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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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können.
    Was mich allerdings erstaunte, war Jaspers Verhalten. Der hatte bislang noch nicht sein PDA gezückt, um Notizen zu Monks neurotischem Benehmen zu machen, aber vermutlich war Charlie Herrin für ihn jetzt das interessantere Studienobjekt.
    »Hier ist die Tafel«, sagte Chow.
    Monk stand weder auf, noch warf er einen Blick auf den Monitor. Stattdessen schrubbte er weiter den Boden. »Ich kann keine astrologische Tafel lesen«, erwiderte er. »Aber ich bin mir sicher, sie wurde für jemanden erstellt, der am 20. Februar 1962 geboren wurde.«
    »Stimmt«, gab Chow verwundert zurück. »Woher wussten Sie das?«
    Ich war froh, dass diese Frage zur Abwechslung mal von ihr kam. Wenn ich jemals ein T-Shirt mit meinen Standardfragen bedrucken lassen sollte, dann wird sie auch eines bekommen.
    »Weil derjenige, für den sie erstellt wurde, Zeuge des Mordes war«, antwortete Monk.
    »Steht der Name nicht auf der Tafel?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Doucet gab das Geburtsdatum ein, und dann gab der Computer die Tafel aus. Als sie getötet wurde, hatte sie sie noch nicht gespeichert. Das habe ich nachgeholt und ihr einen Dateinamen gegeben.«
    »Augenblick mal«, sagte Jasper. »Wie beweist das, dass es einen Zeugen gab?«
    »Der Beweis befand sich genau vor uns, als wir zum ersten Mal das Haus betraten«, erwiderte Monk und schrubbte weiter. »Es lief so ab.«
    Während Monk den Ablauf beschrieb, konnte ich die Szene fast vor mir sehen. Geisterhafte Gestalten bewegten sich durch den Raum, die bis auf Doucet selbst gesichtslos waren.
    Allegra Doucet hatte einen Termin mit einem Kunden, für den sie die astrologische Tafel vorbereitete. Auf einmal entschuldigte sich der Kunde und ging zur Toilette. Augenblicke später betrat der Mörder das Haus. Es war jemand, den Doucet kannte und von dem sie sich nicht bedroht fühlte. Sie stand auf, um ihm entgegenzugehen, da stach er sie nieder. Das geschah so überraschend, dass sie keine Chance hatte, sich gegen den Angriff zu wehren.
    Der Kunde betätigte die Toilettenspülung, öffnete die Tür und sah, wie Allegra Doucet ermordet wurde. Daraufhin floh er durch das Fenster in der Toilette und brach dabei den Handtuchhalter ab.
    Der Mörder bekam den Zeugen nie richtig zu Gesicht, er kannte nur dessen Geburtstag aus der astrologischen Tafel.
    »Und nun ermordet Allegra Doucets Killer jeden, der am 20. Februar 1962 geboren ist«, schloss Monk, stand auf und bewunderte seine Arbeit. Der Blutfleck war restlos verschwunden. »Das erklärt auch die improvisierte Art der Morde. Der Täter hatte keine Zeit, sie vorzubereiten, er war in Eile. Ihm ging es nur darum, so schnell wie möglich diese Personen aus dem Weg zu räumen. Er machte sich nicht die Mühe, eine falsche Fährte zu legen.«
    »Zehntausende Menschen müssen an diesem Tag zur Welt gekommen sein«, sagte Jasper. »Wie will der Killer seine Opfer eingrenzen? Wie kam er ausgerechnet auf Yamada, Truby und Eggers?«
    »Das weiß ich nicht«, räumte Monk ein und brachte den Eimer zurück in die Küche.
    »Das ist doch offensichtlich«, meinte Chow. »Die konzentrieren sich nur auf die Leute, die Teil des Zuchtprogramms der Aliens waren. Mit Hilfe der Computerchips, die man ihnen bei der Geburt in den Kopf eingesetzt hat, können sie sie mühelos aufspüren.«
    Monk kehrte ins Zimmer zurück, Schürze und Handschuhe hatte er ausgezogen. Ich wandte mich zu ihm um und stellte die Frage, die mich am stärksten beschäftigte.
    »Wenn es stimmt, was Sie sagen, warum ist der Zeuge dann nicht zur Polizei gegangen, um zu melden, was er beobachtet hat?«
    »Vielleicht ist der Zeuge einer der drei Getöteten. Aber sicher kann sich der Mörder dabei nicht sein, also muss er weiter morden.«
    »Der Zeuge war zweifellos ein Nachkomme dieser Kreuzungsversuche der Aliens«, warf Chow ein. »Alles andere ergibt keinen Sinn.«
    Wenn das für sie logisch klang, dann wollte ich lieber nicht wissen, was für sie eine richtig verrückte Erklärung war.
    »Nehmen wir doch einfach mal an, der Killer würde seine Opfer nicht mithilfe von implantierten Chips oder anhand von Listen der Alien-Nachkommenschaft aufspüren«, sagte ich.
    »Reine Zeitverschwendung«, entgegnete sie.
    »Rein interessehalber«, beharrte ich. »Wie ließe sich sonst die Liste der möglichen Opfer so eingrenzen, dass man die nächste Person auf dieser Liste vor dem Tod bewahren könnte?«
    Monk seufzte von Herzen. »Ich wünschte, ich wüsste das.«
    Chow tippte auf

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