Monschau und das Monschauer Land
als auch einen Skiverleih und natürlich auch ein gut gepflegtes Loipennetz in die Wälder hinein für die Langläufer, wenn – ja, wenn Frau Holle den Wintersportlern gut gesonnen ist.
Feldulme
Bekannt geworden ist nicht zuletzt auch der Rohrener Waldlehrpfad, der auf geradezu vorbildliche Weise auf alles eingeht, was unter dem großen Begriff „Wald“ hier im Stadtgebiet von Monschau zusammengefasst werden kann. Bäume und Sträucher sind mit Namenstafeln versehen, auf laufende, kriechende und fliegende Tiere wird hingewiesen. So gehört zu diesem Waldlehrpfad auch ein Bienenhaus mit bewohnten Bienenstöcken. Anhand alter Gerätschaften kann man sich ein Bild davon machen, wie schwer früher für Menschen und Zugtiere die Arbeit in den oft steilen Bergwäldern rings um Rohren war.
Altes Pfarrhaus in Rohren
Höhepunkte dieses Waldlehrpfades sind eine vom Kluckbach angetriebene Sägemühle und ein Meilerplatz. Die Sägemühle ist allerdings ein Importartikel. Sie stammt aus Tirol, wurde dort abgebrochen, nach Rohren geschafft und am Kluckbach wieder aufgebaut. Zu Demonstrationszwecken kann sie jederzeit wieder in Betrieb genommen werden. Auf dem Meilerplatz wird jedes Jahr im Frühjahr nach althergebrachter Art, wie sie früher hier in den Wäldern üblich war, ein Kohlenmeiler aufgebaut und abgebrannt. Zu Pfingsten findet dann hier unten an der „Kluck“, wie man in Rohren meist sagt, das Meilerfest statt.
Gast- und Landwirtschaft
Die Frage nach dem schönsten Dorf Monschaus ist für Kenner eigentlich leicht zu beantworten. Die Antwort fällt dabei umso leichter, als sie nicht unter den vorstehend kurz skizzierten sechs eingemeindeten Orten wählen muss, sondern als Ergebnis ein winziges Dorf nennt, das nie eine selbstständige Gemeinde und daher auch heute kein selbstständiger Stadtteil ist: Widdau.
Der Flecken Widdau, im Sonnenhang unterhalb von Rohren zum Rurtal hin gelegen, war für eine Selbstständigkeit immer zu klein. Warum es in der ganzen Zeit des Bestehens des Kreises Monschau aber zur eigentlich weit entfernten, jenseits des Rurtales auf der Höhe gelegenen Gemeinde Imgenbroich gehört hat und nicht zum viel näheren Rohren, kann heute nicht mehr beantwortet werden. Immerhin haben sich aber die Widdauer immer mehr zu Rohren hingezogen gefühlt als nach Imgenbroich.
Eine Handvoll Häuser gibt es in Widdau, eine kleine Kapelle und ein Gasthaus, das man getrost als das urigste im Stadtgebiet Monschaus bezeichnen darf. Zwar ist die Zeit vorbei, da der Vater des heutigen Besitzers, Josef Küpper, auf Wunsch eine Verzehrquittung ausstellte, die mit dem Stempel, „Josef Küpper, Gast- und Landwirtschaft“ ,versehen wurde. Das war vor Jahren, als „beim Küpper“ in Widdau noch Kühe im Stall standen und Schweine grunzten, und der Misthaufen vor der Haustüre ganz selbstverständlich war. Und da der alte Josef Küpper Jagdaufseher war, trafen sich abends oft genug Jäger in der Gaststube und konnten mit dem Erzählen nicht aufhören, sodass die Balken später immer leicht gebogen waren!
Obstbaumblüte in Widdau
Wo einst der Misthaufen duftete, können heute bei schönem Wetter die Gäste draußen sitzen, sich mit Speis und Trank verwöhnen lassen und nicht zuletzt einen Blick über das Rurtal in der Tiefe schweifen lassen, wie er so schön kaum irgendwo anders zu erleben ist. Und wenn auch die kleinen Stuben im Haus heute modernisiert wurden, seit die Zeit der Jäger vorbei ist, eng und gemütlich ist es dort noch allemal.
Wegkapellchen in Widdau
Wenn Rohrens Katzen fremdgehen, oder welche Folgen ein Nationalpark haben kann
Rohren ist noch ein echtes Dorf. Aus manchen Ställen dringt noch das Muhen der Kühe und das Klirren der Ketten, mit denen sie festgemacht sind, oder das Grunzen der Schweine. Und Kuhfladen auf den Dorfstraßen werden nicht als störend empfunden, sondern als ein Zeichen dafür, dass hier die Welt noch ein Stückchen mehr in Ordnung ist als in anderen, mehr verstädterten Dörfern.
Wo es Ställe gibt und Scheunen, gibt es auch Katzen, die ihrer Pflicht nachgehen, Mäuse zu fangen. Und in der Freizeit, vornehmlich nachts, streunen sie über den Hof und durch den Garten. Aber was sind das manchmal für Katzen? Mit ihren auffallend dicken Köpfen und dem starken, aber kurzen und stumpf endenden Schwanz scheinen sie zu keiner Hauskatzenrasse zu passen. Die Antwort auf die Frage zielt auf den Nationalpark, der vor den Rohrener Haustüren beginnt. Und dort, in den
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