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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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schließlich jemand diese Spuren findet und ihnen folgt. Es ist dabei völlig egal, wie gut man ist, denn es gibt immer ­ immer ­ einen Besseren.» Sie sah Roadrunner an, der beifällig nickte, und dann Tommy, der sie anlächelte.
    Mit Serienmördern war es dasselbe, dachte Magozzi. Sie fingen irgendwann an, sich für unbesiegbar zu halten, nachdem sie ja buchstäblich mit Mord davongekommen waren. Sie wurden arrogant, reagierten leicht gelangweilt, riskierten mehr, hinterließen immer öfter Hinweise. Viele Serienmörder waren deswegen überführt worden.
    Grace seufzte. «Sie haben in dieser Angelegenheit unsere volle Unterstützung, was sich von selbst versteht.» Es war ein ehrlich gemeintes Angebot, aber ihr Tonfall verriet, wie sehr ihr die Kooperation mit dem Feind widerstrebte. «Wir betrachten Detective Espinoza als Schnittstelle, was die technischen Aspekte betrifft, und wir werden so lange, bis wir eine neue Nachricht erhalten, mit unseren Anstrengungen fortfahren, die gegenwärtige Nachricht zu ihrem wahren Ursprung zurückzuverfolgen.»
    «Und Sie werden uns über jede neue Nachricht informieren, die Ihnen zugeht», sagte Gino. Es handelte sich um einen Befehl, nicht um eine Frage.
    «Selbstverständlich.»
    «Wenn Sie eine E-Mail um vier Uhr morgens erhalten, will ich um eine Minute nach vier angerufen werden. Können wir Ihre E-Mail an Tommy weiterleiten lassen, sodass er sofortigen Zugang zu allen Nachrichten bekommt, die Sie eventuell erhalten?» Grace nickte Tommy zu. «Wir lassen uns etwas einfallen.
    Wir richten einen Online-link ein. Ich werde Ihnen mein Passwort geben.»
    «Einen Moment mal», unterbrach Magozzi. «Ihr Passwort?
    Wollen Sie damit sagen, dass diese E-Mails an Sie persönlich geschickt wurden?» Grace MacBride zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde.
    «Ja.»
    «Nicht an die Firma?»
    «Unter der Firmenadresse speziell adressiert an meine persönliche Mailbox.» Louise Washington sog zwischen den Zähnen Luft ein.
    «Wow! Sollten Sie vielleicht Feinde haben, Ms. MacBride?»
    «Außerhalb dieses Raums? Nein, das glaube ich nicht.» Ihre Leute, sogar Mitch Cross, schmunzelten. Dasselbe taten aber auch einige der Detectives.
    Chief Malcherson bedachte sie mit einem politisch korrekten Lächeln. «Sie haben in diesem Raum keine Feinde, Ms. MacBride. Sie haben keine Feinde im Department. Wenn unsere Befragung ein wenig schroff zu sein scheint, dann liegt es nur daran, dass wir bei diesem Fall sehr großem Druck ausgesetzt sind. Ich bin sicher, Sie werden das verstehen.»
    «Und wie sehr ich das verstehe. Gestern wurde die Polizei darüber informiert, dass auf einem Raddampfer ein Mord verübt werden sollte. Keine besonders weitläufige Örtlichkeit, um sie zu überwachen, und dennoch waren Sie nicht in der Lage, dem Mörder eine Falle zu stellen oder einem unschuldigen Mann das Leben zu retten. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass nach einem so ungeheuerlichen Versagen ein ziemlicher Druck auf Ihrem Department lastet.» Jetzt hatte sie Feinde in diesem Raum, dachte Magozzi.
    Einen Moment lang blieben alle stumm, und sämtliche Blicke waren hasserfüllt auf Grace MacBride gerichtet. Wie zu ahnen war, konterte Gino als Erster.
    «Na ja, wenn Sie schon Strafpunkte verteilen, sollten Sie aber auch einige davon für sich selbst aufheben. Wenn wir weiterhin so tun, als sei keiner von Ihnen der Mörder, dann muss es ja wohl da draußen jemanden geben, der diesem bescheuerten Spiel, das Sie sich ausgedacht haben, folgt wie einer gottverdammten Anleitung zum Morden. Mir ist es völlig egal, womit Sie es zu rechtfertigen versuchen, damit Sie nachts schlafen können. Tatsache ist jedenfalls, dass wir innerhalb von zwei Tagen drei Leichen einsammeln mussten, die es nicht hätte geben müssen, wenn Sie und Ihre Mannschaft nicht wären.»
    «Nicht ‹und Ihre Mannschaft›, Detective Rolseth», sagte Grace gefasst. «Ich allein. Das Spiel war meine Idee.» Wenn sie Reue empfand, konnte Magozzi das nicht heraushören. Aber was sie als nächstes sagte, klang schon beinahe flehentlich.
    «Haben Sie die Mall of America schließen lassen?» Ihr Blick schoss von Gesicht zu Gesicht, aber niemand antwortete.
    Sie sah Chief Malcherson an. «Sie müssen sie schließen.
    Unbedingt.» Viele der Detectives rutschten auf ihren Stühlen hin und her, denn sie mochten sich ein wenig unbehaglich fühlen, die Position der Cop-Hasserin einzunehmen.
    «Die Wahl stand uns nicht frei», sagte der Chief, und es

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