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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Wendt
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Informationstafeln geben Aufschluss über die Maßnahmen und ihre Bedeutung, aber auch über den Torf. Hier befindet sich nämlich ein kleiner Torfstich, der jedes Jahr zu Demonstrationszwecken neu angestochen wird. Die im Torf enthaltenen Ablagerungen, Wurzeln, Rindenstücke oder Pflanzenfasern sind deutlich zu erkennen.

    Wegweiser im Brackvenn
    In Windungen geht der Weg weiter, führt an einer Abzweigung zum Hilltal vorbei und nach rechts auf den Feuerwachturm zu, der am Rande der Staatsstraße steht.
    Der Rundweg schwenkt rechts ab, führt nun parallel zur Straße durch hübsche, lichte Birkenbestände und an einigen schönen, von Torfmoospolstern überwucherten einstigen Tümpeln vorbei und erreicht schließlich wieder den Palsen Hellenketel und jenseits der Straße den Parkplatz.

    Rochusmühle in Mützenich
Rohren, das Walddorf
    Rohren ist der kleinste Stadtteil Monschaus und war die kleinste, politisch selbstständige Gemeinde des Kreises Monschau, bis dieser 1972 vom Kreis Aachen geschluckt wurde. Von allen dörflichen Stadtteilen Monschaus ist über die Entstehung von Rohren am wenigsten bekannt. Während die anderen Monschauer Dörfer bereits in einer Urkunde von 1361 erwähnt wurden, fehlt der Name Rohren. Wahrscheinlich gab es das Dorf oder eine Siedlung hier noch nicht. Erst 200 Jahre später als die anderen Dörfer wird die Siedlung erstmals in einer Urkunde als „Uf den Rohren“ erwähnt. Damals gab es hier oben im Wald acht steuerpflichtige Einwohner. 1647 waren es immerhin schon 16. Der Ort wurde zu dieser Zeit Schüttelgens Rohren genannt. Daraus hat sich später die Bezeichnung Schüttelgens Roare entwickelt.

    Altes Bauernhaus in Rohren
    Wie es zu einem inmitten dichter Wälder entstandenen Dorf passen mag, ist bis heute ungeklärt, woher der Name „Schüttelgens Rohren“ gekommen ist. Wurde von Rohren aus früher ein Handel mit einfachen irdenen Tonwaren, Krügen, Töpfen und Schüsseln, die aus dem Limburgischen bezogen worden sein könnten, betrieben? Oder entstand der Name, wenn er denn überhaupt etwas mit Schüsseln oder dergleichen zu tun hat, daraus, dass die Rohrener früher einfaches Haushaltsgeschirr, darunter auch Schüsseln aus Holz, geschnitzt und verkauft hätten? Bis heute weiß niemand eine Antwort darauf. Mit Sicherheit ist Rohren jedoch als Rodungssiedlung in den dichten Wäldern entstanden, die das Dorf heute noch einrahmen und zum Walddorf unter den Monschauer Dörfern machen.

    Rohrener Pfarrkirche
    Das Wappen von Rohren, das in seinem unteren, dem Hauptteil, einen braunen Baumstumpf mit 12 Wurzelansätzen zeigt, spricht für diese Erklärung. Das im oberen Teil des Wappens liegende Horn weist auf den Pfarrpatron, den heiligen Kornelius, hin, der immer mit einem Horn dargestellt wird.
    Es ist nicht bekannt, ob das Horn bei diesem Heiligen irgendeine Rolle in der Lebensgeschichte gespielt hat. Man nimmt an, dass es nur ein sogenanntes sprechendes Attribut ist, da der Name Kornelius vom lateinischen Wort cornu = das Horn abgeleitet wird.
    Im Winter 1944/45 wurde Rohren fast vollkommen zerstört. Die Kirche haben deutsche Soldaten absichtlich gesprengt. In der geschickt, unter Anlehnung an die Vorbilder der wieder aufgebauten umstehenden Bauernhäuser mit ihren tief heruntergezogenen Dächern nach dem Krieg wieder erstandenen Kirche, sollte man sich die barocke Bauernmadonna anschauen. Sie steht unter der Orgelbühne links vom Hochaltar. Im Gegensatz zu den anderen Monschauer Höhendörfern gibt es in Rohren nur wenige Windschutzhecken. Auch sie sind vielfach ein Opfer der Bomben und des Granatenhagels im Krieg geworden.

    Barocke Bauernmadonna
    Schräg gegenüber der Kirche findet man ein für die hiesige Gegend besonderes Naturdenkmal, eine mehrhundertjährige Feldulme. Sie ist eins der wenigen Exemplare dieser früher weit verbreiteten Baumart, die dem bis heute rätselhaften Ulmensterben noch nicht zum Opfer gefallen ist, und auch die Granaten der Frontzeit im Winter 1944/45 überstanden hat.
    Das Walddorf Rohren ist immer noch unverkennbar ein ländliches, landwirtschaftlich geprägtes Dorf geblieben. Außerdem ist es Monschaus Sportdorf. Eine der längsten Edelstahl-Sommerbobbahnen führt von Rohren aus in die Tiefe zum Kluckbachtal hinab. Ein536 m langer Schlepplift bringt die Flitzer anschließend wieder in die Höhe. Das gleiche Gelände ist im Winter Tummelplatz der Wintersportler. Verschiedene Lifte erschließen das Alpinskigelände, es gibt sowohl eine Skischule

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