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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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zu rächen, indem er sie verführte. Der Mann, der durch unglückliche Umstände und persönliches Pech genau in ihr Beuteschema fiel.
    Ihr verstorbener Vater hatte sie seit ihrer Geburt darauf programmiert, alles für Männer wie Patrick zu tun. Nachdem sie dann im reifen Alter von zehn Jahren bei ihrer blau-blütigen Großmutter gelandet war, hatte sie ihren psychischen Knacks schon weggehabt. Eigentlich war es ganz klar, dass sie Patrick attraktiv finden musste. Am besten verschloss sie vor den Tatsachen nicht die Augen, sondern stellte sich der Versuchung. Um ihr bewusst zu widerstehen natürlich und sich damit endgültig von der Vergangenheit zu befreien.
    Patrick legte sein Hemd auf den Schreibtisch. Liz wusste, dass er einen schönen Körper hatte, aber wie konnte ein
    Mensch so perfekt sein? Er sah aus, als hätte einer der alten Meister ihn aus Stein gemeißelt.
    »Ich stehe Ihnen ganz zur Verfügung, Agent Brynn«, sagte er und breitete willig die Arme aus. Nicht einmal das grelle Licht der Halogenlampen konnte dem braun gebrannten muskulösen Patrick etwas anhaben.
    Liz schluckte. Komm schon, sagte sie sich, es hat nun wirklich ganz und gar nichts Romantisches, einem Mann die Brust zu rasieren, um ihm anschließend ein winziges Mikrofon daraufzukleben. Also los jetzt! Entschlossen griff sie nach dem Rasierschaum.
    Fünfzehn endlose Minuten später stand Patrick wieder vollständig bekleidet vor Liz, doch das half jetzt auch nichts mehr. In ihrer Erinnerung hatte sich nun für immer eingebrannt, wie sich seine glatte Haut unter ihren Fingern anfühlte, und die Vorstellung würde sie noch lange in ihren Träume verfolgen. Bestimmt war sie knallrot. Oh Gott, hoffentlich nicht! Patrick musste ja nicht wissen, dass sie kurz vor der spontanen Selbstentzündung stand, nur weil sie ihn mit freiem Oberkörper gesehen hatte.
    »Dreh dich«, wies sie ihn an. Zwar rollte er mit den Augen, tat es dann aber. Das Hemd hatte er nicht wieder in die Hose gesteckt, und so konnte selbst Liz’ geschultes Auge den Sender an seinem Rücken nicht erkennen.
    »Na?« Er packte eine Hand in die Hosentasche und nahm eine betont lässige Haltung ein. »Test bestanden?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Falls er dich abtastet, findet er das Kabel. Das halte ich bei einem Treffen in der Öffentlichkeit jedoch für unwahrscheinlich. Tanz einfach nicht mit ihm, und schon kann gar nichts mehr passieren.« Liz nahm sich das Walkie-Talkie. »Hallo? Goose? Bist du auf Position?«
    Knackend erklang Gooses Stimme. »Ja, und ich kann dich laut und deutlich verstehen.« Im Hintergrund war ein hämmernder Beat zu hören. »Ich habe hinten in einer Ecke einen schönen Platz und das Walkie-Talkie ist klein genug für meine Handtasche. Lass uns nur hoffen, dass die Musik nicht noch lauter wird, sonst können wir das Gespräch der beiden nicht aufnehmen.«
    Liz wandte sich wieder Patrick zu. »Versuch ihn irgendwohin mitzunehmen, wo es leiser ist. Du bist so verkabelt, dass du sendest und gleichzeitig aufzeichnest. Mach dir also keinen Kopf darum, ob du vielleicht den Übertragungsradius verlässt, wir haben dann immer noch die Tapes.« Sie runzelte die Stirn. »Vielleicht müssen wir sowieso am Ende mit denen auskommen. Dein Sender ist relativ schwach, anders als der von Goose. Wer weiß, ob der es durch die zwei Meter dicken Betonwände schafft. Wenn die Belüftungssysteme nicht miteinander verbunden sind, klappt es damit wahrscheinlich nicht.
    Patrick schielte zum Klebeband auf dem Tisch hinüber. »Soll ich dich auch noch kurz damit verarzten?«
    »Das ist nicht der Moment für blöde Scherze.«
    Er grinste, aber Liz blieb ernst. »Wiederhol jetzt noch einmal ganz genau, was wir vorhin besprochen haben. Also wie du dich gleich verhalten sollst.«
    »Du bist eine richtige Glucke. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast annehmen, dass du dir Sorgen um mich machst.« Weil Liz nur schweigend abwartete, verschränkte er seufzend die Arme vor der Brust. »Okay, also... Ich werde exakt das machen, was mir der Kerl am Telefon gesagt hat. Ich stelle mich neben das Pult des DJs und warte, bis ein Mann kommt und sich als der große Zauberer von Oz vorstellt. Und dann rate ich ihm, dass er sich einen besseren Decknamen zulegen soll.«
    Liz schüttelte den Kopf. »Der passt doch hervorragend. Der Zauberer von Oz war auch nur ein Betrüger. Nichts als Schall und Rauch - und am Ende wird unser Freund über sein eigenes Ego stolpern.« Sie lehnte sich

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