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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Wendt
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Oktobersonntag
Naturkundliche Bildungsstätte und Vennmuseum Haus Ternell (belgisch) an der Straße von Mützenich nach Eupen, Tel. 00 32 - 87 / 55 2313, www.ternell.be
    Besonders schöner Aussichtspunkt
„Eifelblick“ auf dem Stehlings
Auf weichen Pfaden ins Moor Die schönsten Rundwanderwege in und um Mützenich
a) Ausgangspunkt Dorfplatz im Zentrum
    Weg Nr. 16, Dorfrundgang, 5,8 km
    Mützenich ist eins der schönsten Dörfer der Nordeifel. Dieser Dorfrundgang ist hervorragend geeignet, in kurzer Zeit einen Überblick zu bekommen.
    Weg Nr. 26, Kaiser Karls Bettstatt, 5 km
    Ein bequemer Weg, der vom Dorfplatz zunächst zur Höhe des Stehlings führt, der nicht nur höchster Punkt im Stadtgebiet Monschaus, sondern auch in der gesamten Städteregion Aachen ist. Die deutsch-belgische Grenze verläuft über ihn. Der Blick von hier, ein sogenannter Eifelblick am Eifelsteig von Aachen nach Trier, gehört zu den großartigsten Fernblicken der Nordeifel. Bei klarem Wetter ist die Hohe Acht, höchster Berg der Eifel, ebenso zu erkennen wie das Siebengebirge bei Bonn, und zwar mit bloßem Auge. Es ist nicht weit von hier bis zu Kaiser Karls Bettstatt, dem sagenumwobenen Quarzitfelsen. Der weitere Weg führt durch das Rote Moor, eine vor einigen Jahren renaturierte, das heißt wieder vernässte Moorpartie. Im Röhricht des großen Palsen (eiszeitlicher Moorsee) brüten inzwischen sogar wieder wilde Graugänse.

    Wollgras im Venn
b) Ausgangspunkt Parkplatz Nahtsief an der Straße Monschau- Eupen, 2 km jenseits der Grenze auf der rechten Seite
    Durch das Königliche Torfmoor
    Dieser Weg liegt jenseits der Grenze, also nicht mehr auf Monschauer Stadtgebiet. Er ist daher nicht in der Weise der bisher aufgezeigten Wanderwege markiert, jedoch mit kleinen hölzernen Wegweisern „Rundweg“ ausgeschildert, ca. 3 km, leicht zu begehen, aber wegen vieler schmaler Holzstege und Treppen nicht kinderwagengeeignet.
    Der Weg ermöglicht es, in kurzer Zeit und mit wenig Mühe den großartigsten Eindruck von der Hochmoorlandschaft des Hohen Venns zu bekommen.
    Gegenüber vom Parkplatz führt ein Holzsteg mit dem Wegweiser „Brackvenn“ eine leichte Steigung empor zu einer nacheiszeitlichen Wasserfläche, dem sogenannten Hellenketel , mit einer Aussichtsplattform. Hier wird die geologische Entstehung der Palsen auf Schautafeln erklärt. Dieser Palsen , Pingo oder Lithalsen , wie solche am Ende der Eiszeit entstandenen Wasserflächen im Hohen Venn genannt werden, ist wohl der schönste im ganzen Hohen Venn. Er wird noch ganz von seiner Wasserfläche geprägt, die von kleinen und großen Beständen von Torfmoos und Wollgras durchsetzt ist. Wo unmittelbar vor dem Holzgeländer es auf dem Torfmoos rötlich schimmert, existiert einer der letzten größeren Bestände des Rundblättrigen Sonnentaus, der berühmten fleischfressenden Pflanze.

    Hellenkettel
    Unser Weg ist als „Rundweg“ beschildert, das bedeutet, dass keinerlei Abzweigungen für uns interessant sein dürfen. Die Landschaft des Brackvenns erweist sich beim Weitergehen als besonders abwechslungsreich. Linker Hand begleitet in einiger Entfernung Waldbestand, Fichten- und Buchenwald das offene Vennland. Dieses gibt sich leicht gewellt, man kommt vorbei an mehreren ehemaligen Pingos, die zwar noch nicht richtig verlandet, aber von dichten Decken von Torfmoos, durchsetzt mit Wollgras, zugewachsen sind. Dazwischen wächst niedriges Weidengestrüpp, auf dem Boden existieren Waldbeeren und Rauschbeeren nebeneinander, trockenere Partien sind von Preiselbeersträuchern und Besenheide bedeckt. Insgesamt ist jedoch die beherrschende Vegetation die des Pfeifengrases. Stellenweise ist zu erkennen, wo einzeln stehende Fichten abgesägt, entastet und in Stücke zersägt worden sind, um allmählich zu verrotten. Bei dieser Tour hat man hier im Königlichen Torfmoor ebenso wie im Brackvenn jenseits der Landstraße durchaus die Möglichkeit, Birkwild, also Birkhennen oder den prächtigen Birkhahn, zu sehen.

    Renaturierung im Roten Venn
    Manchmal ist an stehen gebliebenen Erd- oder Torfwänden zu erkennen, dass hier einst Torf gestochen wurde. Hier haben die Bauern von Mützenich ihren Winterbrandbedarf in Form von Torfbriketts aus dem Venn geholt.
    Nach einer guten halben Stunde ist eine eindrucksvolle Renaturierungsstelle erreicht. Eine idyllische Wasserlandschaft ist hier durch Rückstau und Überflutung entstanden. Manchmal kann man auf dieser Wasserfläche Wildenten beobachten.

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