Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondscheinjammer

Mondscheinjammer

Titel: Mondscheinjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
Vom Netzwerk:
dem Gebäude verschwand.
    "Das ist eine Falle!", rief Xander entsetzt.
    Meine Knie wurden weich. Sie würden alle umbringen. Schwankend hielt ich mich an ihm fest.
    "Ins Auto, los, wir müssen hier weg!" Er schubste mich auf die offene Wagentür zu, doch ich blieb wie versteinert stehen.
    "Nein, nein, wir können sie nicht alleine lassen!"
    "Und was willst du bitte tun?" Xanders Blick war wild. Er hatte Angst, das konnte ich mehr als deutlich erkennen. Er, der Vampir, fürchtete sich. Am liebsten hätte ich laut gelacht.
    "Die Pferde!" Vanessa blickte sich hektisch um.
    "Ich glaube nicht, dass sie noch in den Ställen sind. Dafür ist es hier viel zu ruhig. Sam hatte doch gesagt, sie seien vorbereitet", gab Xander zu bedenken.
    "Und was machen wir jetzt?"
    "Wir müssen das Feuer löschen!" Meine Stimme versagte. Panik stieg in mir auf, und ich zitterte am ganzen Körper.
    "Bist du verrückt? Die Vampire können jeden Moment zurückkommen!"
    "Xander, nerv mich nicht! Du bist auch ein Vampir. Benimm dich endlich auch mal wie einer! Du bist mindestens genauso stark wie sie, das hoffe ich zumindest." Vanessa machte einen Schritt von uns weg und warf Xander einen abschätzigen Blick zu. "Außerdem will er dich. Du bist ein Carter. Das ist der einzige Vorteil, den wir haben. Du kannst ihn aus dem Haus locken."
    "Ich soll Köder spielen?" Täuschte ich mich, oder war Xander mit einem Schlag noch blasser geworden?
    "Du bist der einzige… der es mit ihm aufnehmen kann. Du bist wie er."
    "Ich bin nicht wie er!", protestierte er schwach.
    "Bitte, Xander, bitte!" Ich griff flehend nach seiner Hand.
    "Was soll ich tun?"
    "Lauf zum Haus, zeige dich. Wir müssen Sam und seinen Männer die Möglichkeit geben, ihn zu überwältigen und das geht nur, wenn er abgelenkt ist. Wir löschen in der Zwischenzeit das Feuer."
    Leise Schreie hallten vom Haus zu uns hinüber und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Irgendetwas schepperte, und ich hoffte inständig, dass es nicht Sams Kopf gewesen war.
    "Wir brauchen vor allem eins: Hilfe." Xander überlegte kurz.
    "Wir können nicht noch mehr Leute hier mit reinziehen. Lily, hinter dem Haus steht ein riesen großer Tank, mit denen die Hudsons die Pferde tränken. Wir müssen ihn öffnen."
    "Willst du den Hof überfluten?"
    "Haben wir eine Wahl?"
    "In Ordnung. Ich glaube zwar nicht", setzte Xander an, doch Vanessa gab ihm einen Stoß. "Geh einfach!"
    Ich war ehrlich beeindruckt von ihr. Ihr kühler Kopf war in dieser Situation wirklich mehr als hilfreich. Ich wusste, dass meine Entscheidungen von meinen Gefühlen kontrolliert wurden. Ich war mit einem Mal wahnsinnig dankbar, sie an meiner Seite zu haben.
    "Komm!" Sie griff nach meiner Hand, und wir rannten gebückt hinter den parkenden Autos auf die verlassenen Ställe zu. Erst am Vormittag waren Sam und ich hier gewesen, um nach den Pferden zu sehen. Nun waren die Boxen leer und verlassen, und ich war froh, dass sie wenigstens die Tiere in Sicherheit gebracht hatten.
    "Der Tank steht auf der Rückseite des Gebäudes, schnell."
    "Woher weißt du das eigentlich?" Erstaunt sah ich sie an.
    "Ich musste als Kind jeden Freitagabend herkommen und reiten." Sie verzog das Gesicht.
    "Das war wohl nicht so dein Ding, was?"
    "Grausam." Sie schüttelte sich theatralisch. "Meine Eltern dachten wirklich, sie würden mir eine Freude damit machen."
    Es half mir, mit Vanessa über solch banale Dinge zu reden. Die leisen Geräusche, die aus dem Haupthaus zu uns hinüber drangen, kratzten an meinen Nerven. Nicht nachdenken, einfach nicht nachdenken.
    So schnell wir konnten, umrundeten wir die Ställe. Ich spürte die Hitze des Feuers auf meiner Haut. Hoffentlich kamen wir nicht zu spät. Wir mussten unbedingt verhindern, dass die Flammen auf das Haupthaus übergriffen.
    Der Tank stand tatsächlich noch immer an der Stelle, die Vanessa beschrieben hatte. Ich hatte ihn bei meinem Besuch überhaupt nicht bemerkt, dabei war er riesig.
    Ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, begann sie an dem großen Rad zu drehen. Die Ventile öffneten sich quietschend.
    "Lily, der Schlauch, nimm denn Schlauch!"
    Ich griff nach dem riesigen Schlauch, der unachtsam auf der Erde lag und spürte den starken Wasserdruck, der durch den Tunnel schoss. Der Druck war so stark, dass ich das Gleichgewicht verlor und auf dem Boden landete.
    Vanessa war sofort an meiner Seite und gemeinsam lenkten wir den schweren Strahl auf das brennende Gebäude. Das wunderschöne alte Haus brannte

Weitere Kostenlose Bücher