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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Identifikationssystem weitergegeben?»
    «Das würde ich lieber noch nicht sagen.» Malchersons weiße Brauen sprangen die halbe Stirn hinauf.
    «Sagen Sie das bitte nochmal.» Magozzi holte Luft. «Chief, ich versuche nicht, Sie im Unklaren zu lassen, aber wenn ich es Ihnen sage, dann müssen Sie es denen sagen, und ich bin nicht so sicher, ob das jetzt schon eine so gute Idee wäre. Ich muss Sie bitten, mir in dieser Sache noch ein wenig länger einfach zu vertrauen.» Malcherson sah ihn ausgiebig an, und langsam rutschten seine Brauen wieder auf ihren gewohnten Platz. «Sie haben gesagt, sie würden nicht einmal darüber diskutieren, ob sie uns einen Blick in die Akte gestatten, wessen auch immer es sein mag, solange wir ihnen nicht einen Namen zu den Fingerabdrücken geben.» Magozzi zuckte die Achseln. «Die geben uns die Akte nicht, was immer wir auch tun.»
    «Wahrscheinlich nicht. Können Sie trotzdem weiterkommen?»
    «Wir versuchen es. Sobald ich etwas habe, lasse ich es Sie umgehend wissen.» Nachdem Malcherson gegangen war, beugte sich Gino über seinen Schreibtisch und sagte ganz ruhig: «Mir ist nicht besonders wohl dabei, wegen dieser Leute mit den Schlipsen die Klingen zu kreuzen, Mann.»
    «Möchtest du aussteigen?»
    «Im Leben nicht. Ich hab nur gesagt, mir ist nicht wohl dabei; ich hab nicht gesagt, dass es mir keinen Spaß macht. Ich würde nur gern wissen, wovor wir MacBride schützen.»
    «Das werden wir jetzt gleich herausfinden.»

 
    Kapitel 28
    Die Straßen von Calumet waren vereist und leer, als Halloran zur Arbeit fuhr. Vor zwei Stunden war Bonar zur Kirche aufgebrochen, um die Patronenhülse zu holen, die Father Newberry gefunden hatte.
    In der Nacht zuvor hatte die Kälte ein Rekordtief erreicht, und Halloween würde gewiss darunter leiden. Zur Dekoration bestimmte Maisstängel, deren vertrocknete Blätter der Wind zerfranst hatte, drängten sich um Laternenpfähle in den Vorgärten, und auf beinahe jeder vorderen Veranda sackte ein ausgehöhlter Kürbis in sich zusammen, als sei die Luft aus ihm herausgelassen worden. Die Straßen vorm Revier waren ungewohnt vereinsamt ohne die vielen Vans der Medien, die wie Diebe in der Nacht verschwunden waren, da sich in der Stadt volle vierundzwanzig Stunden lang kein weiterer grässlicher Mord zugetragen hatte.
    Gottverdammte Aasgeier, dachte er, die Presseleute verfluchend, aber gleich darauf verfluchte er auch schon die Kälte, als er aus seinem Wagen stieg, und schließlich die eigene Blödheit, weil es bei jedem Schritt zum Büro gnadenlos in seinem Kopf hämmerte. Er schwor sich, niemals je wieder so viel zu trinken, was er jedes Mal tat, wenn er zu viel getrunken hatte.
    Schließlich saß er an seinem Schreibtisch, die dritte Tasse Kaffee schwappte in seinem angegriffenen Magen, und er setzte seine Zweitunterschrift auf die Gehaltsschecks, von denen ein ganzer Stapel wartete. Schließlich ließ er Sharon Mueller von der Streifenfahrt ins Revier rufen. Die nächste Stunde verbrachte er mit Warten auf sie, allein mit seinem Kater und dem Internet.
    Als sie hereingerauscht kam, roch sie nach frischer Luft und Seife, was nicht so recht zum Gerassel der Handschellen an ihrem Gürtel und der großen Waffe zu passen schien, die sie unter der Achsel trug. Sie streifte sich den Hut vom Kopf, wodurch sich die statische Spannung in ihrem kurzen Haar entlud. Eine Menge Strähnen standen erwartungsvoll aufrecht.
    «Schließen Sie die Tür.»
    «Das hör ich gerne.» Sie setzte sich vor seinen Schreibtisch und blickte ihn erwartungsvoll an. «Job oder privat?»
    «Job natürlich.»
    «Wenn es privat wäre, sollte ich besser auch die Jalousie schließen.» Halloran blinzelte ihr zu, wenn auch in Zeitlupe, denn selbst das Blinzeln tat an diesem Morgen weh. «Es gab da gestern Abend eine gewisse Entwicklung in der Kleinfeldt-Sache.»
    «Ich weiß. Ich hab Bonar draußen getroffen, und er hat mich ins Bild gesetzt. Was brauchen Sie denn jetzt? - Hintergrundinformationen über Zwitter von einer blutjungen Schmalspurpsychologin?» Halloran seufzte und fragte sich, wieso Frauen sich eigentlich an alle Dummheiten erinnerten, die einem mal rausgerutscht waren, und dann auch noch wörtlich. «Ich glaube, für den dummen Scherz hab ich mich bereits entschuldigt.»
    «So? Kann mich nicht erinnern.» Sie blieb ihm ein Rätsel. Sie hatte ständig etwas an ihm auszusetzen, das war ihm klar. Aber dabei schmunzelte sie auch, und das passte genauso wenig zusammen wie

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