Mondsplitter
Intelligenz in Minneapolis?
WEISSE FRAUEN IN DEN USA WEITERHIN MIT DER HÖCHSTEN LEBENSERWARTUNG.
Hockey:
DIE RANGERS FLIEGEN ZU DEN PLAYOFFS NACH ALBANY.
McCormack von Anfang an gegen die Flyers.
Prügelnder Ehemann und Abwehrspieler hat ›Lektion gelernt‹.
MANUSKRIPT MÖGLICHERWEISE NEUES ESSAY VON LAMB.
In einem Schreibtisch aufgefunden, der früher der Quarterly Review gehörte.
Mondbasis, Raumhafen, 13 Uhr 02
Bigfoots neue Crew war gerade angetreten. Es waren fünf Leute, zwei weniger, als eigentlich zu einer vollen Besetzung gehörten. Sie würden den Rest des Tages durcharbeiten und mit dem letzten Flug in den Orbit starten. Bigfoot legte Wert darauf, sich bei jedem aus der letzten Schicht zu bedanken und ihm alles Gute zu wünschen.
Er war draußen im Hangar und half dabei, das Auftanken der nächsten Maschine vorzubereiten, als der Funkvermittler ihn erreichte. »Tony möchte mit dir sprechen, Bigfoot.«
Der Mikrobus war auf dem Weg nach unten, nachdem er das Rendezvous mit der Rom abgeschlossen hatte. Im Hangar war es laut, also nahm Bigfoot den Anruf in einem der Büros entgegen.
»Ja, Tony, was können wir für dich tun?«
»Bigfoot, ich denke, wir können alle herausholen.«
Bigfoot war es müde, darüber nachzudenken. Falls sie irgendwo ein paar Stunden gutmachen konnten, war es möglich.
Sie hatten jedoch jedes vorstellbare Startmuster in Simulationen getestet und daraus das beste entwickelt, das sie überhaupt hinbekamen. Die einzige andere Möglichkeit hätte darin bestanden, zusätzliche Leute in die Busse zu packen, die schon unter ihrer jetzigen Beladung ächzten. Chandler hatte allerdings ausgeschlossen, die aufgestellten Belastungsgrenzen noch zu überschreiten. Er wollte nicht zulassen, hatte er der Betriebszentrale mitgeteilt, daß aus einer kleinen Katastrophe eine große wurde.
»Wie willst du es schaffen, Tony?« fragte Bigfoot.
»Mein letzter Flug startet heute abend um sieben Uhr fünfunddreißig. Ich bringe meine Passagiere zur Raumfähre hinauf und setze sie dort ab. Dann soll ich eigentlich selbst in die Raumfähre übersteigen und den Mikro aufgeben.«
»Weiter. Bislang klingt alles prima.«
»Zwei weitere Busladungen starten kurz nach mir. Und das war es dann. Ich könnte allerdings bis zehn nach zehn – mehr oder weniger – zur Mondbasis zurückgekehrt sein. Das sind fünfundzwanzig Minuten vor dem Aufprall. Falls wir die übliche Routine auf das Allernötigste reduzieren, können wir auch den Vizepräsidenten und die anderen an Bord nehmen und Reißaus nehmen. Wir umgehen die üblichen Prozeduren. Laß das Dach beim Auftanken offen stehen. Jemand kann es im Druckanzug machen. Die Passagiere sollen sich schon zum Abflug bereithalten. In zwanzig Minuten können wir wieder draußen sein.«
»Fünf Minuten vor dem Ereignis. Das ist aber klasse! Und wo möchtest du die Leute hinbringen? Die Raumfähre ist dann längst weg.«
»Überall ist es besser als hier.«
»Wen, schlägst du vor, soll ich bitten, hierzubleiben und dir die Tanks zu füllen?«
Am anderen Ende blieb es lange ungemütlich still. Schließlich seufzte Bigfoot. »Ich sehe mal, was ich tun kann«, sagte er.
Mondbasis, Kommzentrale, 13 Uhr 21
Andrea war die letzte Angehörige des nicht aufsichtsführenden Personals, die abgelöst wurde. Sie eilte in ihre Unterkunft zurück, wo die gepackten Taschen schon neben dem Bett bereitstanden. Nicht, daß sie sie irgendwohin mitnehmen konnte. Nur leichtes Handgepäck war auf dem Flug erlaubt. Trotzdem hatte sie sie gepackt. Nur für alle Fälle.
Sie öffnete eine Tasche und holte eine Nullschwerkraft-Kaffeetasse hervor, die mit dem Logo der Ranger verziert war: einem prächtigen Vollmond auf einer im Wind flatternden US-Flagge. Sie steckte sie sich in die Tasche.
Die Wohnung war beengt und bot dem Auge nicht viel, aber Andrea hatte das Gefühl, hier lange gewohnt zu haben. Die Räume beherbergten viele schöne Erinnerungen. Und ein paar weniger schöne: eine gescheiterte Romanze und einige einsame Abende. Nichts Welterschütterndes. Einen Großteil ihres erwachsenen Lebens war sie hier zu Hause gewesen, und sie würde diese Räume vermissen.
Von der Türschwelle aus blickte Andrea noch einmal zurück. Das eigenartige Gefühl überwältigte sie, das schon einmal erlebt zu haben und später noch einmal erleben zu müssen. In diesem Leben oder einem anderen.
Eine Stunde später ging sie an Bord eines gedrängt vollen
Weitere Kostenlose Bücher