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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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haben, waren die Nachrichten voll von unserer Verbindung zu John. Natürlich tun wir computertechnisch alles, was wir können – ich habe ein Abbild von Johns Festplatte gemacht, da läuft im Büro gerade unsere Software drüber. Aber wir müssen auch irgendwie an die Polizei und die FBI -Agenten vor Ort ran. Fremden werden sie am Telefon kaum sagen, was sie wissen, aber du könntest deine Dienstmarke einsetzen, um herauszufinden, ob jemand in Washington oder Florida Erkundigungen über John eingezogen hat.»
    Magozzi zog sein Notizbuch aus der Tasche, um mitzuschreiben. «Ja, das müsste gehen. Was ist mit dem Hafen, wo John sein Boot liegen hat?»
    Grace hob ihre Handtasche vom Boden auf, zog erst die Sig aus ihrem neuen Zuhause und dann eine Liste, die sich darunter befand. Die schob sie Magozzi über den Tisch. «Hier sind alle Kontakte samt Telefonnummern. Der Hafenbesitzer heißt Don Kardon. Ich habe ihm schon gesagt, dass du wahrscheinlich anrufen wirst. Die anderen sind Polizisten aus Florida und Washington und die FBI -Agenten, mit denen John zusammengearbeitet hat.»
    «Ich mache mich gleich an die Arbeit. Was hat denn die Polizei in Florida gesagt?»
    Grace sah kurz zu Boden. «Was meinst du?»
    «Na, wegen der beiden Toten und dem Mordversuch auf dem Boot.»
    Sie sah ihn ungerührt an. «Ich habe die Toten über Bord geworfen. Wir haben den Vorfall nicht gemeldet.»
    Magozzi konnte keinen Blick von ihr wenden. «Ist das dein Ernst?»
    Grace stieß hörbar die Luft aus. «Sie wollten John umbringen. Wenn derjenige, der dahintersteckt, in den Nachrichten gehört hätte, dass John noch lebt, wäre ihm keine Zeit geblieben, unterzutauchen. Du bist Polizist. Mir ist schon klar, wie das für dich klingen muss. Aber uns blieb nichts anderes übrig. Denk doch mal nach.»
    «Das tue ich ja.»
    Sie schob noch ein paar weitere Papiere über den Tisch. «Das sind Kopien der Dokumente, die wir in den Brieftaschen der Mörder gefunden haben. Die anderen versuchen gerade, noch mehr über sie herauszufinden.»
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Magozzi die Studentenvisa.
    «Stimmt was nicht?»
    «Kann ich noch nicht sagen. Ich kümmere mich darum.»
    «Vielen Dank. Ich muss jetzt zurück ins Büro.»
    «Ich rufe dich an, sobald ich etwas habe.»
    Grace kritzelte ihm eine Nummer auf ein Blatt Papier. «Ich habe mir ein Karten-Handy zugelegt. Wenn du mich erreichen willst, versuch es unter dieser Nummer. Ich lasse es Tag und Nacht an. Irgendwer wird immer rangehen. Ruf nicht bei Monkeewrench an und auch sonst bei keiner Nummer außer dieser. Man weiß nie, wer noch zuhört.»
    «Das klingt alles gar nicht gut, Grace.»
    «Es fühlt sich auch nicht besonders gut an.» An der Tür zögerte sie, musterte ihre Hand auf dem Türknauf. «John und ich haben nie miteinander geschlafen, Magozzi. Falls das eine Rolle spielt.»
    Er holte tief Luft. «Tut es.»
    Als sie fort war, blieb Magozzi noch lange in der Diele stehen, dachte nichts, empfand nichts. Er wusste nicht, wohin das alles führen sollte. Er wusste nicht, ob er etwas tun konnte. Aber er glaubte nun mal nicht an Zufälle – das taten Polizisten grundsätzlich nicht –, und die Dokumente aus den Brieftaschen ließen ihm sämtliche Haare zu Berge stehen. Schließlich griff er nach dem Telefon. «Gino? Du musst herkommen. Ja, jetzt.»

KAPITEL 22
    A ls Gino da war, redete Magozzi zehn Minuten lang ununterbrochen, und es war faszinierend zu beobachten, welche Veränderungen sich beim Zuhören in Ginos Gesicht vollzogen. Seine Miene zeigte eine derart schnelle Folge wechselnder Emotionen, dass sie alle miteinander zu verschwimmen schienen. «War’s das?», fragte er, als Magozzi schließlich schwieg.
    «Ja.»
    «Ich will nur sicher sein, dass ich alles richtig verstehe. Grace hat kaltblütig zwei Männer erschossen …»
    «Sie hat John verteidigt. Das ist rechtmäßig.»
    «Ja, wie auch immer. Dann wirft sie die Leichen über Bord, macht ihr Schlauchboot los, meldet die Tat aber nicht. Ich zähle da so in etwa zwanzig Straftaten, Leo, und wenn wir das nicht melden, machen wir uns der Mitwisserschaft schuldig. Oder sehe ich das falsch?»
    Magozzi gelang ein prächtiges Pokerface. «Technisch gesehen ist das reines Hörensagen. Und ich persönlich glaube kein Wort davon. Du etwa?»
    Gino schob die Unterlippe vor. «Nein, natürlich nicht. Völliger Käse, das alles.»
    «Das denke ich auch.»
    «Dann will Grace also nur, dass wir unsere schicken Dienstmarken schwenken und

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