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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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niemanden wissen ließ, dass er hier war, kann ich nur annehmen, dass er sich mit einem Informanten treffen wollte. Entweder hat der Typ ihn erschossen oder er wurde in eine Falle gelockt.«
    »Ich möchte wetten, der Schütze hat seine Waffe in die Bucht geworfen«, überlegte Disher, der es immer noch mied, Monk oder mich anzusehen. »Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ein paar Taucher die Umgebung absuchen.«
    »Gute Idee«, entgegnete Stottlemeyer und nickte zustimmend. »Fordern Sie die Taucher an.«
    »Milner war ein junger Streifenpolizist.« Monk stand auf und ging zum Polizeiwagen. »Wäre das nicht etwas ungewöhnlich, wenn er sich mit einem Informanten trifft?«
    Stottlemeyer zuckte mit den Schultern. »Vielleicht war er ein besserer Cop, als alle gedacht haben. Vielleicht kam er einer großen Sache auf die Spur und war so dumm, ihr allein nachzugehen, anstatt sich an seinen Vorgesetzten zu wenden.«
    »Vielleicht dachte er, er könnte schnell Karriere machen«, überlegte Disher.
    »Das sind eine Menge Vielleichts .« Monk öffnete die Fahrertür des Streifenwagens. Auf dem Beifahrersitz lagen Reiseprospekte und Automagazine.
    »Diesen Vielleichts nachzugehen, ist unsere Aufgabe, jedenfalls für die meisten von uns«, sagte Stottlemeyer. »Was immer Milner hier gewollt hat, wir werden es herausfinden. Wir werden rund um die Uhr arbeiten, bis der Täter entweder hinter Gittern sitzt oder im Leichenschauhaus in einem Kühlfach liegt.«
    Mich machte Dishers Verhalten wütend, der uns immer noch ignorierte. Ich ging zu ihm und schob meinen Kopf vor seinen Notizblock. »Stimmt irgendwas nicht, Randy?«
    »Sie sind Konsorten des Feinds«, sagte Disher.
    »Ich war schon so lange kein Konsorte mehr«, konterte ich, »dass ich wohl erst mal Unterricht nehmen müsste, damit ich wieder weiß, wie ich das werden kann.«
    »Monk hat uns für schnöden Mammon hintergangen«, fuhr Disher fort.
    »Was für einen Mammon denn?«, fragte ich ratlos.
    »Na, die Dienstmarke«, schnaubte er. »Ist es nicht eine Ironie des Schicksals, dass er diese Dienstmarke erst verraten musste, um sie zu erhalten?«
    Konsorten? Mammon? Ironie des Schicksals? Disher machte mich stutzig. »Sagen Sie mal, haben Sie Literaturunterricht genommen?«
    Disher blinzelte mich verdutzt an. »Woher wissen Sie das?«
    Mein Gott, ich hatte kombiniert! Und war Monk dabei, um es mitzuerleben? Nein, natürlich nicht. Er war weiterhin damit beschäftigt, sich im Streifenwagen gründlich umzusehen. Stottlemeyer hielt sich gleich hinter ihm auf, tat aber, als würde er nicht über Monks Schulter schauen.
    »Nur so eine Ahnung«, gab ich zurück.
    Ich hörte mich an wie jeder beliebige Cop aus dem Fernsehen. Nur in einem Krimi im Fernsehen fiel ein Satz wie: Nur so eine Ahnung. Ich hatte geduldig abgewartet, bis ich ihn endlich im richtigen Zusammenhang anwenden konnte.
    »Ich hatte nichts zu tun, und da dachte ich mir, ich fange mit dem Roman an, der in mir steckt«, sagte Disher. »Also habe ich mich an der Uni in einen Kurs eingeschrieben, der von Jan Ludlow geleitet wird, dem Tolstoi der Straße.«
    »Ich wusste gar nicht, dass ein Roman in Ihnen steckt«, erwiderte ich.
    »In mir steckt eine ganze Menge«, erklärte er. »Mein Inneres ist sehr komplex.«
    Monk setzte sich in Milners Streifenwagen, griff nach dem Magazin Motor Trend und blätterte darin.
    Stottlemeyer gab es auf, Desinteresse vorzutäuschen, stattdessen wartete er ganz offensichtlich darauf, was Monk zu sagen hatte.
    Disher sah zu seinem Vorgesetzten, da er von ihm einen Hinweis erhoffte, wie er sich verhalten sollte. Den bekam er aber nicht, also folgte er einfach Stottlemeyers Vorbild und wartete ebenfalls.
    »Nur damit Sie's wissen: Ich finde, Golden-Gate-Würger war ein schäbiger Name für Charlie Herrin«, sagte Disher zu mir. » Fuß-Freak wäre viel besser und alliterierender gewesen.«
    »Hat Ihnen das Ihr Tolstoi der Straße gesagt?«, wollte ich wissen.
    »Er hat sein Ohr dicht am ungestümen Herzen der urbanen Wildnis«, sagte Disher. »So wie ich.«
    »Wie eigenartig«, meinte Monk. »Officer Milner hat die Ecke der Seite umgeknickt, auf der ein Artikel über deutsche Luxusautos beginnt.«
    »Ich weiß, es stört Sie, wenn Leute Ecken umknicken«, entgegnete Stottlemeyer, »aber das machen viele, wenn sie einen Artikel markieren, den sie später noch lesen wollen.«
    »Er konnte sich doch gar keinen BMW leisten.« Monk knickte die Ecke um und glättete das Blatt. »Und er

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