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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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über Harley. «Ach, du Scheiße! Letzten Monat hundertundfünfzehntausend Dollar für Bordeaux-Termine? Was, zum Teufel, ist denn ein Bordeaux-Termin?»
    «Dasselbe wie Mais als Terminware und Schweinefleisch als Terminware, nur eben Wein. Liest sich wie ein Drehbuch zur TV-Serie ‹Die Lebensart der Reichen und Schönen›, oder?» Gino sah auf. «Abgehoben, okay. Aber nicht notwendigerweise auch belastend. Ich hatte schon gehofft, er hätte an einem Fernkurs für Serienmörder teilgenommen oder so.» Magozzi grinste. «Er hat bei Victoria's Secret ein Kreditkonto, das ihn ein paar Tausender im Jahr kostet.»
    « Was?»
    « Ja!»
    «Trägt er die Reizwäsche selbst oder verschenkt er sie?»
    «Das konnte Tommy nicht herausbekommen. Doch wenn man dazu noch die teuren Restaurantbesuche und die romantischen Wochenendausflüge nach Saint Bart's nimmt, ist wohl anzunehmen, dass Harley der Damenwelt zugetan ist.» Gino blickte höchst niedergeschlagen drein. «So ein Mist.
    Und ich hätte den Kerl so gern gehasst. Aber wie kann man so einen hassen? Und was ist mit der Bleistiftfigur?» Magozzi rückte einen Stuhl an Ginos Seite. «Lässt sich nicht viel aus den Dokumenten und Daten schließen, an die Tommy herangekommen ist. Nur diese Seelenklempner-Sache. Er besitzt ein dickes Investmentportfolio, an das er kaum je rangeht, und ein Haus auf Nicollet Island. Sein Finanzgebaren ist unergiebig. Außer für Fahrrad- und Computerzubehör und einige ziemlich großzügige Spenden für karitative Organisationen scheint er so gut wie gar nichts auszugeben.»
    «Welche karitativen Organisationen?» Magozzi zuckte mit den Achseln. «Obdachlosenheime, Frauenhäuser, Erziehungsanstalten für gefährdete Jugendliche, so was.»
    «Die Art Institutionen, in denen er wahrscheinlich als Jugendlicher viel Zeit verbracht hat.»
    «Wahrscheinlich.» Gino seufzte und schloss den Aktendeckel. «Irgendwie ein armer Teufel, findest du nicht?»
    «Ein armer Teufel mit Waffenschein und vier registrierten Waffen.»
    «Nicht sonderlich bemerkenswert in dieser Truppe. Er ist aber dazu noch ein durchgeknallter Eigenbrötler, der aller Wahrscheinlichkeit nach eine schlimme Kindheit hatte, zurückgezogen lebt und in seine Waffen vernarrt ist. Das ist doch wohl klassisch, oder?» Magozzi seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    «Das klingt eigentlich nach der Hälfte aller Cops in unserer Truppe.» Er stand auf und ging an die Tafel zurück. «Die Wahrheit ist doch, wir könnten jeden der fünf nehmen und in irgendein Profil ‹psychopathischer Täter in spe› einpassen. Sie sind allesamt seltsame Leute, Gino.»
    «Was du nicht sagst.»
    «Aber es gibt nicht den geringsten handfesten Beweis dafür, dass einer von ihnen tatsächlich der Killer ist.» Magozzi ließ sein Kreidestück ein paar Mal zwischen den Händen hin und her tanzen und zeichnete dann unter die Liste der Monkeewrench-Namen ein X in einem Kreis.
    «Das soll doch ein Kuss mit einer Umarmung sein, oder?», fragte Gino.
    «Das ist eine Alternative, die wir haben ­ Mister X.
    Irgendein Irrer, der auf Grace fixiert ist, die Morde in Georgia begangen hat, unsere Freunde aus den Augen verlor oder vielleicht wegen einer anderen Sache ein paar Jahre sitzen musste. Er kommt raus, findet die Leute und fängt wieder zu morden an.» Er neigte den Kopf zur Seite und sah Gino herausfordernd an. «Es ist eine Möglichkeit. Wir müssen sie in Betracht ziehen.»
    «Zusammen mit der Möglichkeit, dass die beiden Mordserien überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Dass es sich nur um einen anderen Psychopathen handelt, der auf das saudumme Computerspiel abfahrt.» Er seufzte voller Widerwillen. «Also sind wir im Grunde absolut nicht weitergekommen, sondern noch genau da, wo wir angefangen haben.» Magozzi nickte. «Ich würde sagen, das trifft den Nagel auf den Kopf.» Er warf das Stück Kreide in die Schale und wischte sich den weißen Staub von den Fingern. «Und ich sag dir noch was. Wir müssen es irgendwie hinkriegen, diese Leute rund um die Uhr beschatten zu lassen.»
    «Und wen sollen wir dafür einspannen ­ Boyscouts? Die Hälfte aller Cops des Bundesstaates ist draußen in der Mall.
    Auf den Straßen haben wir nur noch so wenig Leute, dass sogar ich schon an Bankraub gedacht habe.»
    «Es muss aber sein. Monkeewrench steckt einfach zu tief drinnen. Wenn es von ihnen keiner ist, dann ist es jemand, der mit einem von ihnen oder allen noch eine Rechnung zu begleichen hat, und zwar eine

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