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Mondscheinjammer

Mondscheinjammer

Titel: Mondscheinjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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blieb."
    "Und Ihre Mutter?"
    Sie schüttelte den Kopf, zu aufgewühlt, um noch etwas sagen zu können.
    "Dann ist das tatsächlich nicht Benjamin, der momentan Ihre Familie attackiert. Ich habe gehört, wie er sagte, dass er warten kann. Er hält sich an den Pakt", sagte ich voller Überzeugung. Doch war das wichtig? Jordan, Toni und Michelle brachte das nicht zurück.
    "Er hindert seine Leute aber auch nicht daran, sich trotzdem an meiner Familie zu vergreifen. Ich denke er genieß es sogar ein Stück weit, meiner Mutter auf diese Weise ein Schnippchen schlagen zu können", schluchzte sie. "Benjamin hat mir nie vergeben, dass ich kurz darauf bereits Nicholas geheiratet habe. Doch ich wollte nur weg von diesem schrecklich Ort, an dem so viele grausame Erinnerungen auf mich warteten, weg von meinem völlig verbitterten Vater."
    Ich nickte langsam. Mir war schwindlig von dieser Flut an Informationen. Doch kannte ich sie nun endlich, die Wahrheit. Aber was nützte sie mir? Benjamin wollte Rache. Und er würde sie bekommen. Früher oder später. Und bis dahin war die Stadt irgendwelchen dilettantischen Vampirneulingen ausgesetzt. Dagegen mussten wir doch irgendetwas unternehmen können! Die Hudsons und die Carters konnten sich doch nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank führen lassen. Es musste einen Plan geben, doch ich wagte es nicht, danach zu fragen. Wer war ich schon? Ein achtzehnjähriges verwöhntes Kind aus der Großstadt, das keine Ahnung hatte, was Verantwortung bedeutete!
    Nelly sah erschöpft aus. Die Unterhaltung hatte sie viel Kraft gekostet, und ich war mir nicht sicher, ob sie es bei Sonnenaufgang nicht schon wieder bereuen würde, mir all das anvertraut zu haben.
    "Was ist denn hier los?"
    Sam stand in der offenen Küchentür, sein Haar vom Schlaf zerzaust. Er trug ein Shirt und dunkle Shorts, die einen Blick auf seine gebräunten Beine freigaben. Er sah besorgt aus, als er um den Tisch herum auf seine Mutter zueilte. "Mom, wieso weinst du? Ist alles in Ordnung?"
    Sie nickte nur und tätschelte beruhigend seinen Arm. "Ich habe nur mit Lily über… Benjamin geredet."
    "Du hast was?" Bestürzt sah er mich an.
    "Keine Sorge, Lily wusste bereits… von ihm." Sie lächelte mich so traurig an, dass mein Herz schwer wurde.
    "Woher weißt du davon?" Sam blitzte mich wütend an, und ich ging unwillkürlich in Verteidigungshaltung. Was hatte er eigentlich für ein Problem?
    "Xander hat mir von ihm erzählt", gab ich zurück.
    "Xander?" Nellys Stimme klang heiser.
    Sam wurde knallrot.
    "Es ist alles ok, Mom", versuchte er sie zu beruhigen. Vorwurfsvoll sah er mich an.
    "Xander… er lebt?" Sie rang sichtlich mit ihrer Fassung.
    "Mom, es ist gut. Xander ist…" Er sah mich hilfesuchen an.
    "Gesundheitlich etwas angeschlagen." Großartig, was anderes fiel mir auf die Schnelle einfach nicht ein.
    Nelly war kalkweiß geworden. "Paul hat nie", begann sie zitternd. "Mein Bruder hat nichts gesagt, kein Wort. Ich muss zu ihm." Abrupt erhob sie sich.
    "Nein, Mom. Es ist drei Uhr morgens. Onkel Paul wird schlafen. Rege dich bitte nicht auf."
    "Aber wenn Xander lebt, wenn er… vielleicht ist Jordan…."
    "Nein, Mom, Jordan kommt nicht zurück. Komm, du musst schlafen. Ich bringe dich ins Bett. Komm." Behutsam führte er sie aus der Küche.
    Unsere Blicke trafen sich.
    Ich wusste nicht, ob er wütend auf mich war. Sein Gesicht war undurchdringbar.
    Resigniert blieb ich sitzen und lauschte auf ihre immer leiser werdenden Schritte. Ich hatte keine Ahnung, ob Sam zurückkommen würde, doch ich war zu aufgewühlt, um weiter darüber nachdenken zu können. Ich hatte nichts getan, wofür ich mir Vorwürfe machen müsste.
    Langsam spürte ich, wie die Müdigkeit wieder Besitz von mir ergriff, doch ich blieb einfach sitzen. Schlafen, ich wollte einfach nur schlafen.
    "Sie ist eingeschlafen."
    Ich fuhr zusammen.
    "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken." Er machte ein paar unsichere Schritte auf mich zu.
    "Schon ok." Ich zwang mich zu einem Lächeln. "Ich habe nicht gewusst, dass deine Mutter keine Ahnung hatte, was mit Xander passiert ist. Er ist immerhin ihr Neffe."
    "Meine Mutter ist sehr labil, seit Jordan… verschwunden ist. Die Sache mit Toni und Michelle hat sie noch gar nicht richtig realisiert." Ein dunkler Schatten legte sich auf sein Gesicht. "So wie wir alle." Müde fuhr er sich über die Augen.
    "Ich wollte sie nicht aufregen."
    "Schon ok. Komm her zu mir." Er streckte die Arme aus, und ich stand nur allzu

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