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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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Freundlich lächelte sie mich an.
    »Du musst Emma sein«, stellte sie fest. »Hannah und Amber haben versprochen, dich mitzubringen. Wir freuen uns, dass es so schnell geklappt hat. Ich bin Lia. Wir besprechen gerade, welches Stück wir als nächstes proben wollen. Setz dich einfach dazu.«
    Ich setzte mich und betrachtete die Schar Kinder, die sich um Lia drängten und an ihren Lippen hingen. So hätte ich mir meine Schule auch gewünscht. Sie schienen in der Auswahl des Stückes uneinig zu sein. Genau wie Menschenkinder waren die meisten von ihnen nicht zimperlich dabei, ihre Meinung durchzusetzen. Einer versuchte den anderen zu übertönen. Nur selten unterbrach Lia sie. So würde das nichts werden, dachte ich bei mir. Wir hatten uns immer ordentlich melden müssen, wenn wir etwas sagen wollten.
    »Wir hatten drei Stücke zur Auswahl«, flüsterte Hannah neben mir.
    »Und welches hat dir gefallen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Eigentlich keins so richtig. Ich fand, dass alle sehr ähnlich waren.«
    »Können wir nicht mal was ganz Neues ausprobieren?«, fragte auf einmal ein dunkelgelocktes Mädchen in die Runde, die mit ihrer kräftigen Stimme alle Streithähne überstimmte.
    Die Köpfe wandten sich ihr zu.
    »Die Stücke kennen wir alle aus den vorherigen Jahren. Wäre es nicht mal Zeit, ein neues Stück vorzuführen?«
    »Was schlägst du vor, Billy?«, fragte Lia mit sanfter Stimme.
    Ich sah, wie Billy Hannahs Blick suchte.
    »Hannah hat mir eine Geschichte erzählt. Eine Geschichte aus der Menschenwelt. Ich glaubte, die würde ein tolles Stück abgeben. Das stimmt doch, Hannah, oder? Ihr habt es bei euch zu Hause geprobt.«
    Hannah nickte schüchtern. Die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde, war ihr peinlich. Aufmunternd stupste ich sie an.
    »Komm, erzähl uns die Geschichte«, forderte nun auch Lia sie auf.
    Ich spürte, wie Hannah nach meiner Hand tastete und sich aufrecht hinsetzte. Dann begann sie zu erzählen. Die Elfen lauschten ihr gebannt. Jetzt wusste ich, weshalb sie mich im Theater auf Peter Pan angesprochen hatte. Offenbar hatte sie den Gedanken schon länger mit sich herumgetragen. Ich war jedoch sicher, dass sie ohne Billys Vorarbeit niemals die Initiative ergriffen hätte. Während sie den Kindern die Geschichte erzählte, blühte sie förmlich auf. Es tat ihr gut, einmal aus Ambers Schatten zu treten.
    Die Kinder hingen an ihren Lippen und selbst ich, die ich Peter Pan beinahe auswendig kannte, konnte mich dem Zauber nicht entziehen. Während sie sprach, breitete sich Nimmerland vor mir aus und die verlorenen Kinder flogen, auf der Suche nach Abenteuern, durch den Raum. Der Zauber wurde erst vom Klingeln der Schulglocke unterbrochen. Es folgte ein allgemeines Seufzen und Proteste, als Lia Hannah unterbrach und die Kinder in den nächsten Raum schickte.
    Hannah wurde von Lia zurückgehalten.
    »Das hast du wundervoll erzählt, Hannah«, lobte diese sie. »Ich schätze, jetzt geht es nicht anders und wir müssen Peter Pan nehmen.«
    Hannah hing an ihren Lippen.
    »Traust du dir zu, das Stück vorzubereiten? Wir brauchen Sprechpläne für jede einzelne Rolle. Und du musst mir die Geschichte noch einmal aufschreiben.« Ihre Stimme klang skeptisch. »Das ist viel Arbeit.«
    »Das schaffe ich bestimmt und Amber und Billy werden mir helfen.«
    Lia sah mich unsicher an.
    »Sie schafft das schon. Keine Sorge. Wir werden ihr alle helfen. In einer Woche können die Kinder mit den Proben anfangen.«
    Selig lächelnd führte Hannah mich hinaus und zeigte mir in der restlichen Pause beinahe jeden Raum der Schule. Es gab ein Musikzimmer und Ruheräume. Einen Raum, in dem die Kinder kochten und ihr Essen selbst vorbereiteten. Es gab sogar einen Raum, der scheinbar in der Luft hing. Mehrere Teleskope waren aufgestellt. In einigen Nächten des Jahres wurde hier Sternenkunde unterrichtet, wie Amber mir erklärte.
    Die nächste Stunde hatte die Klasse bei Ethan. Ich sah genau, dass er sich auf dem Boden hockend unwohl fühlte.
    Er erzählte von unserer Welt und versuchte ihnen die Unterschiede klarzumachen. Heute hatte er eine Taschenlampe dabei, und nachdem wir das Zimmer verdunkelt hatten, knipste er sie an und malte mit dem Licht Figuren an die Decke. Wir lagen auf dem Teppich und mussten erraten, was er malte. Wer es erriet, durfte als Nächster dran sein. Die Stunde verging wie im Fluge und ich hätte nichts dagegen gehabt, noch den Rest des Tages in der Schule zu verbringen. Doch es zog mich zum

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