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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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machen und mich abzulenken, schimpfte ich die ganze Zeit vor mich hin. Was dachte er sich dabei? Mir könnte sonst was passieren in der Dunkelheit. Sollte ich ihn um Verzeihung anflehen, oder was stellte er sich vor? Das konnte er getrost vergessen. Schließlich musste ich mir keiner Schuld bewusst sein. Ich hatte nichts getan, weshalb er sauer auf mich sein konnte. Wenn er sich so in seine unschönen Fantasien reinsteigern wollte, dann bitte. Aber ohne mich. Ich hatte derzeit sowieso Wichtigeres zu tun, als mich um seine Befindlichkeiten zu kümmern. Schließlich musste ich eine Welt retten. Okay, das war etwas theatralisch und übertrieben, aber ein bisschen stimmte es.
    Ich war erleichtert, als ich die ersten Häuser erreichte und lief schneller.
    Eine Gestalt schälte sich aus der Dunkelheit und vor Schreck ließ ich den Korb fallen. Laut klirrten die zerbrechenden Flaschen durch die Stille.
    »Was veranstaltest du hier, Emma?«, fragte Peter und sah mich entgeistert an.
    »Ich wollte mich mit Calum treffen, aber er ist nicht gekommen.«
    Peter rührte sich immer noch nicht. Irritiert sah ich ihn an. Hatte er mich nicht verstanden?
    »Ist dir nicht kalt?«, fragte er da. Ich sah an mir herunter und tatsächlich wurde mir im selben Augenblick furchtbar kalt. Ich begann zu zittern.
    »Hast du nicht gehört? Er ist nicht gekommen. Er ist wütend. Ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll.«
    Dann begannen meine Tränen zu fließen. Wütend wischte ich mir übers Gesicht. Ich würde jetzt nicht weinen.
    Peter zog seine Jacke aus und legte sie mir um die Schultern. Dann zog er mich tröstend an sich. Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hemd und versuchte mich zu beruhigen.
    »Das wird sich alles klären. Du wirst sehen, Calum wird es verstehen.«
    »Was werde ich verstehen?«, grollte eine Stimme hinter mir. Erschrocken ließ ich Peter los und auch er wich einen Schritt zurück. Peters Jacke glitt von meinen Schultern, während ich mich umdrehte. Vor mir stand Calum und starrte mich fassungslos an.
    Am liebsten wäre ich in dieser Sekunde im Erdboden versunken. Was sollte er von mir denken? Er hatte mich praktisch in einem Hauch von Nichts in Peters Armen mitten in der Nacht in der Stadt erwischt.
    Er drehte sich um und lief mit großen Schritten in die Dunkelheit davon. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihm hinterher zu starren. Ich wusste, egal was ich jetzt sagte, es würde ihn nicht erreichen. Blieb die Frage, weshalb er nicht zum See gekommen war.
    Schweigend ging ich mit Peter nach Hause.
    »Interessiert es dich, was wir heute herausgefunden haben?«
    Ich schüttelte den Kopf, während mir eine Träne nach der anderen von der Nasenspitze tropfte. Mir war kalt, aber ich weigerte mich, noch mal Peters Jacke anzuziehen. Ethan und Bree waren noch wach, als wir nach Hause kamen. Bree sah mich an.
    »Emma, was ist los? Hast du dich mit Calum gestritten?«
    »Er ist nicht gekommen«, murmelte ich und wandte mich zur Treppe. Ich wollte allein sein.
    »Oh. Ich dachte, dass er direkt vom Schloss aus zum See gegangen ist. Er war zwischendurch nicht hier«, hörte ich sie sagen.
    Wenn er nicht hier gewesen war, dann hatte er nicht wissen können, dass ich am See auf ihn wartete, schoss es mir durch den Kopf.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend rannte ich die Treppe hoch. Der Zettel lag auf dem Bett, wie ich ihn deponiert hatte. Wütend zerknüllte ich ihn und warf ihn auf den Boden. Zu blöd, dass es hier keine Handys gab. Mit einer SMS wäre das nicht passiert.
    Ich wälzte mich auf dem Bett hin und her. Calum ließ sich nicht blicken.
    Mein Kopf dröhnte und mein Hals kratzte unangenehm, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Ich wusste schon, weshalb ich mich normalerweise der Witterung entsprechend anzog, wenn ich das Haus verlief.
    Trotzdem raffte ich mich auf und machte mich für den Tag fertig. Dabei verbot ich mir jeden Gedanken an Calum. Ich versuchte es jedenfalls. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das geradebiegen sollte.
    Die Kopfschmerzen wollten nicht nachlassen. Langsam schlurfte ich zum Buchladen. Amia empfing mich mit einem Blick, den man zwischen Mitleid und Vorwurf ansiedeln konnte.
    »Hat Calum bei euch geschlafen?«, fragte ich kläglich.
    Sie nickte. »Er möchte auch zukünftig bei uns wohnen bleiben, hat er gesagt.«
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen.
    »Was ist los, Emma?«, fragte Amia und strich mir über den Arm.
    Ich schüttelte den Kopf, der darauf mit noch stärkerem Brummen reagierte.
    »Ich

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