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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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betrachtete dabei angestrengt ein offensichtlich harmloses Stückchen Toast. «Ich weiß es nicht. Einfach ein Gefühl.»
    Seine dunklen, undurchdringlichen Augen wichen nicht von ihr. «Sie spüren eine unsichtbare Gegenwart?»
    Mit hochgezogenen Brauen biss Grace in den Toast, der sich im Mund wie Sand anfühlte.
    Der Chief ließ nicht locker. «Sie sind sich sicher, dass Ihnen niemand gefolgt ist, und trotzdem spüren Sie eine Gefahr.»
    Grace legte den Toast wieder neben das ungegessene Rührei auf ihrem Teller. «Manchmal reagiere ich etwas übertrieben.»
    Der Chief musterte sie immer noch, doch seine Gedanken waren bereits woanders. «Wenn ein Unwetter heraufzieht, verkriecht sich der Hase in seinem Bau», sagte er. «Der Vogel fliegt.» Damit stand er auf und ging zur Tür, und die anderen sahen ihm erstaunt nach.
    «Er hat eine mystische Ader», erläuterte Claude. «In allem sieht er irgendwelche Zeichen.»
    «Aber er ist auch Polizist», setzte Gino hinzu. «Und er verfolgt eine Spur. Wo ist Charlie?»
    «Der vertritt sich noch draußen die Pfoten und wässert die Umgebung», sagte Harley.
    Kurze Zeit später kam der Chief zurück, ein kleines schwarzes Kästchen in der Hand. «Es verfolgt Sie tatsächlich jemand», stellte er nüchtern fest. «Das war an Ihrem Wagen angebracht, ganz unten am Fahrgestell. Einer dieser neumodischen Peilsender. Sie haben die Verfolger nicht gesehen, weil sie nie nah genug herangekommen sind. Das Ding hier reicht mindestens drei Kilometer weit.»
    Annie spürte, wie ihr ein eisiger Schauder über den Rücken lief. Da waren sie so wachsam gewesen, so vorsichtig, und doch hatte sie die ganze Zeit jemand aus ein paar Kilometern Entfernung im Visier gehabt.
    Während der Chief im Nebenzimmer ein paar Anrufe machte, sagte Grace leise zu ihren Freunden: «Wir müssen sofort weg.»
    Harley stand auf und schob seinen Stuhl dicht an den Tisch. «Auf geht’s.»
    Auch Annie stand auf, strich ihr Kleid zurecht und schenkte Claude ein bezauberndes Lächeln. «Es war schön, Mr. Gerlock, aber viel zu kurz.»
    «Setzen Sie sich wieder», sagte Claude. «Alle.» Keiner folgte der Aufforderung. Solchen Widerstand war Claude nicht gewohnt. Normalerweise sprangen immer alle, sobald er einen Befehl gab.
    Doch Grace ließ sich nun mal nichts befehlen. Sie straffte die Schultern und hielt seinem Blick stand. «Wir sind in Schwierigkeiten, nicht Sie. Wir werden jetzt gehen.»
    Claude sah sie kopfschüttelnd an, die Miene ebenso unerschütterlich. «Sie denken nicht richtig nach. Womöglich sind diese Leute bereits hier, verstecken sich da draußen und warten darauf, dass Sie weiterfahren. Das Reservat umfasst mehrere hundert Quadratkilometer. Zahllose Möglichkeiten, irgendwo einen Wagen zu verstecken und zu Fuß durch den Wald zu gehen.»
    Grace musste ein Lächeln unterdrücken. Dem armen Kerl war leider ein Denkfehler unterlaufen. «Wenn sie zu Fuß im Wald unterwegs sind, haben wir das Reservat längst wieder verlassen, bevor sie bei ihrem Wagen sind. Und ohne den Peilsender finden sie uns nie.»
    In dem Moment kam der Chief wieder herein und blieb zögernd stehen. Er hatte schon genug Pattsituationen erlebt, um zu erkennen, dass hier eine vorlag. «Worum geht’s denn?»
    Claude deutete mit dem Kopf auf Grace und verdrehte die Augen. «Miss Speedy Gonzales hier glaubt, sie ist längst aus dem Reservat raus, bis ihre Verfolger wieder bei ihrem Auto sind.»
    In der Haltung des Chiefs veränderte sich etwas, während er auf Grace zuging und ihr in die Augen sah. Er war ein Stückchen kleiner als sie, doch das fiel gar nicht auf. «Dann sollten Sie lieber noch einmal nachdenken, Miss MacBride. Diese Leute sind keine Amateure. Sie haben Agent Smith ausfindig gemacht, sie haben den Hafenbesitzer in Florida gefunden und jetzt auch Sie. Glauben Sie ernsthaft, die sitzen irgendwo im Wald, drehen Däumchen und rösten Marshmallows? Wir haben eine Sperrzone rund um die Hütte eingerichtet, und meine Leute bewachen die Zufahrtsstraße vom Hotel hierher, aber sobald Sie über diesen Bereich hinausfahren, werden Ihre Verfolger Sie an der nächsten Straßenecke erwarten. Ihr Range Rover ist von Kugeln durchsiebt, bevor Sie auch nur zwanzig Meter weiter sind.»
    Magozzi erwartete eigentlich, Grace würde sich den Chief zur Brust nehmen, doch sie schwieg. Sollte sie tatsächlich einmal alle überraschen und vernünftig sein? «Er hat recht, Grace», sagte er, und Gino nickte zustimmend.
    Grace setzte sich

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