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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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musste sie lächeln. Sie hatte bemerkt, wie das Funkgerät verrückt spielte und dann aussetzte, kaum dass die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte, und sie nahm an, dass ihr ungefähr fünf Minuten blieben, die Garage zu überprüfen und nach oben zu gelangen, bevor Halloran sich mit Waffengewalt Zutritt verschaffte.
    Zwei Jahre lang hatte sie an ihm nichts anderes wahrgenommen als die wahrscheinlich nur gespielte Gleichgültigkeit eines Mannes, der sich größte Mühe gab, seine wahren Gefühle strengstens unter Kontrolle zu behalten. Aber während der letzten paar Tage hatte sie diese Gleichgültigkeit aufgebrochen und den Höhlenmenschen in ihm geweckt.       
    Völlig unerheblich, dass sie wahrscheinlich schneller ziehen konnte als dieser Mann, besser schießen und härter kämpfen, egal welcher Größenunterschied zwischen ihnen bestand.
    Halloran spürte den instinktiven Zwang, sie beschützen zu müssen, und Sharon empfand das urtümlich menschliche Bedürfnis, ihn gewähren zu lassen. Und genau so, stellte sie sich vor, musste es auch sein.
    Irgendetwas an der Garage gefiel ihr nicht, obwohl sie sich den Grund dafür nicht erklären konnte. Der Raum war hell erleuchtet, makellos sauber und absolut frei von dunklen Ecken und Winkeln. Sie konnte so gut wie jeden verdammten Zentimeter einsehen, ohne sich von der Stelle zu rühren, und es gab nicht den geringsten Grund zu vermuten, dass sich noch jemand hier unten befand. Aber dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl.
    Sie hielt den Atem an und lauschte in die Grabesstille.
    Nichts.
    Vor der rückwärtigen Wand parkten zwei Autos: ein Range Rover und ein Mercedes, beide stumm, beide dunkel. Ein Mountainbike und eine große Harley lehnten ganz in der Nähe auf ihren schrägen Ständern.
    Sie ging in die Hocke und schaute unter den Wagen hindurch. Dabei kam sie sich schon ziemlich albern vor, aber als sie wieder aufgestanden war, tat sie etwas noch Alberneres.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben öffnete sie außerhalb eines Schießstandes ihr Halfter, zog die große Neun-Millimeter heraus und lud durch. Das unverkennbare Geräusch hallte in dem großen leeren Raum wider, und schon das war ihr ein wenig peinlich.
    Vorsicht ist besser als Nachsicht, sagte sie sich und ließ den Blick langsam über die ganze Länge der Rückwand schweifen, während sie darauf zuging. Mittendrin befand sich ein Lastenaufzug, der rumpelnd nach unten gekommen war, als sie die Garage betreten hatte. Die Innenbeleuchtung ließ erkennen, dass die Aufzugskabine hinter dem hölzernen Gitter leer war.
    In der linken hinteren Ecke befand sich eine Tür mit der Aufschrift TREPPE. In der rechten Ecke befand sich eine weitere Tür mit einem schwarzgelben Schild, das vor Hochspannung warnte.  
    Die Autos zuerst, sagte sie sich, dann die Türen, und warum, zum Teufel, hab ich jetzt feuchte Hände? Grace starrte stumpfsinnig auf den Bildschirm des Computers, denn die Pfade aus den Logdateien, die flimmernd über den Monitor liefen, versetzten sie in einen fast hypnotischen Zustand.    
     
    Der weibliche Deputy aus Wisconsin, der von Magozzi zu ihnen geschickt worden war, hatte gerade von unten angerufen.
    Grace hatte kurz mit ihr gesprochen und sie dann per Fernbedienung eingelassen und auch den Aufzug hinuntergeschickt.
    Mitch kam aus seinem Büro, beladen mit seiner Aktentasche und seinem Laptop. Sein Jackett hatte er zusammengerollt unter den Arm geklemmt. Er blieb am Schreibtisch von Grace stehen und legte ihr die Hand auf die Schulter. «Ich hau ab. Alles okay bei dir?» Sie legte die Hand auf seine und lächelte ihn an. «Ich komm schon zurecht. Fahr du nur nach Hause und kümmer dich um Diane.» Mitch sah sie lange an, schenkte ihr wie immer allein mit seinem Blick alles, was er zu geben hatte. «Du weißt, Grace», sagte er so leise, dass es niemand sonst hörte, «wenn du deine Meinung änderst und doch fortgehen möchtest, dann werde ich an deiner Seite sein. Davon kann mich nichts abhalten. Gar nichts.» Diese Erinnerung an die erste Liebe, an die sich Männer anscheinend ihr Leben lang klammern, hatte immer zwischen ihnen mitgeschwungen. Aber gewöhnlich war Mitch nicht so direkt und offen, und so fühlte sich Grace ein wenig unbehaglich. «Das weiß ich doch. Fahr jetzt nach Hause, Mitch.» Er sah sie noch einen Augenblick an und wandte sich dann zum Fahrstuhl.
    «Der soll gerade den Deputy abholen, den uns Magozzi schickt», erinnerte sich Grace. «Aber sie müsste gleich hier

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