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Mondscheinjammer

Mondscheinjammer

Titel: Mondscheinjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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sie deutlich unauffälliger Menschen verschwinden lassen."
    "Irgendeinen Grund muss es geben", Vanessa starrte auf die vielen Artikel in ihrer Hand. "Das einzige, über was ich im Januar 1970 was gefunden habe, war der Scheunenbrand auf dem Grundstück, auf dem heute eurer Lager ist."
    "Da stand eine Scheune?"
    Sie nickte.
    "Die Halle ist vollkommen ausgebrannt. Da blieb nichts mehr stehen. Aber ich wüsste nicht, warum die Vampire deshalb verschwunden sein sollten."
    Die Vampire. Ich konnte nicht glauben, über was wir da gerade sprachen.
    "Vielleicht haben sie darin gewohnt", überlegte sie laut.
    "Wieso waren sie überhaupt hier?" Ich blieb skeptisch.
    "Das ist die Frage aller Fragen. Aber mal was anderes, wenn sie jetzt wieder hier sind, dann wird Jordan Hudson nicht das einzige Opfer bleiben."
    "Eine viel wichtige Frage ist: Reden wir gerade ernsthaft über Vampire?"
    Vanessa nickte feierlich.
    Ich seufzte ergeben. "Jetzt warte doch erst einmal ab. Vielleicht ist das alles ganz harmlos, und er taucht wieder auf. So wie Ashleys Cousin." Er fiel mir ganz plötzlich wieder ein. Ich hatte bisher ganz vergessen, ihn zu erwähnen.
    "Ashleys Cousin? Was hat Kyle damit zu tun?"
    Ich schüttelte den Kopf. "Xaver."
    "Ashley hat keinen Cousin namens Xaver", sagte sie entschieden.
    "Doch, ich habe ihn gesehen, bei ihr Zuhause. Er mir selber gesagt, dass er das ist", beharrte ich.
    "Ich bin mir ziemlich sicher…" Vanessa brach ab, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. Ich hatte den Cooper-Blick aufgesetzt, auch ein Lehrstück meines Vaters, der keine Widerrede duldete. Nur bei Ashley Carter und Sam Hudson schien er irgendwie auf ganzer Linie zu versagen. Den beiden war ich aus irgendeinem Grund nicht gewachsen. Doch bei Vanessa schien er tatsächlich zu wirken.
    "Wie sah er denn aus?", lenke sie sogleich ein.
    "Groß, dunkelhaarig, hübscher Kerl." Ich dachte unwillkürlich an unsere Begegnung im Flur.
    "Ich habe keine Ahnung." Vanessa zuckte die Schultern und griff dann wieder nach dem Stapel Zeitungsartikel. "Aber Ashley Carter und ihre Familie interessiere mich, ehrlich gesagt, gerade herzlich wenig. Ich will wissen, was genau damals hier in der Gegend wirklich passiert ist."
     
    "Ashley ist nicht in der Schule. Sehr ungewöhnlich, wo am Freitag die Cheerleadermeisterschaften starten." Ich rümpfte die Nase, als mir der Geruch des Kantinenessens in die Nase stieg. Spaghetti mit Tomatensoße. Anscheinend gab es Menschen, die noch schlechter kochen konnten als meine Mutter und die mussten ausgerechnet in unserer Schulkantine arbeiten.
    "Ist doch egal, ob Biest Ashley da ist. Was kümmert es dich?"
    "Ich wollte sie nach Xaver fragen", gab ich zu.
    "Das würde ich an deiner Stelle lieber bleiben lassen, Ashley wird fuchsteufelswild werden, wenn sie erfährt, dass du einfach so in ihrem Haus herumgeschnüffelt hast."
    "Ich habe nicht geschnüffelt! Ich habe die Toilette gesucht."
    "Ja, ist klar." Sie grinste breit. "Hey, keine Sorge, ich hätte genau das gleiche gemacht. So viel Wind, wie Ashley immer um ihre Privatsphäre macht." Vanessa nahm einen Bissen von ihrem Essen und verzog das Gesicht. "Angebrannte Nudeln, wie widerlich."
    "Auf jeden Fall, um noch mal auf deine… Theorie zurückzukommen." Ich beäugte misstrauisch die klebrig rote Soße an meiner Gabel. "Bis jetzt ist nichts weiter passiert. Es wurden keine Gräber geleert und Jordan ist der einzige Verschwundene. Also keine… Vampire."
    Vanessa schüttelte langsam den Kopf. "Die sind ja auch nicht dumm. Das wäre wohl etwas zu auffällig. Übrigens, was ich dir zeigen wollte…" Sie kramte umständlich in ihrer Tasche herum und zog ein bedrucktes Blatt Papier aus einem ihrer Bücher. Feinsäuberlich faltete sie es auseinander. "Hier, siehst du den Mann, der rechts vor den Überresten eurer Scheune steht?"
    Ich betrachtet das Bild, auf dem in schlechter Qualität drei verschwommene Gestalten zu sehen waren. Es war die Ausgabe vom 13. Januar 1970. Die Bildunterschrift lautete: 'In den Überresten der ausgebrannten Carter-Scheune sucht der leitende Feuerwehrhauptmann Kenneth Brady zusammen mit Nicholas Hudson und James Carter nach möglichen Opfern des Unglücks'.
    "Ich verstehe nicht." Ich schob ihr den Artikel wieder zu.
    "Nicholas Hudson ist der Vater von Jordan und Sam. Ihm gehört die heutige Pferderanch. Er war damals dabei und nun ist sein Sohn verschwunden. Und James Carter ist der Großvater von Ashley."
    "Und was ist daran so interessant? Das Gelände

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