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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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den Startblock. Mein Sprung gelang gut und ich glitt schnell im Wasser dahin. Dann begann ich zu kraulen. Wie ich dieses Gefühl liebte. Als ich auftauchte, starrten alle mich an. Ich schüttelte mein nasses Haar und strich es mir aus dem Gesicht.
„Hab ich was falsch gemacht?“, stammelte ich außer Atem.
„Nein, nein“, rief Mr. Fallen. „Ausgezeichnet, das war ausgezeichnet. Emma, ich glaube, noch nie ist ein Mädchen an unserer Schule eine dermaßen gute Zeit geschwommen.“
Verwundert schaute ich ihn an. Mein Blick glitt zu Calum. Ernst und mit gerunzelter Stirn blickte er mich an. Was war  jetzt wieder? Ich war genervt. Er war zornig. Seine Augen wirkten mit einem Mal viel heller.
Dann sah ich Valerie an seiner Seite. In ihrem pinkfarbenen Badeanzug sah sie phänomenal aus. Amelie hatte mir erzählt, dass sie bisher das schnellste Mädchen des Teams gewesen war. Hasserfüllt starrte sie mich an.
Ich kletterte aus dem Becken, griff nach meinem Bademantel und setzte mich zu Amelie und Jamie.
„Valerie sprüht gleich Funken vor Wut“, amüsierte Amelie sich. „Tja, Hochmut kommt vor dem Fall. Sie hielt sich für unschlagbar.“
Als Nächstes begann das Wettschwimmen. Mr. Fallen teilte uns zu zweit auf. Es war klar, dass ich gegen Valerie schwimmen würde. Als ich zum Startblock ging, sah Calum mich noch finsterer an. Wütend starrte ich zurück, bis er seinen Blick abwandte. Zukünftig würde ich den Spieß umdrehen, nahm ich mir vor.
Frustriert sprang ich ins Wasser und kraulte so schnell los, dass Valerie keine Chance hatte. Meine Wut verlieh mir Flügel.
„Okay“, rief Mr. Fallen, nachdem es vorbei war. „Schaut in den nächsten Tagen ans Schwarze Brett, dort stehen die, die es geschafft haben. Training ist Mittwoch- und Freitagabend, neunzehn Uhr.“
Schnell nahm ich meine Sachen und lief in die Umkleidekabine.
Amelie und Jamie gratulierten mir überschwänglich.
„Es ist noch nichts entschieden“, sagte ich abwehrend.
„Ihr hättet sehen müssen, wie sie schwimmt, sie ist sicher im Team“, schwärmte Amelie beim Abendessen.
„Hör auf“, sagte ich verärgert.
Amelie lachte. „Da haben wir einen zweiten Star. Wurde auch Zeit, dass jemand dieser eingebildeten Valerie den Rang abläuft.“
„Musstest du gegen Calum schwimmen?“, fragte Peter neugierig.
„Äh, nein, wieso?“
„Würde mich interessieren, ob du schneller bist als er. Er ist gut.“
„Wie er Emma anschaut, würde er sie glatt gewinnen lassen. Valerie ist geplatzt vor Wut.“
Ich starrte Amelie an und stocherte gedankenverloren in meinem Essen. Hoffentlich bemerkte niemand, dass meine Wangen sich röteten. Was meinte Amelie damit? Ich bemerkte nur unwillige, zornige Blicke. Er konnte mich definitiv nicht leiden und ich hatte nach wie vor keinen blassen Schimmer, warum.
„Onkel Ethan, ich würde gern wieder Gitarrenunterricht nehmen“, versuchte ich das Thema zu wechseln. „Ich hatte früher einige Stunden. Kennst du jemanden, bei dem ich weiter Unterricht nehmen könnte? Das Geld ist sicher kein Problem.“
Ethan hatte mir nach dem Tod meiner Mutter eröffnet, dass ich eine unverschämt hohe Summe Geldes geerbt hatte.
„Hm, ich weiß nicht. Bree, fällt dir jemand ein?“, Ethan wandte sich zu Bree um, die am Herd stand.
„Frag mal Dr. Erickson. Bestimmt fällt ihm jemand ein.“
Lächelnd kam sie zum Tisch und stellte eine große Platte mit aufgeschnittenem Obst zwischen uns.
„Wie lange hast du schon gespielt?“
„Zwei Jahre, und es hat mir viel Spaß gemacht. Ich bin kein Naturtalent, würde aber gern dranbleiben.“
„Denkst du, du schaffst das neben der Schule und dem Schwimmen?“, fragte Ethan und schob sich eine Apfelspalte in den Mund.
„Oh, den Stoff packe ich gut.“ Das war untertrieben, ich hatte in allen Fächern Bestnoten. Außer Lernen hatte ich hier auf der Insel bisher nicht viel zu tun. „Ich kann es ja versuchen und schließlich steht noch nicht fest, ob ich im Schwimmteam bin.“
Ethan nickte. „Ich hör mich um, versprochen.“
Ein paar Tage später hing der Zettel für die neue Schwimmauswahl am Schwarzen Brett. Ich stand davor und las aufmerksam die Namen. Die meisten sagten mir nichts. Ich stand drauf, Calum und zu meinem Leidwesen auch Valerie. Davon würde ich mir meine gute Laune nicht verderben lassen, nahm ich mir vor. Ich würde ihn zweimal in der Woche sehen. Mein Bauch füllte sich mit Schmetterlingen.
„Du hast es geschafft?“
Ich hatte ihn nicht kommen hören. Seine Nähe

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