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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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kann es auch gelöscht werden. Aber so leicht, wie es sich anhört, ist es auch nicht. Der Durchschnittshacker kann sich nicht einfach mit seinem Laptop und einem Sechserpack hinsetzen und die eigene Lebensgeschichte löschen. Man muss schon ein verdammtes Ass sein, um durch manche dieser Firewalls durchzukommen, besonders diejenigen, die von den FBI-Leuten eingerichtet worden sind, zum Beispiel für den IRS und die SSA. Ich kann dir nur sagen, das hier ist kaum zu glauben.» Magozzi knurrte mürrisch. «Zeugenschutz?»
    «Ausgeschlossen. So gut sind die FBI-Jungs nicht. Deren Spuren kann ich noch im Schlaf verfolgen. Wenn das hier die Arbeit von Monkeewrench ist, sollte der Zeugenschutz die anheuern.» Magozzi kratzte sich die einen Tag alten Bartstoppeln am Kinn. Er sann über die neue Wendung des Falls nach. «Also haben die ihre Namen geändert und neue Identitäten angenommen.» Tommy schob sich einen weiteren Chip zwischen die Zähne und redete wieder mit vollem Mund. «Klingt einleuchtend. Wie sonst kommt man an so Namen wie Harley Davidson und Roadrunner? Die Preisfrage lautet: Warum sollten fünf ganz normale Personen sich die Mühe machen, ihre Vergangenheit vollständig auszulöschen?» Magozzi brauchte gar nicht lange nachzudenken.
    «Kriminelle Aktivitäten.»
    «Hab ich auch gedacht. Vielleicht sind sie als Verdächtige besser, als du vermutet hast.» Jetzt griff Magozzi nach einem Kartoffelchip. Bevor ihm überhaupt bewusst wurde, was er da tat, war der Fettmacher schon in seinem Mund. Gott, schmeckte das gut. «Fünf Serienkiller, die im Team zusammenarbeiten? Mann, so viel Glück sollten wir haben. Von dem Geld für die Filmrechte könnten wir ganz Japan aufkaufen.»
    «Ja. Die sind wahrscheinlich nur Bankräuber gewesen oder internationale Terroristen. Vor zehn Jahren sahen sie dann die Computerrevolution kommen und waren überzeugt, dass mit Software mehr Geld zu machen ist.»
    «So wird's wohl sein.» Magozzi rieb sich die Augen, weil er dachte, damit die Kopfschmerzen vertreiben zu können, die sich hinter ihnen zusammenbrauten. «Stecken wir jetzt also in einer Sackgasse?»
    «Nicht unbedingt.» Tommy bewegte den Kopf im Kreis, um die Verspannungen zu lösen. «Es gibt da immer noch ein paar Sachen, die ich versuchen will, und auch wenn nichts dabei rauskommt, ist doch die Computerisierung bis jetzt nicht total, bei weitem nicht. Es gibt da immer noch eine ganze Menge Spuren auf Papier, die man finden kann, wenn man alt genug ist, um sich zu erinnern, wo man suchen muss. Es dauert eben nur wirklich lange, wenn man es auf die altmodische Weise macht. Möchtest du, dass ich dranbleibe?»
    «Worauf du dich verlassen kannst.» Magozzi zeigte den bösen Kartoffelchips die kalte Schulter und steuerte auf die Tür zu. «Übrigens, wie steht es eigentlich mit deren Finanzen? Sind sie geliefert, wenn dies Spiel nicht auf den Markt kommt?» Tommy sah ihn an, als sei er nicht ganz bei Trost. «Soll das ein Witz sein? Die Firma hat letztes Jahr über zehn Millionen gemacht, und es war nicht das erste Mal. Niedrig geschätztes Nettovermögen eines jeden Partners» ­ er zog ein einzelnes Blatt Papier unter der Tüte mit den Chips hervor ­ «dürfte vier Millionen betragen. Nehmen wir zum Beispiel Annie Belinsky.    
    Die Dame hat einen unglaublichen Etat für Kleidung.» Magozzi sah ihn entgeistert an. «Die sind also reich?»
    «Na ja …» Ein Handy klingelte, und Tommy wühlte in den Bergen von Ausdrucken auf seinem Tisch. «Verdammt, wo hab ich das Ding bloß hingelegt?»
    «Ist meins», sagte Magozzi und zog sein Handy aus der Jackentasche. «Mach mir Ausdrucke von allem, was du rausbekommst, okay, Tommy? Und wo du gerade dabei bist, sieh mal, was du über einen Waffenschein von Grace MacBride ausgräbst.» Er klappte sein Handy auf. «Magozzi.» Tommy sah zu, wie Magozzi gebannt der Stimme am anderen Ende lauschte. Plötzlich wurde er kleidebleich, und in der nächsten Sekunde rannte er schon zur Tür hinaus.

 
    Kapitel 20
    Der Stadt Calumet in Wisconsin war kaum noch Aufmerksamkeit von den Medien geschenkt worden, seit Elton Gerber 1993 auf dem Weg zum Großen Kürbiswettbewerb einen 328-Kilo-Kürbis von der Ladefläche seines Pick-ups verloren hatte. Aber schon damals war den Medien die wahre Tragweite dieser Geschichte entgangen.
    Die Fernsehnachrichten berichteten mit ironischem Unterton darüber, da außer dem Kürbis ja niemand zu Schaden gekommen war, und nicht ein einziger Reporter

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