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Mondscheinjammer

Mondscheinjammer

Titel: Mondscheinjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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reingezogen hatte. Wieso nur hatte ich sie angerufen? Ich hätte sie wegschicken sollen. Sie war nicht einmal böse gewesen, dass ich ihr nicht schon viel früher von Xander erzählt hatte.
    "Da uns die Sonne erst wieder in einigen Stunden zur Verfügung stehen wird und wir, wie Lily bereits ganz richtig bemerkte, nicht unbedingt über eine größere Ausrüstung an Schwertern verfügen, bleibt uns nur das Feuer." Xander hob den Kopf und spähte in Richtung Haus.
    "Kannst du rüberlaufen und reingucken?", fragte ich vorsichtig. "Du bist schnell, und Benjamin kann deiner Witterung nicht aufnehmen, oder?"
    Er nickte langsam und sah mich einen Augenblick lang schweigend an. Dann war er auch schon verschwunden.
    "Das ist so… unwirklich", flüsterte Vanessa aufgeregt.
    Wir hockten hinter dem Auto und versuchte uns möglich unsichtbar zu machen.
    "Wieso hast du mir nicht früher von Xander erzählt?"
    Ich hörte den vorwurfsvollen Unterton in ihrer Stimme. Ich hatte mich geirrt. Sie nahm es mir doch übel.
    "Ich musste es ihm versprechen." Ich ließ das Haus nicht aus den Augen.
    Sie nickte nur, doch ich merkte deutlich, dass sie die Antwort nicht wirklich zufriedenstellte. "Es ist ganz schön unfair. Du hast Sam, du hast Xander", begann sie sogleich.
    "Ich habe nicht Xander!", widersprach ich heftiger, als ich gewollt hatte. "Wir sind uns zufällig begegnet. Er hat mich ewig an der Nase rumgeführt. Das hätte er bei dir nie geschafft, weil du ihn von früher kanntest."
    "Trotzdem", Vanessa rümpfte die Nase.
    "Hey." Ich berührte sanft ihren Arm. "Ich will nur Sam. Nichts anderes."
    "Du magst ihn wirklich, oder?"
    Ich konnte nur nicken. Ein dicker Kloß saß in meinem Hals fest.
    Etwas Schweres plumpste neben mir auf die Erde, und ich zuckte erschrocken zusammen.
    "Wie elegant", spottete Vanessa. Sie war nervös. Immer, wenn sie nervös war, wurde sie zynisch oder alberte herum, wie ein kleines Kind.
    Auch meine Nerven lagen blank, als ich in das besorgte Gesicht von Xander blickte.
    "Er ist hier."
    "Überraschung!" Vanessa zog eine Grimasse.
    "Vanessa!", ermahnte ich sie.
    "'Tschuldigung", murmelte sie, und ich konnte ihr ansehen, dass sie es auch so meinte.
    "Er ist in der Küche. Meine Tante sitzt am Tisch, Gabriel und Daniel sind auch da. Sam konnte ich nicht sehen."
    "Was wird er mit ihnen machen? Ich meine, die Hudsons sind in der Überzahl!" Meine Stimme brach.
    "Ich weiß es nicht." Ich sah die Falten auf seiner Stirn. Sie traten immer dann ganz deutlich hervor, wenn er nachdachte.
    'Denk schneller' - dachte ich ungeduldig. "Wir müssen doch irgendwas tun können."
    "Ich denke nicht, dass Benjamin tatsächlich allein ist. Das Risiko geht er nicht ein. Es ist ja nicht so, dass unsere Art nicht getötet werden kann. Er ist zwar stark und schnell, aber gegen die Arbeiter des Hofs hat auch er auf Dauer keine Chance. Seine Anhänger müssen hier irgendwo sein." Er sah sich suchend um, dann wandte er den Kopf und warf Vanessa und mir einen ernsten Blick zu. "Geht weg, solange ihr noch die Möglichkeit habt. Nehmt eure Familien… meinetwegen auch Sam und verschwindet. Es hat keinen Sinn. Das Ganze hier ist ein reines Selbstmordkommando und noch hängt ihr beide nicht tief genug mit drin."
    Ich schüttelte heftig den Kopf. "Ich lasse sie nicht im Stich."
    "Du kannst ihnen nicht helfen."
    "Lass uns die Arbeiter suchen. Sie müssen doch hier irgendwo sein."
    "Er muss sie weggelockt haben, damit er freie Bahn hat", überlegte Vanessa laut. "Aber wenn wir sie zusammentrommeln. Wenn wir sie alle zusammen angreifen…"
    "Die Männer werden sicher nicht so lebensmüde sein und einen Haufen Vampire angreifen."
    "Und wenn sie es doch tun?"
    Mein Herz blieb fast stehen. Ich sprang auf und starrte Sam einige Sekunden lang fassungslos an. Da stand er, gesund und munter. Ich schlang die Arme um ihn, und er zog mich augenblicklich an sich. Für eine winzige Sekunde war alles gut. Er war hier, er lebte. Und er war nicht allein.
    In einiger Entfernung warteten mindestens zwei Dutzend Männer nur auf ein Zeichen von ihm. Nicholas Hudson war unter ihnen. Unsere Blicke trafen sich, und er nickte mir kurz zu.
    "Meinst du, dass er nicht längst weiß, dass wir hier draußen sind?" Xander richtete sich ebenfalls auf und machte einen Schritt auf Sam und mich zu. Er sah fast ein wenig feindselig aus, und ich fragte mich unwillkürlich, ob er sich nicht doch verwandelt hatte oder ob er vielleicht… eifersüchtig war?! Konnten Vampire doch

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