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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Sicht.
    In der Nachbarschaft kehrte mit Einsetzen der Kälte und der Stunde des Abendessens Ruhe ein. Nur zwei Autos begegneten ihnen auf dem Weg: ein dunkelblauer 93er Ford Tempo mit einer jungen Frau am Steuer, Kennzeichen 907 Michael-David-Charlie; und ein roter 99er Chevy Blazer, zwei Insassen, Kennzeichen 415 Tango-Foxtrot-Zulu.
    Das sind nur ganz normale Leute, sagte sich Grace.
    Durchschnittsbürger, die nach einem Arbeitstag auf dem Heimweg sind, und wenn sie bei ihrem Anblick ein wenig abbremsten, wenn sie ein wenig zu lange aus dem Fenster schauten, dann bestimmt nur, weil sie es nicht gewohnt waren, jemanden zu sehen, der mit seinem Hund im Laufschritt Gassi ging. Dennoch sah sie den Autos nach, bis deren Rücklichter unten an der Straße verschwunden waren. Die Kennzeichen jedoch würde sie tagelang, wenn nicht länger, in ihrem phänomenalen Gedächtnis speichern. Dagegen konnte sie nichts machen.
    Als Park konnte man es kaum bezeichnen: ein kleines Quadrat kurz gemähten Rasens, einige wenige Roteichen, an deren kahlen Zweigen noch das eine oder andere gekräuselte Blatt hing, eine rostige Schaukel, zwei reichlich verwitterte Wippen und eine Sandkiste, die eher von den Katzen aus der Nachbarschaft benutzt wurde als von Kindern. Charlie liebte es hier. Grace ertrug es, weil es sich um einen relativ offenen Ort mit freier Sicht in jede Richtung handelte und weil sich dort fast nie jemand aufhielt.
    Von der Leine befreit, rannte Charlie zum ersten Baum, hob das Bein und setzte seine Marke, bevor er zum nächsten raste.
    Er suchte jeden Baum mindestens zweimal heim, bevor er mit hängender Zunge zu Grace zurückgetrottet kam, die bei den Wippen wartete, den Rücken fest an den kräftigen Stamm der größten Eiche gepresst, die Augen ebenso in Bewegung, wie es die Beine des Hundes gewesen waren.
    «Alles erledigt?», fragte sie ihn.
    Er schien verblüfft zu sein, dass ihm eine derart alberne Frage gestellt wurde, und schoss auf der Stelle los, um seine Baumrunde aufs Neue zu beginnen. Das Scharren seiner Pfoten im Laub war das einzige direkte Geräusch, das die atemlose Stille der Dämmerung in dieser ruhigen Wohngegend durchbrach. Wahrscheinlich existierte Leben in den kleinen Häusern an den Straßen, die den Park umsäumten, aber von außen war das nicht festzustellen. Höfe und Gärten waren leer, Fenster waren geschlossen, die Großstadtbären hatten sich in ihren Höhlen verkrochen.    
     
    Sie zuckte zusammen, als ein paar Häuser weiter plötzlich eine Tür zugeschlagen wurde, entspannte sich aber wieder, als sie eine Gestalt, die nur ein Kind sein konnte, über die Straße laufen und den Park auf der anderen Seite betreten sah. Der Junge verschwand hinter einem dicken Baumstamm, und Grace hielt ihn für einen neun- oder zehnjährigen Bengel, der sich aus dem Haus geschlichen hatte, um eine zu rauchen.
    Charlie hatte jedoch einen schlimmeren Verdacht und war in Windeseile an ihrer Seite, presste sich gegen ihre Beine und vergrub seine feuchte Nase in ihrer kalten Hand. Plötzliche Geräusche oder plötzliche Bewegungen konnte er nicht leiden, es sei denn, er selbst verursachte sie.
    «Mein kleiner Held», flüsterte sie ihm zu und streichelte dabei seinen knöchernen Kopf. «Ganz ruhig. Ist doch nur ein Junge.» Sie wollte gerade die Leine an Charlies Halsband befestigen, um nach Hause zu laufen, als die Tür abermals zuschlug. Sie riss den Kopf in die Höhe und sah, dass drei weitere Gestalten die Straße überquerten und hinter der ersten herliefen. Sie waren massiger, offenbar ältere Jungen, und irgendwas stimmte mit ihnen nicht: Sie bewegten sich verstohlen und schienen sich anzuschleichen wie Raubtiere.
    Deswegen verhielt sich Grace ganz still und aufmerksam.
    «Verdammt, du kleiner Wichser, diesmal machen wir dich fertig!» Der wütende Ruf von der anderen Seite des Parks ließ den verschreckten Hund niederkauern, bis er mit dem Bauch den Boden berührte, und seine Pfoten zerfurchten die Erde, als er sich zwischen Graces Beinen und dem Stamm der Eiche vorrobbte.
    Diese kleinen Halunken, dachte Grace, die sofort auf die Knie gesunken war, den zitternden Hund streichelte und ihn flüsternd beruhigte. «Ist ja alles okay, Junge. Ist ja schon gut.
    Das sind doch nur Kinder. Etwas laute Kinder. Aber die werden dir nichts tun. Das würde ich niemals zulassen. Dir wird niemals mehr jemand wehtun. Hast du mich gehört, Charlie?» Seine heiße Zunge schleckte über ihre Wange, und der Speichel

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