Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
Vom Netzwerk:
nach Seife zu riechen und gleichzeitig auszusehen wie eine Amazone. Er neigte den Kopf, als könne die veränderte Perspektive ihm zu mehr Einsicht verhelfen, aber seine Kopfschmerzen rutschten nur zur anderen Schläfe und straften ihn für die idiotische Idee.
    «Möchten Sie an dieser Sache arbeiten oder nicht?»
    «Ich möchte.»
    «Also schön. Die Kleinfeldts ­ damals die Bradfords ­ wohnten vier Jahre lang in Atlanta. Nach der Geburt dieses Kindes …»
    «Sie hören sich schon genauso an wie Bonar. Jeden anderen unter zwanzig nennen Sie Kid. Hier reden Sie aber Sie von ‹dieses Kind›, als wäre er, sie oder es das Christuskind oder so was. Also, was ist jetzt?»
    «Ohne das korrekte Pronomen erleiden wir also Schiffbruch?»      
    «Seien Sie bitte nicht schnippisch. Die Sache ist ernst.» Halloran starrte sie an und wartete darauf, dass sein Hirn zu ihrem aufschloss. Er war jedoch nicht überrascht, als das nicht geschah. Kid, Kind … was machte das schon? «Ich versuche, Sie mit einer wichtigen Aufgabe zu betrauen, und Sie betreiben semantische Haarspaltereien. Wäre es Ihnen vielleicht möglich, dreißig Sekunden lang zu schweigen, damit ich Ihnen erläutern kann, was ich von Ihnen möchte?» Sie sah ihn stumm an.
    «Wäre es möglich?» Sie sah ihn weiterhin nur an und sagte keinen Ton. Dann verstand er. Sie schwieg still. Gott, war die Frau eine Nervensäge!
    «Okay. Zurück nach Atlanta. Also, irgendwann nach der Geburt ihres Kindes …» Einer ihrer Mundwinkel zuckte ein wenig.
    «… ziehen die Kleinfeldts nach New York City und bleiben dort zwölf Jahre. Es musste ja in die Schule, richtig?» Er schob einen fetten Stapel frisch ausgedruckter Seiten auf ihre Seite des Schreibtisches. «Dies hier ist eine Liste aller anerkannten Schulen der Stadt, öffentliche wie private. Finden Sie die richtige.» Er lehnte sich zurück und wartete auf den Temperamentsausbruch, der zweifellos kommen musste. Er hatte keine Ahnung, wie viele Schulen es waren ­ ganz sicher aber hunderte. Denn er wusste sehr wohl, dass der Drucker mehr als eine halbe Stunde gebraucht hatte, um sie alle auszudrucken. «Werden eine Menge Anrufe. Holen Sie sich ein paar Aushilfskräfte, aber wenn jemand fündig wird, dann möchte ich, dass Sie mit der Schulverwaltung sprechen und nicht eine von den Aushilfen.» Sie blätterte in den Seiten und sah damit seltsam gefasst aus für jemanden, der jeden Moment explodieren musste. «Ich werde keine Aushilfen brauchen», sagte sie wie geistesabwesend und überflog die letzten paar Seiten, während sie vom Stuhl aufstand und zur Tür ging. «Leider haben Sie hier nicht die richtige Liste.»
    «Was meinen Sie damit ­ nicht die richtige Liste? Das da sind sämtliche Schulen.» Sie winkte ab. «Lassen Sie nur. Ich kümmere mich darum.» Bonar kam herein, als sie hinausging. Mike kam es vor, als hätte man eine Drehtür eingebaut.
    «Ich wünschte, sie hätte sich nicht die Haare abgeschnitten», sagte Bonar.
    «Wieso?» Er ließ sich in den Stuhl sinken, aus dem Sharon gerade aufgestanden war. «Ich weiß auch nicht. Mit den kurzen Haaren macht sie einem noch mehr Angst. Hast du ihr die Schulen aufgedrückt?» Halloran nickte. «Über fünfzig Seiten. Aushilfen hat sie abgelehnt. Meint, sie schafft das auch allein.»
    «Das ist doch verrückt.»
    «Ich weiß. Ich geb ihr eine Stunde, bis sie zurückkommt und um Hilfe bettelt.» Bonar lächelte, machte aber gleich darauf auch wieder ein ernstes Gesicht. «Keine Fingerabdrücke auf der Hülse.»
    «Hab ich mir gedacht.»
    «Und du hast dem Padre das Herz gebrochen. Ich wäre ja gern zur Messe geblieben, um ihm einen Gefallen zu tun, aber er hat mich immer nur Ketzer genannt.»
    «Damit wollte er dich nur bekehren.»
    «Raffinierter Versuch.» Er hob seinen Bauch mit dem Unterarm, als handelte es sich um ein großes Tier, das er durch die Gegend schleppte. Dann leckte er sich den Zeigefinger und blätterte durch sein Notizbuch. «Die Jungs haben gestern noch ein paar Sachen klären können. Am Sonntag gab es auf keinem Flugplatz im Radius von hundert Meilen eine Charter, weder rein noch raus. Bei keinem der lokalen Motels gab es auffällige Gäste. Meistens Ehepaare, ein paar Jäger, aber die scheiden alle aus. Ich nehme an, wer immer es war, kam hergefahren, beging die Tat und fuhr dann gleich wieder weg. Und daher haben wir wohl keine Chance herauszufinden, woher sie kamen und wohin sie gefahren sind. Ich hab mir sämtliche Verkehrsdelikte

Weitere Kostenlose Bücher