Monk - 03
Strafverfolgungskomplex«, gab Monk zurück.
»Man hat meinen Wagen von einem Tatort abgeschleppt«, wandte ich ein.
»Sie haben widerrechtlich geparkt, oder nicht?«
»Darum geht es nicht.«
»Sie müssen die Verkehrsschilder beachten, bevor Sie den Wagen abstellen«, sagte er.
Der Officer blieb neben meiner Tür stehen. Er war ein Asiate Mitte dreißig, auf seinem Namensschild stand Nakamura .
»Ihren Führerschein und Ihre Zulassung bitte«, forderte er mich auf.
Ich gab ihm den Führerschein, und während er ihn betrachtete, beugte ich mich zu Monk hinüber, damit ich die Zulassung aus dem Handschuhfach holen konnte.
»Sie hatten es aber eilig. Ms Teeger«, meinte Officer Nakamura.
»Dies ist Captain Monk vom Morddezernat, wie Sie längst wissen.« Ich reichte dem Mann die Zulassung. »Ich bin seine Fahrerin, und wir sind in offizieller Funktion auf dem Weg zu einem Tatort.«
Monk zeigte seine Dienstmarke.
»Das ist keine Entschuldigung für eine Geschwindigkeitsübertretung in einem Wohngebiet«, erklärte mir Officer Nakamura. »Sie sind eine Zivilperson in einem zivilen Fahrzeug. Sie müssen sich an die Verkehrsvorschriften halten.«
»Das sage ich ihr schon die ganze Zeit«, mischte Monk sich ein.
»Vielen Dank für Ihre Unterstützung«, fuhr ich ihn an, dann wandte ich mich wieder dem Officer zu. »Ich bin nicht zu schnell gefahren.«
»Ich fürchte, da irren Sie sich«, erwiderte er. »Ich habe Sie mit fünfunddreißig Kilometer pro Stunde mit meinem Radar erfasst.«
»Liebe Güte, was haben Sie sich dabei nur gedacht?«, rief Monk.
»Wir befinden uns in einer Zone, in der ich dreißig fahren darf. Ich war fünf Kilometer schneller als das Tempolimit.«
»Dann geben Sie also zu, dass Sie zu schnell waren?«, fragte Officer Nakamura grinsend.
»Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst, oder?«, sagte ich.
»Natürlich ist das mein Ernst, Ms Teeger. An den Kreuzungen wimmelt es von Frauen mit Kinderwagen, älteren Mitbürgern und Kindern.« Er hatte sichtlich Mühe, sich das Lachen zu verkneifen. »Das hier ist keine Rennstrecke.«
»Eine Rennstrecke?«, gab ich zurück. »In welchem Jahrzehnt leben Sie eigentlich?«
»Wie konnten Sie nur so gedankenlos sein?«, schimpfte Monk. »Ist Ihnen ein Menschenleben denn gar nichts wert?«
»Hören Sie schon auf, Mr Monk. Sehen Sie nicht, was hier abläuft? Das hat nichts damit zu tun, dass ich fünf Kilometer pro Stunde zu schnell gefahren bin. Das ist reine Schikane.«
»Und Sie parken in einer roten Zone«, fügte Officer Nakamura an. »Das ist ein weiterer Verstoß.«
»Sehen Sie?«, sagte ich zu Monk. »Verstehen Sie jetzt , was das soll?«
»Sie sind eine Gesetzesverächterin«, war seine Antwort.
»Warten Sie bitte hier, während ich Ihren Strafzettel ausstelle«, meinte der Officer und ging zu seinem Wagen zurück. Im Rückspiegel konnte ich sehen, wie er über seine gelungene Aktion lachte. So ein Idiot.
»Sie sollten ihm dankbar sein, dass er so entgegenkommend ist«, erklärte Monk.
»Entgegenkommend? Ich fasse es nicht!« Ich war so aufgebracht, dass ich ihn fast anschrie. »Die Strafzettel für diese angeblichen Vergehen werden mich ein paar hundert Dollar kosten!«
»Sehen Sie mich nicht so an«, sagte Monk. »Ich bin nicht derjenige, der mit Bleifuß fährt.«
»Sie sind ein Captain der Polizei«, hielt ich ihm vor.
»Wollen Sie sagen, dass ich persönlich Sie festnehmen soll?«
»Sie sollten diesem Typen sagen, was er mit seinen Strafzetteln machen kann.«
»Das werde ich auch«, versprach Monk.
»Allen Ernstes?«
Der Officer kehrte zu uns zurück und übergab mir zwei Strafzettel, den Führerschein und die Zulassung. »Sie sollten in Zukunft etwas umsichtiger fahren. Es dient Ihrer eigenen Sicherheit und der Ihrer Mitbürger.«
Ich sah Monk an. »Wollten Sie dem Officer nicht noch etwas sagen?«
Monk räusperte sich. »Ich bin Captain des Morddezernats. Ist Ihnen das bewusst?«
»Ja, Sir, das ist mir bewusst.«
»Gut, dann hören Sie mir sehr aufmerksam zu.« Monk beugte sich vor und sah dem Mann in die Augen. »Mit diesen Strafzetteln werden Sie Folgendes machen: Kopieren Sie sie und schicken Sie ihr die Kopien – für den Fall, dass sie die Originale verlegt.«
»Wird erledigt.« Etwas verwundert kehrte Nakamura zu seinem Wagen zurück.
»Herzlichen Dank!«, giftete ich Monk an.
»Ich habe nur in Ihrem besten Interesse gehandelt.«
»Und wie?«, wollte ich wissen.
»Wenn Sie die Originale verlegen und
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