Monschau und das Monschauer Land
schweben scheinen und die leuchtend gelben Blütenkerzen der Ährenlilie herausleuchten. Das alte, wenn auch in neuerer Zeit erneuerte Wegkreuz, das hier steht, erinnert allerdings an einen Vorfall, der alles andere als idyllisch war.
Wann das erste Kreuz hier im sogenannten Balloch , am alten Weg von Monschau über Reinartzhof nach Aachen, errichtet wurde, wann sich also das zugetragen hat, um dessentwillen es aufgestellt wurde, weiß man nicht. Die Jahreszahl 1896, die auf ihm eingeschnitzt ist, bedeutet wohl nur, dass in dem Jahr das Kreuz erneuert wurde, sonst wäre Zuverlässiges über das Verbrechen hier überliefert.
Der Überlieferung nach war ein Aachener Viehhändler, der in der Eifel gute Geschäfte gemacht und nun viel Geld bei sich hatte, auf dem Rückweg zu Fuß durch das Venn nach Hause, nach Aachen. Er wusste sicher, dass es damals nicht geheuer war, alleine und dann auch noch mit einem dicken Geldbeutel durch das Venn zu gehen. So hatte er einen wachsamen und scharfen Hund bei sich.
Buchen in einer Löwenzahnwiese
Es muss ein heißer Sommertag gewesen sein, und der Mann wurde müde. Er setzte sich in den Schatten unter einige Bäume, um auszuruhen. Noch nicht lange mag er da gesessen haben, als ein raublustiger Kerl sich an ihn heranpirschte und versuchte, ihn zu erschlagen, wohl ahnend oder sogar wissend, dass er reiche Beute machen könnte. Doch der Wegelagerer hatte die Rechnung ohne den Hund gemacht. Das treue Tier verteidigte seinen Herrn bis aufs Äußerste und zerriss den Mordgesellen schließlich. Das Kreuz, das später an der Stelle des Verbrechens aufgestellt wurde und in den Karten als Aachener Kreuz oder Croix d’Aix eingetragen ist, erinnert seither an diesen Mordversuch, bei dem der Täter selbst ums Leben, das Opfer jedoch mit dem Schrecken davonkam. Wie gesagt, diese Tat muss sehr, sehr lange zurückliegen, denn nirgendwo ist etwas Schriftliches darüber erhalten geblieben.
Sehenswert und erlebenswert in Konzen
Pfarrkirche St. Peter
Pankratiuskapelle auf dem Friedhof
Weihnachtskrippe im Advent und in der Weihnachtszeit
Steinleyvenn mit Balloch, dem Quellgebiet der Weser
Troisdorffer Weiher
Grenzerlebnisse und Leichenweg, schöne Rundwanderungen von Konzen aus
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz an der Pfarrkirche
Weg Nr. 34, hin und her über die Grenze, 8,7 km
Der Weg führt durch das Konzener Gebiet Aderich an die Bahnlinie der heute endgültig stillgelegten Vennbahn, deren Trasse von Lammersdorf bis Konzen die Staatsgrenze bildet. Es geht nach rechts bis Entenpfuhl und nach links von der Bahn weg an einem einzelnen deutschen, aber rings von belgischem Gebiet umgebenen Haus, „Auf Aderich“, vorbei. Man kommt an dem großartigen Hochmoorgebiet des Steinleyvenns vorbei, wo das Aachener Kreuz an eine tragisch-glückliche Geschichte erinnert, die sich hier abgespielt hat ( siehe Hier ). Der Weg führt weiter durch Wald bis an die Höhe des Stehlings, der mit 658 m höchsten Erhebung im Stadtgebiet von Monschau, dann durch die Siedlung Hatzevenn, am Troisdorffer Weiher vorbei und durch das Laufenbachtal und den „Liechewäch“, den Leichenweg, zurück. Der Name erinnert daran, dass die Mützenicher in früheren Zeiten ihre Toten auf diesem Weg zum Friedhof nach Konzen bringen mussten.
Im Hatzevenn
Weg Nr. 44, am Laufenbach entlang, 3,7 km
Es ist ein bequemer Spazierweg, dieser Weg 44, der von Konzen aus durch die von Hecken gesäumte Wiesenlandschaft hoch über dem unten im Wald fließenden jungen Laufenbach führt. Beim Troisdorffer Weiher begegnet man einem Stück Monschauer Tuchmachergeschichte, ehe es hinaufgeht an die alte Vennbahn. Ihr entlang folgt der Weg zurück nach Konzen.
Mützenich, das Rebellendorf
Das beiderseits der von Monschau nach Eupen (Belgien) führenden Straße gelegene Mützenich ist der höchstgelegene Stadtteil Monschaus. Gold- und Silbermedaillen, die das Dorf im Rahmen der Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“ errungen hat, sind eine bilderbuchreife Demonstration dafür, wie man, über alle modernen Entwicklungen hinweg, ein Dorf in seinem ursprünglichen Bild erhalten kann. Mützenich ist nicht nur der höchstgelegene, sondern auch der flächenmäßig größte Stadtteil Monschaus. Nirgends gibt es hier einen dichten Siedlungskern. Das Dorf liegt weit verstreut am Rande des Hohen Venns. Zahlreiche Straßen und Sträßchen, Gassen und Gässchen, alle von Hecken gesäumt, durchziehen den Ort, in dem manche Häuser hinter preiswürdigen
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