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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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der Gesangbücher, genauer gesagt in dem Spalt zwischen Buchdeckel und Bindung, der entsteht, wenn der Klebstoff alt wird, trocknet und sich dann verzieht ­ verstehst du, was ich meine? Ich hätte es wahrscheinlich nie gefunden, wenn mir das Buch nicht aus der Hand gefallen wäre, und deswegen solltest du deine Männer, die so intensiv gesucht haben, nicht gleich feuern …» Halloran war jetzt hellwach. «Was denn? Was haben Sie gefunden, Father?»
    «Oh, habe ich das noch gar nicht erwähnt? Na ja, es handelt sich um eine Patronenhülse, wenn ich mich nicht irre, und da es schon ewig her ist, dass wir Schießübungen in der Kirche veranstaltet haben, dachte ich mir, die Hülse könnte vielleicht mit den Morden zu tun haben.»
    «Sie haben sie doch nicht angefasst, oder?»
    «Das wäre mir im Traum nicht eingefallen», reagierte Father Newberry gekränkt, denn er war wie jeder andere Amerikaner mit Fernseher stolz darauf, Experte zu sein, was Polizeimethoden betraf. «Sie liegt auf dem Fußboden noch an der Stelle, wo sie hingefallen ist, aber natürlich treffen die Gläubigen innerhalb der nächsten Stunde ein, und ich nehme an, dabei wird sie durch die Gegend getreten werden …» Halloran nahm die Beine noch unter der Bettdecke in die Hand ­ zumindest bildlich gesprochen. In Wirklichkeit jedoch schlurfte er übertrieben zögerlich über den Fußboden des Schlafzimmers, darauf bedacht, nur nicht seinen Kopf abrupt zu bewegen. «Lassen Sie niemanden in die Nähe der Hülse, Father. Ich bin so schnell bei Ihnen, wie ich kann.» Das alte Schlitzohr grinste so sehr, dass Mike es aus seinen Worten heraushörte. «Gut. Dann kommst du ja noch pünktlich zur Messe.» Bonar verließ gerade das Bad, als Mike in die Richtung schlurfte.    
    Er war bereits angezogen und rasiert, und er sah widerlich munter aus. «Die Dusche gehört jetzt ganz dir allein, Kumpel, und Kaffee ist aufgesetzt. Mann, siehst du grausam aus. Du solltest vielleicht weniger trinken.» Halloran spähte angestrengt aus verquollenen Augen. «Wer sind Sie denn?» Bonar lachte. «Im Vergleich zu dir eine liebreizende Erscheinung, mein Freund. Wer hat denn zu dieser gottlosen Stunde angerufen?»
    «Ein gottloser Pfarrer», murmelte Halloran und sagte dann, ein wenig besserer Laune: «Er hat in der Kirche eine Patronenhülse gefunden. Hat sie nicht angerührt. Und da du ja schon aufgestanden und sogar angezogen bist …»
    «Schon auf dem Weg. Ich seh dich dann später im Büro.» Halloran grinste, als er unter die Dusche trat. Die Messe würde doch auf ihn verzichten müssen.

 
    Kapitel 24
    Grace stand in ihrem Wohnzimmer und blickte schmunzelnd auf die drei nur undeutlich zu erkennenden, aber laut schnarchenden Gestalten auf dem Fußboden. Das von Fell bedeckte Häufchen spürte die Gegenwart seines Frauchens und sah von der Bettstatt auf, die es sich mit Hilfe von Harleys Bein improvisiert hatte. Harley vermochte anscheinend die Albträume, die auf Fußbodenhöhe lauerten, allein dadurch zu bannen, dass er sich auf den Boden legte. Schon fühlte sich Charlie sicher. Grace konnte sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Harley gestern Abend noch anzurufen war ein Reflex gewesen, aber zudem auch ein vollkommen rationales Gegenmittel zu der schrecklichen Angst, die Grace verspürt hatte. Sie hätte irgendeinen von ihnen anrufen können; seine Nummer war ihr nur zufällig als erste eingefallen. Und dann hatte Harley Roadrunner angerufen, weil er der beste Hacker von allen war. Und danach hatte er Annie angerufen, «weil sie mich sonst kastriert hätte, und ich hab meine Eier doch inzwischen so lieb gewonnen». Sie waren allesamt angerauscht, ohne viele Fragen zu stellen, und hatten sich zusammengetan, um gemeinsam in die Schlacht gegen einen unbekannten Feind zu ziehen. Sie hatten sozusagen mit ihren Planwagen eine Wagenburg errichtet, dachte Grace.
    «Charlie», flüsterte sie und tätschelte ihn einladend. Charlie rappelte sich auf und folgte ihr dicht auf den Fersen, als sie leise in die Küche schlich. Sie ging in die Hocke und streichelte seinen Kopf, tastete in der dunklen Speisekammer nach dem Beutel mit seinem Trockenfutter und dem jamaikanischen Blue-Mountain-Kaffee, den sie für Roadrunner immer im Haus hatte. «Guter Junge», sagte sie. «Alles in Ordnung. Ich bin doch nicht eifersüchtig.» Charlies Stummelschwanz reagierte mit hektischem Zucken.
    Grace fand zwar das Trockenfutter, doch ihre blinde Suche nach dem Kaffee blieb erfolglos, bis sie

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