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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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bevor du heute Abend gehst.»
    «Denken Sie, einer von denen könnte in Frage kommen?»
    «Mein Bauch sagt nein. Sie sind alle gleichberechtigte Partner, und wenn dieses Game den Bach runtergeht, haben sie einer wie der andere viel zu verlieren. Aber sie stehen auf der Liste. Jeder mit Zugang zu dem Game steht auf der Liste, und wenn einer Zugang hatte, dann ja wohl sie.»
    «Haben Sie eine der Personen nach ihrem Alibi gefragt?», wollte Louise wissen.
    «Ja», sagte Gino. «Das haben wir nämlich damals bei unserem Volkshochschulkurs ‹Wie werde ich Detective?› gelernt. Zur Zeit der beiden Morde war jeder von ihnen allein.
    Cross ist als Einziger verheiratet, aber seine Frau war in L.A., als es den Jogger erwischte, und gestern war er bis spät abends allein im Büro, sodass sie in keinem der beiden Fälle zu seinen Gunsten aussagen kann.» Espinoza schaute auf die fünf Namen und dann Magozzi an.
    «Das soll doch wohl ein Witz sein, oder? Roadrunner?»
    «Der Name steht auf seinem Führerschein», warf Gino ein.
    «Ohne Scheiß?»
    «Ohne Scheiß.» Espinoza schaute nochmals kopfschüttelnd auf die Namen.
    «Und Harley Davidson, erzählt mir bloß nicht, dass die solche Namen von Geburt an tragen.»
    «Du wirst es uns erzählen, Tommy. Und übrigens, McLaren, Freedman, ihr habt Fotos dieser Computerfreaks in euren Unterlagen. Haltet also besonders nach ihnen Ausschau. Auf der Gästeliste stehen sie nicht. Gino?»
    «Ich bin fertig.»
    «Chief?» Er sah hinüber zu Chief Malcherson, der noch immer an genau derselben Stelle stand und sich wie stets größte Mühe gab, den obercoolen Boss zu mimen. Das nahm ihm jedoch niemand ab. Sein Gesicht war zu rot, und seine Augen schienen zu rotieren, während sein Körper wie erstarrt wirkte. Magozzi befürchtete, dass sein Chef spätestens in fünf Minuten einen Herzanfall bekam. «Möchten Sie noch etwas hinzufügen?»
    «Nur, dass unten Scharen von Medienleuten lauern. Die sind ganz verrückt nach dieser Engel-Geschichte. Weichen Sie denen aus, wenn's geht, und verweisen Sie sie an mich, Magozzi oder Rolseth, wenn es nicht geht. Ich möchte heute Abend in den Nachrichten nicht ständig ‹Kein Kommentar, kein Kommentar› hören. Kommt nicht gut an.»

 
    Kapitel 17
    Man würde es mir niemals ansehen, dachte Wilbur Daniels, aber mein Herz sagt mir, dies ist der Mann, der ich schon immer gewesen bin. Ein wilder Mann. Einer, der Wagnisse eingeht. Ein Abenteurer, ein Hasardeur, was Sex betrifft, der alles mindestens einmal probieren muss, versessen darauf, den Kitzel des Bizarren, des Exotischen, fast schon des Perversen auszukosten, wenn nur jemand darum bitten würde.
    Und endlich hatte es jemand getan.
    Im Laufe der vergangenen zehn Minuten war Wilbur zu der Überzeugung gekommen, dass es tatsächlich einen Gott gab und dass dieser gelegentlich auf schmerbäuchige Männer mittleren Alters hinablächelte, deren Leben so farblos war wie die wenigen Haarsträhnen, die ihre ansonsten kahlen Schädel zierten.
    Schmerzen gehörten dazu, natürlich. Seine schwachen Beine hatten die vergangenen zwanzig Jahre in dem winzigen Raum unter seinem Schreibtisch zugebracht und waren die Ansprüche dieser erniedrigenden Körperhaltung nicht gewohnt. Ein viel zu selten benutzter Quadriceps zwickte, zuckte und drohte zu verkrampfen, und dennoch wünschte er sich nicht, dass es aufhörte, und wollte sich auch nicht nur einen Zentimeter bewegen, um den Schmerz zu lindern, der doch seine sündige Lust nur noch zu steigern schien. Wenn die Gang mich jetzt sehen könnte , frohlockte er in Gedanken und stellte sich vor, wie diejenigen, die ihn zu kennen meinten, schockiert und angeekelt reagierten. Diese Phantasievorstellung gefiel ihm, und ein nicht gerade männliches Kichern sprudelte über seine Lippen. Augenblicklich entschuldigte er sich dafür und wurde umgehend darauf hingewiesen, dass man sich niemals dafür entschuldigen dürfe, Genuss zu empfinden, egal welch abgründiges Tun ihn hervorrief. O ja. O Gott, wie wahr.
    Im nächsten Moment biss er sich in die Hand, um einen Schrei der Verzückung zu ersticken, und fragte sich flüchtig, auf welche Weise er wohl später die Wunde erklären sollte.
    Aber dann wurde er aufgefordert, eine neue, herrlich unanständige Haltung einzunehmen, und er vergaß seine Hand und den Krampf im Oberschenkel und überhaupt sein ganzes erbärmliches Leben, weil ein so intensives Gefühl ihn überwältigte, dass er nicht sicher war, ob sein Herz diese

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