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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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Allegra Doucet sich kennengelernt?«
    »Interessanter Übergang«, sagte Collins. »Ich hatte schon vor einer Weile von ihr gehört. Sie beriet einige große Bosse in der Geschäftswelt, die investieren wollten. Sie benutzte Astrologie und persönliche Tafeln für ihre Ratschläge, und ich hörte, diese Ratschläge seien recht erfolgreich.«
    »Also wandten Sie sich an sie«, folgerte Monk.
    »Nicht so richtig. Ich bin in Haight aufgewachsen, und meine Mom lebt noch immer da. Eines Tages besuchte ich sie und kam dabei an Allegras Haus vorbei. Plötzlich dachte ich mir: Was soll's? Wir verstanden uns auf Anhieb, und sie erstellte meine Tafel, die sich als unglaublich zutreffend erwies. Also ging ich wieder hin, um mir weitere Ratschläge zu holen.«
    »Obwohl Sie Geld verloren?«, fragte ich.
    »Hatte ich nicht erwähnt, wie toll sie im Bett war?« Collins lächelte mich an und ging zu einem Gemälde, das einer Farbexplosion gleichkam. Auf mich wirkte es, als hätte es jemand an die Wand gehängt, mit Farbe gefüllte Luftballons dagegengeworfen, dann mit dem Pinsel darübergestrichen und schließlich noch mehr Farbe direkt aus der Dose daraufgegossen.
    Monk hielt die Hände vors Gesicht, um das Bild nicht sehen zu müssen. »Und was ging schief?«
    »Ich verlor drei Millionen. Ich konnte nicht glauben, dass die Sterne es auf einmal so schlecht mit mir meinen sollten. Also heuerte ich einen Privatdetektiv an, der ein wenig nachforschen sollte. Er fand heraus, dass Allegra von den Unternehmen bezahlt wurde, in die ich investiert hatte. Reiche Leute sollten auf diese Weise viel Geld in Anteile investieren, die nichts wert waren. Astrologie hatte mit ihren Ratschlägen nichts zu tun, daraufhin machte ich mit ihr Schluss.«
    Mich wunderte, dass er uns in Prudence' Gegenwart all diese Dinge erzählte, doch sie schien auch nicht sonderlich darauf zu achten. Auch war es ihr offenbar kein bisschen peinlich, obwohl sie jedes Wort hören musste, das wir sprachen. Sie war geschickt darin, anwesend zu sein, aber gleichzeitig kaum aufzufallen.
    »Das ist alles?«, wunderte ich mich. »Sie machten einfach Schluss mit ihr?«
    »Ich empfahl ihr auch, San Francisco zu verlassen, solange sie ihre Beine noch gebrauchen konnte.«
    »Besaßen Sie einen Schlüssel zu Allegras Haus?« Monk hatte einen Platz gefunden, von dem aus er Collins ins Gesicht schauen konnte, ohne das Gemälde ansehen zu müssen.
    »Ja, den besaß ich«, antwortete er und stellte sich wieder so, dass Monk das Bild wahrnehmen musste, wenn er Collins' Miene sehen wollte.
    »Wo waren Sie vorgestern Abend?« Monk fand eine Position gleich neben Collins, sodass er ihn aus dem Augenwinkel betrachten konnte.
    »Bei meiner Mutter, die bei Allegra gleich um die Ecke wohnt.« Er machte einen Schritt nach hinten, der Monk abermals zwang, das Gemälde zum Teil anzuschauen, wenn er das Gesicht seines Gegenübers beobachten wollte. »Ich hatte nicht nur ein Motiv, Allegra zu töten, sondern auch eine gute Gelegenheit dazu.«
    »Mich verwundert, wie offen und ehrlich Sie sind«, sagte Monk und kniff die Augen zusammen, damit ein Teil seines Gesichtsfelds verschwamm. »Möchten Sie die Gelegenheit nutzen, auch gleich ein Geständnis abzulegen?«
    »Ich glaube, je offener und ehrlicher ich zu Ihnen bin, desto eher werden Sie mich von der Liste der Verdächtigen streichen.«
    »Es könnte nur ein Trick sein«, erwiderte Monk. »So wie Sie sich auch ständig bewegen, damit ich dieses Gemälde ansehen muss.«
    Collins täuschte vor, überrascht zu sein. »Oh, entschuldigen Sie bitte. Ich hatte keine Ahnung. Gefällt Ihnen das Bild nicht?«
    »Es ist chaotisch.«
    »Das ist ein klassischer Wallengren, einer seiner Ausflüge in den abstrakten Expressionismus.« Ehrfürchtig betrachtete Prudence das Gemälde. »Der Titel ist Laura , es ist ein Porträt seiner Geliebten. Wie Sie sehen können, wurde er sehr stark von Pollock und de Kooning beeinflusst.«
    »Ja, eindeutig«, sagte Collins und nickte bestätigend.
    »Die Gefühle sind hier roh, nahezu animalisch«, fuhr Prudence fort, »allerdings, wenn ich das sagen darf, mit einem Touch Erotik. Man fühlt die Kraft eher instinktiv als emotional oder intellektuell.«
    »Eine schwarze Leinwand wäre angenehmer für das Auge«, sagte Monk. »Dieses Gemälde hat nichts mit dem Porträt einer Frau zu tun.«
    »Die abstrakte Kunst bildet keine Objekte ab«, meinte Prudence oberlehrerhaft. »Sie erfasst die Natur dieser Objekte, ihre

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