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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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und wollte auch nichts anderes sein. Schließlich blieb er vor einem Baum stehen, hob auf ulkige Weise das Bein und nahm dann Gino und Magozzi aufs Korn.
    Ohne rechts und links zu sehen, hielt er auf die beiden zu. Er kraxelte die rutschigen Stufen hinauf, um schließlich an Gino hochzuspringen, ihm die Vorderpfoten auf die Schultern zu legen und in Ermangelung eines ordentlichen Schwanzes mit dem ganzen Körper zu wedeln.
    Inzwischen waren auch die verbliebenen Insassen ausgestiegen. Zunächst eine umwerfend schöne Frau: Das musste Grace MacBride sein. Man sah mit einem Blick, dass Magozzi völlig in ihrem Bann stand. Die Veränderung, die sich in seiner Haltung und seiner Atemfrequenz vollzog, war für jeden, der Augen im Kopf hatte, so offensichtlich wie eine Neonreklame. Hinter ihr kamen zwei Männer, die sich in Körperbau, Haarfarbe und Haltung so grundlegend unterschieden, als stammten sie von zwei verschiedenen Planeten. Der breite bärtige Mann war eine standhafte Seele, der große, magere hingegen eine verlorene und in jeder Hinsicht so ambivalent, dass der Chief sich fragte, ob er nicht ein Two-Spirit war, ein Körper, in dem sowohl eine männliche als auch eine weibliche Seele wohnte.
    Grace blieb vor der untersten Stufe stehen und sah Magozzi unverwandt an. Schließlich wanderte ihr Blick weiter zu den beiden älteren Männern, die sie durch ihre bloße Anwesenheit hier in Gefahr brachten. «Wir bleiben nicht, Magozzi.»
    Der letzte Mann, der aus dem Wagen gestiegen war, nickte Gino und Magozzi kurz zu, achtete nicht weiter auf den hochgewachsenen Texaner, der ohnehin völlig mit Annie beschäftigt war, und sah den Chief an, dem dieses Land und dieser Boden ins Gesicht geschrieben standen. «John Smith», stellte er sich vor. «Magozzi und Gino haben Ihnen sicher bereits erzählt, dass es riskant ist, uns hier zu haben. Wir bleiben nur so lange, bis wir den Detectives erzählt haben, was sie wissen müssen.»
    «Chief Bellanger von der Stammespolizei. Für uns gibt es keinen sichereren Ort als diesen, und er gehört jetzt auch Ihnen. Willkommen.»
    John schüttelte den Kopf, dann wandte er sich an Magozzi. «Wo können wir ungestört reden?»
    «Kommen Sie herein», sagte der Chief. «Alle. Wir wissen, was los ist, wir kennen die Gefahren. Und wir werden nicht zulassen, dass Sie zwei Frauen wieder von einem Ort wegbringen, wo sie Schutz finden können.»
    Mit gerunzelter Stirn sah John zu Magozzi hin. «Sie haben es ihnen erzählt?»
    «Alles, was wir wissen.»
    «War das klug?»
    «Es gab gute Gründe dafür. Die beiden können also auch hören, was Sie zu sagen haben.»
    «Boozhoo.»
Harley hievte seinen massigen Körper wie einen Felsbrocken auf die Veranda.
    Der Chief legte den Kopf schief. «Sie sprechen Ojibwa?»
    «Gerade so viel, um mal ein Essen umsonst zu kriegen. Ich habe ein paar Freunde in Bad River.»
    «Dann haben Sie auch hier welche. Bitte kommen Sie herein.»
    Roadrunner setzte seine Quadratlatschen vorsichtig auf die erste schmale Verandastufe und faltete seine langen Beine zusammen, um sie zu erklimmen. Er sah aus wie eine Gottesanbeterin beim Bergsteigen. Oben angekommen, verbeugte er sich vor dem Chief, wie immer befangen und unsicher, solange er nicht wusste, was die Höflichkeit genau erforderte. «Mein Name ist Roadrunner.»
    Der Chief nickte, gab ihm die Hand und betrachtete mit gerunzelter Stirn die verunstalteten Finger. «Das sieht ja aus, als hätten Sie sich mit einer größeren Maschine angelegt. Ein Unfall beim Ernten?»
    Roadrunner sah auf. «Nein. Ein Adoptivvater mit einem Vorschlaghammer.»
    Die schmalen Lippen des Chiefs wurden noch schmaler, als er Roadrunner in die Augen sah. «Haben Sie ihn getötet?»
    «Nein. Ich bin weggelaufen.»
    «Wie alt waren Sie?»
    «Acht.»
    «Sehr klug.» Der Chief nickte. «Aber inzwischen sind Sie ja älter. Sie sollten ihm mal selbst einen Besuch mit einem Hammer abstatten.»

KAPITEL 44
    S ie saßen alle um den großen Tisch im Esszimmer der Jagdhütte: Magozzi, Gino, der Chief und Claude auf der einen, John und das Monkeewrench-Team auf der anderen Seite. Harley und Roadrunner schaufelten das Essen nur so in sich hinein; Grace und Annie stocherten in ihren Tellern herum, wie Frauen das eben tun, wenn Anspannung ihnen den Appetit verdirbt.
    Der Chief nahm Grace ins Visier. «Es ist Ihnen also niemand gefolgt?»
    «Nein. Wir waren sehr vorsichtig.»
    «Weshalb sind Sie dann so besorgt?»
    Einen Augenblick lang dachte sie nach und

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