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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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(Zögert.) Falls es dazu kommt, spüren wir die Auswirkungen ziemlich rasch, ja.
    Hasting: Ich schätze, dann bräuchten wir uns nicht mehr um Treibhausgase zu sorgen.
    Finizio: Na ja, im Grunde gibt es auch ein Szenario, das in diese Richtung weist.
    Hasting: Das hört sich nicht nach guten Nachrichten an, Dr. Finizio.
    Finizio: (Fröhlich.) Na ja, Gefahren bestehen immer. Deshalb empfehle ich auch Ihren Zuschauern, sich keine Sorgen zu machen. Falls es zum Schlimmsten kommt, können wir ohnehin nicht viel machen. Ich denke jedoch, daß wir auf kurze Sicht gut über die Runden kommen. Langfristig sieht es wahrscheinlich nicht so gut aus. Aber langfristig bezieht sich hier wirklich auf einen langen Zeitraum.
     
     
Mondbasis, Raumhafen, 7 Uhr 10
     
    Mondbus AVR/2665, von seiner Besatzung Wobble genannt, hob mit sechsundzwanzig Passagieren an Bord ab, um sie an die Raumfähre aus Kopenhagen zu übergeben, sobald diese eintraf. Man hatte ein paar Waagen besorgt, und Stationspersonal war damit beschäftigt, jeden zu wiegen und Summen zu berechnen. Für diesen Flug hatte sich eine Toleranz von dreihundert irdischen Pfund ergeben, so daß man zwei zusätzliche Passagiere unterbrachte, einen Erwachsenen und ein Kind.
    Beim Rendezvous mit der Raumfähre würden zwei Flugbegleiter zusammen mit den Passagieren umsteigen, wodurch die Zahl der Personen stieg, die der Bus bei weiteren Zubringerflügen befördern konnte.
    Eine halbe Stunde nach dem Start der Wobble trafen Tony und Saber wieder im Wartesaal des Raumhafens ein. Sie mußten sich ebenfalls wiegen lassen, wobei Tony auf einhundertachtundneunzig Pfund kam, Saber auf einhundertdreißig. Damit wir alles genau haben, sagte man ihnen.
    Auf Tonys Vorschlag hin hatte das Wartungspersonal die Treibstoffleitungen nach einem Leck abgesucht. »Nichts«, informierte ihn Bigfoot. »Wir haben letztes Mal wahrscheinlich den Schlauch zu früh gelöst. Dadurch wart ihr ein wenig knapp an Treibstoff. So was passiert.« Er zuckte die Achseln. »Unser Fehler.«
    »Es gefällt mir nicht, wenn ich nicht weiß, wo das Problem liegt«, sagte Tony.
    »Ist ja nicht so, als wäre es kritisch«, sagte Bigfoot. Er war der muskulöseste Mann, den Tony je aus der Nähe gesehen hatte. Eigentlich hieß er Elrond Caparatti. Der Spitzname ging auf seine Footballzeit zurück. Er war kurz defensiver Lineman der Packers gewesen. Die Geschichte, wie Bigfoot sie erzählte, lautete, daß schon im ersten Spiel jemand zu heftig sein Knie attackierte. Tony vermutete, daß das eine beschönigte Version war, aber Tatsache blieb, daß Bigfoots Karriere ein frühes Ende fand. Er humpelte heute noch.
    »Es sind nur ein paar Pfund weniger«, sagte er achselzuckend. »Sieh mal, falls ich es für ernst hielte, Tony, würden wir der Sache genau nachgehen. Das ist jedoch nicht nötig, und wir liegen schon in der Zeit zurück. Spielt ohnehin keine Rolle. Wir lassen die verdammte Kiste sowieso am Samstag hier zurück.«
    Tony nickte.
    Er vertraute Bigfoot. »Okay«, sagte er. »Danke.«
    Bigfoot zeigte ihm den aufgerichteten Daumen. In der Wartezone wurden die Tore geöffnet, und die Fluggäste stiegen die Einstiegsrampe hinauf.
    An Bord spulten Tony und Saber rasch den Check zur Startvorbereitung ab. Tony gab durch, daß er startbereit war, und Bigfoot meldete sich wieder in der Verbindung.
    »Schläfst du eigentlich nie?« fragte Tony.
    »In letzter Zeit nicht. Und du wirst es ebenfalls nicht. Sobald du deinen Flugplan herunterlädst, wirst du feststellen, daß ihr zwischen jetzt und dem Einschlag fortlaufend Flüge habt. Versucht, die Aufgaben zu verteilen, wo es nur geht. Schlaft, wenn sich die Gelegenheit bietet. Tony, ich muß dir eins sagen: Wir bringen alle weg, aber es wird knapp, und es gelingt nur, wenn alles wie ein Uhrwerk läuft.« Er legte eine Pause ein. »Ihr könnt starten.«
    Saber war hinuntergestiegen, um sicherzustellen, daß die Passagiere bereit waren. Sie beförderten nach wie vor Familien und VIPs, die auf Besuch gewesen waren. Saber meldete, daß in der Kabine alles sicher war, und kam rasch wieder die Leiter hinauf, während Tony den abschließenden Countdown durchlaufen ließ. Über ihnen teilte sich das Dach und fuhren die Hälften zur Seite.
    »Sie sind richtig aufgeregt«, sagte Saber. »Besonders die Kinder.«
    »Weil sie wegkommen?«
    »Weil sie auf der Percival Lowell fahren werden.«
    Tony hob von der Mondbasis ab. Es war ein nahezu perfekter Start, der nur ein paar kurze Schübe aus

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