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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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natürlich. Das ist der Sinn der Sache. Vampire können sich nicht vermehren. Um ihre Rasse jung zu halten, müssen regelmäßig Menschen verwandelt werden. Diese werden  sorgfältig ausgewählt. Wenn sie bereit sind sich zu verwandeln, werden sie hier an der Akademie unterrichtet. Sobald sie in ihrem Entschluss sicher sind, wird die Wandlung in einem bestimmten Ritus vollzogen.“
„Ich nahm an, dass Vampire nicht altern?“
Meine Frage schien naiv zu sein, doch mir spukten die Geschichten über Knoblauch, Pfählungen und Vampire in Fledermauskostümen durch den Kopf. Als ich mit zwölf zum ersten Mal ein Buch über Vampire gelesen hatte, hatte ich nächtelang nicht schlafen können.
„Der Körper altert auch nicht, Emma. Aber der Geist altert und kann oft mit den Veränderungen der Zeit nicht mithalten.“
„Wie viele Vampire gibt es denn auf der Welt?“ fragte ich nach diesen Enthüllungen staunend.
„Die Anzahl ist festgelegt“, antwortete Raven. „Es dürfen sechstausend sein.“
„Gibt es für jedes Volk so eine bestimmte Anzahl?“
 „Nein, das haben die Vampire für sich festgelegt. Wie wir, sind auch Vampire unsterblich. Damit ihr Volk nicht überaltert, geht jeder, der ein bestimmtes Alter erreicht, freiwillig in den Tod. Sterben ist für sie nur möglich, wenn sie es selbst vollziehen. Auch wir Elfen wechseln zu einem festgelegten Zeitpunkt in die Unsterblichen Lande und sind damit dieser Welt entrückt.“
Ich lächelte und musste an eins meiner Lieblingsbücher denken.
„Tolkien kannte unser Volk gut“, lächelte Raven mich an, „er war ein Eingeweihter.“
„Kannst du meine Gedanken lesen?“, fragte ich ungläubig.
Entschuldigend nickte Raven. „Ich versuche allerdings, nicht zu oft in die Köpfe der Menschen zu sehen. Aber manchmal ist es nicht einfach, eure Gedanken zu ignorieren.“
Ich hatte Fragen über Fragen und Raven beantwortete mir jede bereitwillig.
Der Morgen dämmerte herauf, ich stand auf, wusch mein Gesicht, zog mich an und packte meine Sachen. Raven sah mir schweigend zu.
„Es tut mir leid für euch“, sagte sie nach einer Weile. „Ich hätte euch eine Chance gewünscht, aber ich befürchte, die Shellycoats werden euch keine geben.“
Sie umarmte mich zum Abschied und verließ das Zimmer. Traurig sah ich ihr hinterher. Sicher würde ich sie nie wiedersehen. In dieser Nacht war sie mir ans Herz gewachsen. Kurz darauf kam Peter, um mich abzuholen.
Der Hof war menschenleer, als wir ins Auto stiegen. Dieses Mal saß Peter mit mir auf der Rückbank. Ich biss mir vor Wut und Angst auf die Lippen. Es hatte sich nichts geändert, im Grunde war es, wie eigentlich erwartet, schlimmer geworden.
Nachdem wir eine Weile gefahren waren, begann Peter sich mit Dr. Erickson über die Prüfung zu unterhalten. Tatsächlich war diese nicht beendet worden.
„Was bedeutet das für Peter?“, fragte ich Dr. Erickson.
„Er wird die Prüfung nächstes Jahr beenden müssen. Der Rat hat nach Elins Flucht beschlossen, dass Peter eine zweite Chance erhält. Diese Unterbrechung war eine absolute Ausnahmesituation.“
„Was haben sie gefragt? Was musstest du tun?“, fragte ich neugierig weiter.
„Emma, es ist doch klar, dass ich darüber nicht reden darf.“
Verärgert pustete ich die Luft aus. Langsam wurde es mir zu dumm. Ich drehte mich missmutig von Peter weg und sah aus dem Fenster. Dann fiel mir ein, dass ich Dr. Erickson etwas fragen musste.
„Weshalb hat Ares sich die Bestrafung nicht zu Herzen genommen?“, fragte ich. „Verliert er mit dem Stimmrecht nicht sein Ansehen im Clan?“
„Du hast recht“, erwiderte er. „Normalerweise wäre diese Strafe hart, da aber Ares im nächsten Jahr seinen Nachfolger bestimmen muss, hätte er sein Stimmrecht sowieso verloren. Myron wusste das, wie wahrscheinlich alle Anwesenden.“
Wieder breitete sich Schweigen aus. Verzweifelt hoffte ich, dass Calum noch einmal mit mir sprechen würde, und zwar allein. Ich weigerte mich zu glauben, dass er mich verlassen würde.
Als wir am späten Nachmittag zu Hause ankamen, atmete ich erleichtert auf. Ich hätte es keine Minute länger in diesem stillen Auto ausgehalten.
Bree und Ethan stürzten aus dem Haus und umarmten uns stürmisch. Bree sah aus, als hätte sie die ganze Nacht kein Auge zugetan. Sofort nahmen die beiden Dr. Erickson und Peter in Beschlag und bestürmten sie mit ihren Fragen. Amelie war mit den Zwillingen ins Kino gegangen und so nutzte ich meine Chance und zog Calum in den Garten. Er

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