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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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unternommen, aber auf keinem der Bilder bei Schuler war eine Tötung in Montana verzeichnet. Ich habe dort angerufen, nur um sicherzugehen. Es gab tatsächlich keinen Mord an dem Tag, als unser Trio dort war, aber es gab eine Schießerei. Irgendein alter Spinner, der zusammen mit seinem erwachsenen Sohn im Wald lebt – offenbar sind sie Survivalisten oder so was –, taucht im Krankenhaus auf mit 'ner 45er-Kugel im Bein. Er konnte den Polizisten nicht mehr sagen, als dass ein schwarzer Pick-up vor der Hütte vorgefahren kam und jemand das Feuer auf ihn und seinen Sohn eröffnete, während sie auf der Veranda saßen. Beide hatten weder Automarke noch Kennzeichen erkannt.»
    Gino überlegte. «Oder vielleicht doch, und sie haben es nur der Polizei nicht verraten. Ich kann mir keinen von diesen Survivalisten vorstellen, die auf die Polizei warten, bevor sie sich um ihre Angelegenheiten kümmern. Diese Typen hassen uns doch.»
    McLaren pfiff leise. «Wow. Vielleicht haben sie einen am Leben gelassen.»
    «Ist schon möglich. Der Alte hatte das richtige Alter. Aber das Beste kommt noch: Als der Sheriff zu denen rausfuhr und niemanden antraf, hat er sich mit einem Nachbarn unterhalten. Sieht so aus, als wären der Alte und sein Sohn vor zwei Wochen in ihrem Wohnmobil abgehauen, angeblich nach Vegas, aber der Nachbar hielt das für seltsam, denn sie hatten seit mehr als zwanzig Jahren ihre Behausung nicht verlassen, und soweit er wusste, waren sie auch keine Spieler.»
    Langer stand vom Stuhl auf. «Hast du ein Kennzeichen bekommen?»
    «Und auch die Namen.» Magozzi reichte ihm einen Zettel. «Langer, warum nimmst du dir nicht Vegas vor? Lass nach dem Kennzeichen fahnden und versuch, jemandem da unten Honig um den Bart zu schmieren, damit sie die Campingplätze abgrasen. McLaren, du bringst die Fahndung hier bei uns in Gang, und wir anderen nehmen uns die Gelben Seiten vor und teilen dann die Campingplätze in den Cities unter uns auf.»
     
    Der Sheriff aus Brainerd erwischte Gino zwischen zwei Anrufen bei Campingplätzen und ließ ihn eine geschlagene Viertelstunde nicht wieder los.
    «Die gute Nachricht», sagte Gino zu Magozzi, nachdem er aufgelegt hatte, «lautet, der Hirsch ist gerettet.»
    «Da fällt mir ein Stein vom Herzen.»
    «Die schlechte Nachricht ist, dass der Sheriff vor Freude aus dem Häuschen war, als er hörte, dass wir einen Hinweis darauf haben könnten, wer den Besitzer der Ferienpension getötet hat, und zu Tode betrübt war, als ich ihm sagen musste, dass die Verdächtigen tot sind. Er wollte ihnen nämlich höchstpersönlich den Hals umdrehen.»
    «Er kannte das Opfer?»
    «Ja. Hart arbeitender Salz-der-Erde-Typ. Der alte Mann hatte eine Frau und zwei Söhne, einer in der Highschool, der andere Student in Kalifornien. Sechs Monate nachdem es ihn erwischte, war die Ferienpension pleite, und die Frau hat sich umgebracht.»
    «Guter Gott.»
    «Es kommt noch schlimmer. Der Student kam bei einem Autounfall auf dem Weg zum Begräbnis seiner Mutter um.»
    Magozzi starrte ihn an. «Denkst du dir das aus?»
    «Das wäre schön. Na, jedenfalls hatte der Junge von der Highschool danach eine Art Nervenzusammenbruch und ist nach Deutschland gegangen, um bei Verwandten seines Vaters zu leben und zu sehen, ob es ein neues Leben für ihn gab.»
    «Deutschland?»
    «Richtig. Passt zu der Nazi-Geschichte. Der Sheriff sucht die Akte raus und wird uns alles faxen.» Gino seufzte und schob sein Notizbuch zur Seite. «Aber weißt du was? Vielleicht war der Alte ja ein ganz übler Kerl, und die Welt ist besser dran ohne ihn. Aber seine Frau und die Kinder? Was haben die verbrochen? Da fragt man sich doch, ob Morey und seine Truppe je darüber nachgedacht haben, welches Unheil sie anrichteten.»
    Magozzi dachte an sechzig Bilder, sechzig Gruppen von Kindern, die vielleicht nicht gewusst hatten, dass ihr Dad Nazi gewesen war – sondern nur, dass er ihr Dad war.
    «Hast du erfahren, wie man den überlebenden Sohn erreichen kann?»
    «Viel besser noch. Der Junge hat gestern den Sheriff angerufen. Nach all den schlimmen Ereignissen haben sie sich angefreundet und sind bis heute in Verbindung. Er hat mir die Nummer gegeben. Meinst du, ich soll anrufen?»
    «Ich denke schon. Nur um sicherzugehen, dass er noch drüben ist und wir ihn von der Liste streichen können.»
    Gino griff nach dem Hörer. «Oh, happy day.»
    Draußen türmten sich die Gewitterwolken inzwischen sogar noch höher auf, wurden dunkler, kamen näher.

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