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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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Mann.
    »Lieber Himmel«, murmelte sie und blickte Patrick böse an. »Was macht ihr beide hier denn bloß? Und wie viel Uhr ist es eigentlich?« Sie hob den Kopf und schnüffelte. »Ist das Kaffee? Bitte sag, du hast Kaffee gemacht!«
    Patrick schenkte ihr schweigend Kaffee ein. Mara ignorierte das Gebrüll ihrer Tochter und kippte den halben Becher runter.
    »Okay.« Sie ließ sich auf einen Stuhl am Tisch sinken. »Okay, das Koffein wirkt. Jetzt kann ich mich meiner Tochter stellen.« Sie zerrte das kreischende Kind unter dem Tisch hervor.
    »Wiiiillllll Taaaafffeeee!«, brüllte Evie und warf sich ihrer Mutter wütend in die Arme. Mara drückte ihr einen Kuss aufs Haar, schaute Patrick an und verdrehte die Augen.
    »Ich weiß, meine Süße.« Sie setzte sich das Kind auf die Hüfte, ging mit ihr hinüber zum Kühlschrank und machte ihn auf. »Hier!« Sie hielt Evie eine Schnabeltasse mit zwei Henkeln vor die Nase. »Da ist dein Kaffee.«
    Patrick runzelte die Stirn. »Du lässt ein Kleinkind Kaffee trinken?«
    »Und ob!« Mara strich ihrer Tochter über die gerötete Wange. »Sie liebt ihren Kaffee!«
    Evie wippte auf und ab und war in einen Zustand geistiger Gelassenheit zurückgekehrt. Beglückt nuckelte sie am Schnabelbecher. »Ist nur Saft«, erklärte Mara. »Aber in Evies Spezialbecher. Sie fühlt sich sonst ausgeschlossen, wenn Jonas und ich morgens Kaffee trinken. Also bekommt sie ihren eigenen und darf beim Frühstück die Kleinanzeigen zerfetzen, während wir Zeitung lesen.«
    Das Telefon in der Küche klingelte, und Mara zog die Augenbrauen hoch. »Um die Uhrzeit können das nur schlechte Nachrichten sein.« Mara nahm ab und klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr fest. Beim Telefonieren lief sie auf und ab und räumte nebenbei noch etwas Krimskrams weg. Patrick beobachtete misstrauisch seine Nichte, doch die ließ sich offensichtlich gern herumtragen.
    Schließlich beendete Mara das Gespräch. »Verdammter Sch...« Mit einem Blick auf Evie verstummte sie schnell. »Mist«, sagte sie dann. »Mist, Mist, Mist!«
    »Was gibt es?«
    »Die Bio-Salate, die ich für heute bestellt hatte, sind noch nicht da und die Bio-Eier ebenfalls nicht. Irgendwas ist bei der Bestellung schiefgegangen. Gott sei Dank, dass du hier bist. Der Babysitter hat samstags frei, und wie es aussieht, muss ich heute Vormittag arbeiten.«
    »Warte mal, was soll denn das heißen?« Patrick konnte nicht weiterprotestieren, weil Mara ihm ihre Tochter in den Arm drückte. Dann verschwand sie in den Flur und warf im Gehen den Bademantel ab. Patrick hatte keine Lust, hinter ihr herzurennen. Er wartete lieber, bis sie angezogen war und wieder in die Küche kam. Dann konnten sie sich in aller Ruhe streiten. Evie trank weiter aus ihrer Tasse und krallte sich an seinem Kaschmirpullover fest.
    Entnervt setze er sie auf die Arbeitsplatte und löste dann ihre bösen kleinen Finger von dem teuren Kleidungsstück. »Was habe ich dir vorhin gesagt? Nicht meine Sachen anfassen!« Patrick griff nach einem feuchten Tuch.
    »Nein, nein, nein!«, sang Evie und wiegte sich im Rhythmus. Patrick ahnte, dass das schmatzende Geräusch aus ihrer Windel wahrscheinlich nichts Gutes verhieß - ebenso wenig wie das feuchte Gefühl an seinem Unterarm.
    Das Gör hatte auf seinen Pullover gepinkelt!
    »Herrgott!«, keuchte er. Evie hatte ihren Saft ausgetrunken und hielt die Schnabeltasse Patrick hin. »Bist du ein Tieb?«
    Sie lachte und warf den Becher nach ihm, der von seiner Schulter abprallte. Glücklicherweise hatte Patrick immer noch blitzschnelle Reflexe, sonst hätte das Geschoss ihn genau ins Gesicht getroffen. »Mehr«, verlangte sie. Und da war er wieder dieser Blick, der zu sagen schien: Vorsicht, Kumpel, ich weiß, wo du wohnst!
    »Hey, du kleine Terroristin. Ich habe keine Ahnung, was deine Eltern dir alles durchgehen lassen, aber jetzt hör mir mal genau zu. Du bekommst nicht noch mehr Saft, solange der von eben immer noch aus dir herausläuft. Insbesondere nachdem du meinen Pullover angepinkelt hast. Die Chancen, in diesem Provinzkaff eine gute Reinigung zu finden, liegen praktisch bei null.«
    Das Kind starrte ihn böse an, Patrick starrte zurück. Dann ging das Geheul wieder los. Die Opernsängerin auf Crack übte sich am Hohen C. Diesmal allerdings war Patrick vorbereitet. Er grinste seine Nichte an.
    »Mehr hast du nicht drauf, Kleine?« Er holte sich seinen Kaffee und wartete entspannt darauf, dass der Tanz richtig losging. Evie war ein

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