrer abgelenkt und es wären ein paar Dutzend U n fälle passiert – Blödmann.
    Sie trug ein schwarzes, figurbetontes Cocktailkleid, knielang und schulterfrei mit dünnen Trägern. Den Verband konnte sie zu ihrer Freude tatsächlich schon abnehmen, das Knie war prima verheilt.
    Das weit ausgeschnittene Dekolleté wurde von zwei hauchzarten Seidenstoffen verziert, bei dem eine Schicht allein durchsichtig gewirkt hätte. Aber beide übereinander ließen das Darunterliegende nur era h nen. Dazu hatte sie eine schwarze Strumpfhose und silberne Sandale t ten an, mit Absätzen , so mörderisch dünn, dass sie den Wagen barfuß fahren musste.
    Jase hatte schwarze Jeans und ein blaues Hemd angezogen, Nico ging schlicht in den Klamotten vom Vortag, obwohl Jase ihm etwas von sich angeboten hatte.
    Bereits ein paar Monate vor der ersten Verwandlung zum We r wolf entwickelten sich die Muskeln , ohne dass man einen Finger dafür rü h ren musste, ein netter Effekt. Nico war daher keineswegs mehr so schmächtig wie vor einem halben Jahr und die Klamotten von Jase hä t ten ihm somit wahrscheinlich gut gepasst. Aber er war immer noch achtzehn Jahre alt und legte keinerlei Wert auf eine schicke Garderobe.
    Sie bogen in die kleine Straße ein, in der das Haus ihrer Eltern stand. V or der Einfahrt blieb sie stehen, Jase hielt daneben. Sie ließ das Fenster runter und wollte ihn fragen, ob sie sich vielleicht im Datum vertan hatten, als ihre Mutter aus dem Haus g e stürmt kam.
    „ Schnell, schnell! “ , rief sie und ihr Tonfall hätte prima in einen A c tionfilm gepasst, in dem das Ende der Welt bevorsteht. „

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