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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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saftige. Du kannst deine Pension darauf verwetten, dass er jetzt, nachdem er mit der Kontaktaufnahme begonnen hat, auch das Bedürfnis verspürt, näher heranzukommen. Nachzulesen im Lehrbuch Profilerstellung für Anfänger . Mit den E-Mails wird er sich nicht lange zufrieden geben.» Gino strich mit einer Hand über sein schütteres Haupthaar.
    «Du glaubst also, er wird schon bald versuchen, persönlich Kontakt aufzunehmen?»
    «Ich denke, darauf kannst du bedenkenlos wetten.»
    Detective Aaron Langer blieb bei einem dieser wuchtigen Betonpfeiler stehen, die das Parkdeck darüber stützten, und sah zu, wie zwei Frauen und vier Kinder aus einem alten Suburban kletterten. Er folgte ihnen mit Blicken, bis sie den Fußgängerweg erreicht hatten, der zu Macy's führte. Er fragte sich, was, um Himmels willen, heutzutage bloß mit den Menschen los war. Da warnt man sie, dass es in der Mall of America wahrscheinlich zu einer Schießerei kommen wird, und was tun sie? Sie bringen ihre Kinder mit. Gütiger Gott.
    Er machte sich auf den Rückweg in Richtung Nordstrom's und schaute sich ständig nach links und rechts um, weil er darauf bedacht war, nichts zu übersehen. Es war kurz nach ein Uhr, und die Parkdecks waren fast voll. Am Morgen, beim Ankleiden für diesen Einsatz, hatte er sich vorgestellt, in riesigen leeren Betonhallen seine Runden drehen zu müssen, und daher den warmen Perry-Ellis-Mantel angezogen, den seine Frau ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Jetzt war das gute Stück aus schwarzer Wolle völlig verdreckt, weil er sich immer wieder an Autos hatte vorbeidrücken müssen, die eigentlich gar nicht da sein durften und die auch nicht da gewesen wären, wenn ihre Besitzer auch nur über den geringsten Funken Verstand verfügt hätten. Der einzige Pluspunkt bestand darin, dass der Killer wahrscheinlich keinen Parkplatz finden würde.
    Man hatte zwei Beamte in Uniform und jeweils vier Sicherheitsleute der Mall auf jeder Ebene der riesigen Parkdecks postiert. Zwanzig unauffällige Zivilfahrzeuge patrouillierten nonstop auf den Zufahrtsrampen, und zehn Detectives zu Fuß koordinierten die Streifen. Er war verantwortlich für die Ebenen P-4 bis P-7 im westlichen Teil, eine Dienstanweisung, über die seine Frau höchst erfreut war, weil er so nahe an Macy's sein würde. Das hatte ihn völlig fertig gemacht. Da stellte er sich notgedrungen bei einer Mörderjagd in die Schusslinie, und ihr fiel nichts anderes ein, als dass er doch in einer Pause mal schnell ins Kaufhaus gehen könne, um ihr ein Paar von den tollen Nylons zu kaufen, solange sie noch im Angebot waren. Er hatte ihr gesagt, dass ihm dazu wahrscheinlich die Zeit fehlen würde, denn er müsse schließlich vor einem psychopathischen Killer auf der Hut sein und ihn am besten auch noch schnappen. Aber sie hatte nur die Augen verdreht und ihm gesagt, er solle doch nicht albern sein, denn ein Mörder würde doch niemals an dem Ort auftauchen, wo man ihn bereits erwartete.
    Genau das, nahm er an, war zweifellos dieselbe Logik, an der sich heute auch all die anderen Kaufwütigen orientierten.
    Und wahrscheinlich hatten sie Recht damit.
    Er ließ den Blick nach rechts über die Autoreihen schweifen und wäre beinahe mit einem Typen von Channel 10 zusammengestoßen, der eine Handkamera trug. Noch ein weiterer Grund für den Killer, lieber zu Hause zu bleiben. Die Medien waren auf den Parkdecks fast so stark vertreten wie die Gesetzeshüter. Bis jetzt war er schon sechsmal um ein Interview vor der Kamera gebeten worden. Immer wieder hatten die Fernsehreporter ihn bei seiner Arbeit unterbrochen und bis zur Weißglut gereizt. «He! Pass auf, wo du hintrittst, Kumpel!», beschwerte sich der Kameramann.    
    Langer tippte auf die lederne Dienstmarke an seiner Brusttasche.
    «Oh, Entschuldigung, Detective.» Die Kamera fing zu surren an. «Könnten Sie vielleicht ein paar Fragen beantworten, Detective.»
    «Tut mir Leid, ich hab zu arbeiten.» Der Kameramann trottete hinter ihm her, so penetrant, dass Langer immer ärgerlicher wurde. «Wie lange will die Polizei noch diese extrem gründliche Überwachung durchziehen, Detective? Und bleiben nicht andere Bereiche der Stadt ungeschützt, nur weil ein so großer Teil der Polizeikräfte für die Mall of America abgezogen wird?» Langer blieb stehen und sah auf seine Schuhe hinunter, deren Sohlen für die Lauferei auf dem kalten Beton viel zu dünn waren. Dann blickte er direkt in die Kamera und grinste.
    Der Typ wollte ein

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