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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Erfahrung durchstehen könnte.
    Als sie plötzlich da war, erschreckte ihn die Waffe nicht.
    Nun ja, okay, ein wenig tat sie es schon, aber das gehörte doch zum Spiel, oder? Steigerte nicht das Damoklesschwert die Freuden, die man dem Leben abgewann? Die gegenwärtige Freude jedenfalls wurde durch das Schwert des Todes nur exquisiter.
    Als sich der Lauf in ultimativer Drohung gegen seine Schläfe presste, stieg im Einklang damit ein so erlesenes Lustgefühl in ihm auf, dass er zu explodieren meinte.
    Und bis zu einem bestimmten Grad tat er es auch.
    Patrol Sergeant Eaton Freedman zurrte sein Gürtelhalfter fest und schlüpfte dann in das Jackett seines Nadelstreifenanzugs, das zu eng gewesen war, als er vorher versucht hatte, die Waffe ins Schulterhalfter zu schieben. Nur einem Blinden konnte die Ausbuchtung verborgen bleiben, aber die meisten Leute, die Eaton Freedman sahen, nahmen ohnehin keine Einzelheiten wahr, sondern erblickten nur einen wahrhaft großen schwarzen Mann.
    Detective Johnny McLaren klopfte an den Türrahmen von Freedmans Büro. «Du bist schön genug, Freedman, wir müssen jetzt los … ooh. Scharf.» Freedman warf einen kritischen Blick auf McLarens kastanienbraunen Polyesterblazer. «Hast du den bei Goodwill billig geschossen?» McLaren wirkte ungehalten. «Genau. Fünf Dollar.»      
    «Man erwartet von uns, dass wir wie Hochzeitsgäste gekleidet sind.»
    «He, den Blazer hier hab ich schon zu meiner eigenen Hochzeit getragen.»
    «Das erklärt die schnelle Scheidung. Außerdem beißt er sich mit deiner Haarfarbe.»
    «Tolles Team sind wir. Wir werden niemandem auffallen, ganz bestimmt nicht. Ein großer schwarzer Footballkoloss und ein karottenköpfiger Ire. Was hat sich Magozzi nur dabei gedacht, uns beide zusammen loszuschicken?» Freedmans Lachen grollte wie Donner. «Das weißt du nicht?»
    «Weil wir die cleversten und besten Typen der Truppe sind?»
    «Wie wär's damit: Wir brauchen nur zehn Minuten nach Hause und kommen daher schneller an unsere guten Klamotten?» Jetzt tat McLaren geknickt.
    «Und wir sind obendrein die cleversten und besten Typen der ganzen Truppe«, fügte Freedman hinzu.
    «Hab ich mir doch gedacht. Also los! Wenn du dich noch schnieker machst, lässt der Bräutigam noch die Braut sitzen und will dich heiraten.» Als Freedman und McLaren eine halbe Stunde später langsam auf das Eingangstor zur Nicollet zufuhren, tauchten plötzlich zwei Riesenbabys in schwarzen Anzügen aus dem Nichts auf und flankierten links und rechts die Autotüren.
    Freedman drehte sein Fenster runter und sah zu einem halslosen Kerl mit blankem Schädel auf. «Berg, du Wahnsinnsknabe, wo ist denn bloß dein wundervolles Haar geblieben, Mann?» Der Typ verzog keine Miene. «Vor lauter Leidenschaft haben die Frauen mir ständig die Haare ausgerissen, also hab ich sie mir abrasiert. Und jetzt komm da raus, Freedman, damit ich deinen fetten schwarzen Arsch abtasten kann.»
    «Davon träumst du aber nur, du schwedischer Fischkopp.» Freedman grinste und flüsterte McLaren hörbar zu: «Vor einiger Zeit hab ich den Kerl hier nach Hennepin auf Fußstreife geschickt. Der war schon gleich hinter mir her, als er mich gesehen hat. Wollte gerade wegen se-xu-el-ler Belästigung Beschwerde einlegen, als dieser Red Chilton auftauchte und ihn für seinen Sicherheitsdienst wegschnappte.» Berg beugte sich hinunter, und sein Kopf füllte fast die gesamte Fensteröffnung aus. Er sah McLaren skeptisch an und sagte: «Ich versteh das nicht mit euch neuen Cops. Ihr seht alle so klein aus.»
    «Ja, aber dafür haben wir größere Knarren», sagte McLaren und tippte zur Begrüßung mit dem Finger an die Stirn. «Johnny McLaren.»
    «He, Fritz, komm doch mal hier rum und begrüße Patrol Sergeant Eaton Freedman und Johnny McLaren.» Der zweite Hüne beugte sich hinunter, um in den Wagen zu sehen, nickte einmal und verzog sich wieder.    
     
    «Is ja 'ne echte Quasselstrippe», polterte Freedman.
    «War ein Dutzend Jahre bei Alcohol, Tobacco and Firearms», sagte Berg. «Und ihr wisst ja, dass die ATF-Jungs sich nicht besonders gut auf die Kunst der Konversation verstehen. Ich werd mein Bestes tun, dass er euch nicht aus Versehen umlegt.»
    «Das wär nett.» McLarens Blick folgte dem Mann, der argwöhnisch um den Wagen stapfte. Wahrscheinlich suchte er Bomben, biologische Waffen oder geschmuggelte Zigaretten.
    «Mann, der sieht aber garstig aus.»
    «Deswegen haben wir ihn ja auch hier vorne postiert»,

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