Mondscheinbiss (German Edition)
nicht meine Idee “ , hörte man Mom empört sagen. „ Bärchen, könntest du jetzt bitte mit rüber ins Wohnz… Schatz? Was hast du, Bärchen? “
Fragend blickte Serena in die Runde, doch die anderen schienen nun ebenfalls verwirrt über die Unterhaltung. Als sie fr a gen wollte, was da los war, fiel ihr der Geruch auf. Als sie hergekommen waren, hatte der Geruch von Werwölfen dom i niert, aber sie hatte schwach einen menschlichen Geruch ausgemacht und ohne genau darauf zu achten, angenommen, es sei Mia. Aber jetzt bemerkte sie, dass es ein stark parfümierter Geruch war, und da s s er sich von Mias unte r schied. „ Ist noch jemand da? “ , fragte sie unnötigerweise, denn sie kannte die Antwort bereits. Und ehe jemand etwas erwidern konnte, lief sie in die Küche.
Mom und die Frau mit dem starken Parfümduft sahen sich fragend an, Nico hatte die Augen geschlossen und schien hoch konzentriert. An seiner rechten Faust traten Adern hervor, als er das Zittern seiner Muskeln zu unterdrücken versuc h te. Im Bruchteil einer Sekunde hatte Ser e na den Raum durchquert, das Blondchen am Arm gepackt und vor die Tür gesetzt. Diese sah sie genauso entsetzt an wie ihre erstarrte Mutter, als sie der Unbekannten die Küchentür vor der Nase zuschlug.
„ Wieso hast du …? “ , setzte Mom an, unterbrach sich jedoch, als sie die Ursache für Nicos und Serenas sonderbares Ve r halten e r kannte. Serena ahnte zwar, dass es bereits zu spät war, doch sie probierte es trotzdem.
„ Nico, konzentrier dich! Atme tief ein und beruhige dich. Du kannst die Wandlung aufhalten. “
„ Die Wandlung? “ , fragte Mom schrill und Serena warf ihr einen w ü tenden Blick zu. „ Mom! Weiß sie, was wir sind? “
„ Oh. Oh! “ Jetzt schien der Groschen gefallen zu sein und sie schlug die Hand vor den Mund. „ Ups, hoffentlich hat sie das nicht gehört. Sie wird dein Verhalten sowieso schon sonderbar finden. “
„ Mein Verhalten sonderbar? “ , echote sie und zeigte mit einer Han d bewegung auf ihren Bruder – halb Mensch, halb Wolf -, der sich neben ihnen ve r geblich darum bemühte, seine Natur zu unterdrücken. „ Wie sie das wohl gefunden hätte? “
Kapitel neun
E
s stellte sich heraus, dass das Blondchen eine Striptease t änzerin war. Lion hatte sie ohne das Wissen ihrer E l tern angeheuert und sie sollte in der Küche auf ihren großen Auftritt warten. Auf der Suche nach etwas Essb a rem war Nico der leicht bekleideten Frau begegnet und hatte in der Aufregung einen Rückfall seiner Labilität erlitten. Er konnte seine werwolfspezifische Tendenz, anlagebedingten Trieben nachzugehen, noch nicht unte r drücken.
„ Deshalb bist du nicht nach Hause gekommen? “ , fragte Mom und funkelte ihn wütend an, was mutig aussah im Ang e sicht eines Werwolfs. Seine Wandlung war abgeschlossen und er sah sie aus leicht z u sammengekniffenen Augen an.
„ Er versteht dich noch nicht, Mom “ , klärte Serena sie seufzend auf. „ Aber du hast recht, das war der Grund. Ihr wart so in eure Geburtstagsvorbereitung vertieft, dass ihr nicht mi t bekommen habt, dass euer jüngster Sohn erwachsen wird. “
Sie blieb Serena die Antwort schuldig, weil es an der Tür klopfte.
„ Braucht ihr noch lange? “ , fragte Dad. „ Oder sollen wir Mia zum Kaffeeklatsch zu euch reinschicken, damit wir Jungs uns mit der Lady amüsieren können? “
„ Komm rein, Schatz, hier gibt’s noch eine Überraschung “ , e r widerte Mom.
Sofort fiel sein Blick auf seinen Sohn, der schwer atmend in der Mitte stand. Der Gesichtsausdruck ihres Vaters wechselte von Ne u gierde zu einem strahlenden Lächeln und er stürzte sich auf den Wolf, um ihn herzlich zu umarmen.
„ Das ist ja großartig, mein Sohn! “
Die Fellfarbe richtete sich nach dem Naturhaar als Mensch. Nico und Serena waren blond. Mit dieser Farbe und ihren sechzig Kilo konnte Serena beinahe als eine Kreuzung aus einer Art blondem Husky und einem wilden Wolf durchgehen. Nico konnte das mit seinem Gewicht zwar nicht, aber er wirkte dennoch viel weniger bedrohlich als be i spielsweise Darren, der mit Sicherheit fünfundachtzig Kilo wog und pechschwarz war .
„ Wann ist es passiert? “ , wollte ihr Vater stolz wissen, doch bevor S e rena etwas sagen konnte, fuhr er bereits fort. „ Wohl nicht vor allzu la n ger Zeit, anscheinend verstehst du kein Wort von dem, was wir sagen, hm? Oh, sieh nur Cherry, wie er schaut! Es ist, als ob wir wieder ein Baby hätten. “
Ihre
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