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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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oder?«
    »Das Schicksal ist nur was für Leute, die dran glauben«, sagte Milo. »Aber stimmt schon, fangen wir mit den Golfplätzen an, arbeiten uns dann weiter vor über die öffentlichen Gebäude und den See und dann von Haus zu Haus. Achten Sie vor allem darauf, ob irgendwo ein Jeep oder was Ähnliches geparkt ist. Falls in dem Wagen auch noch ‘ne Filmausrüstung rumliegt, ist größte Vorsicht angesagt. Wenn wir mit unserer Vermutung richtig liegen und Crimmins tatsächlich versucht, irgendwas zu filmen, kann es außerdem sein, dass man Scheinwerfer oder so was sehen kann.«
    Ich sagte: »In seinen Notizen steht ein kurzer Vermerk darüber, ob er lieber Film oder Video benutzen soll. Da er nicht gerne viel arbeitet, denke ich, dass er bei Video geblieben ist. Das heißt, dass er vermutlich mit einer Handkamera arbeitet und keinen großen Aufwand betreibt. Außerdem glaube ich nicht, dass er in der Nähe der Golfplätze steckt, denn da ist das Gelände zu offen.«
    »Angenommen, er ist überhaupt hier«, sagte Cliff.
    »Ich nehme an, dass es hier Golfwägelchen gibt«, sagte Whitworth.
    »Sicher, aber die sind Eigentum der -«
    »Polizeibehörden.« Whitworth wandte sich an Milo. »Sie übernehmen die Berge?«
    »Wenn ich da irgendwie raufkomme. Wir bleiben über Funk in Kontakt.«
    »Wie wollen Sie sich fortbewegen?«
    »Haben Sie ‘nen Geländewagen?«, fragte Milo Cliff.
    Der Wachmann gab keine Antwort.
    »Sind Sie schwerhörig, Eugene?«
    »Wir haben einen Samurai, das ist alles. Der steht drüben im Schuppen beim Golfplatz. Das ist aber nur ein Entlastungsfahrzeug, für den Fall der Fälle.«
    »Welchen Fall der Fälle?«
    »Für den Fall, dass wir rauf müssen in die Berge. Wenn sich zum Beispiel von den alten Leuten jemand verlaufen sollte oder so. Was noch nie passiert ist. Wir benutzen das Ding nie. Ich weiß nicht einmal, ob das Ding Luft in den Reifen oder Benzin im Tank hat -«
    »Dann pumpen Sie’s auf und tanken das Ding voll«, sagte Milo. »Und schaffen Sie’s her.«
    Cliff zeigte keinerlei Reaktion.
    Milo bleckte die Zähne. »Bitte, Eugene, bitte.«
    Cliff blaffte Boanface an. »Also los.« Und wieder rauschte Bonaface davon.
    Milo fragte Whitworth, wie schnell die Hubschrauber da sein konnten.
    »Ich konnte nur einen auftreiben«, sagte Whitworth. »Der steht in Bakersfield. Wenn wir ihn anfordern, kann er in fünf bis zehn Minuten hier sein.«
    »Eugene, führt eine Straße von Fairway in die Berge?«
    »Straße kann man das nicht nennen.«
    »Wie man’s nennen kann, ist mir egal. Also, ja oder nein?«
    Cliff zuckte mit den Schultern. »Na ja, eigentlich eher ein Weg. Und der ist gerade mal einen halben Kilometer lang. War mal dafür gedacht, falls welche von den Bewohnern Bergtouren machen wollen. Was aber keiner tut. Führt nirgendwo hin und hört einfach auf. Danach gibt es nur noch Geröll und Staub.« Er setzte zu einem Grinsen an, überlegte es sich dann aber doch noch einmal und hielt die Hand vor den Mund.
    Whitworth zog Milo und mich beiseite. »Die kleine Ott ist doch erschossen worden. Das heißt, die Typen sind bewaffnet. Wir haben Westen, aber wie sieht’s bei Ihnen aus?«
    »Wir haben eine«, sagte Milo. Er schaute mich an. »Keine für dich. Du bist hier und sitzt die Angelegenheit aus.«
    »Nichts lieber als das«, sagte ich. »Aber überleg es dir besser noch mal. Wir haben es hier mit einer Geiselnahme zu tun, wobei der Geisteszustand beider Geiselnehmer völlig unterschiedlich ist und wir in beiden Fällen nicht genau wissen, woran wir sind. Aber was Peake und Crimmins angeht, findest du so schnell garantiert keinen besseren Experten als mich.«
    »Da hat er Recht«, sagte Whitworth. »Ich denke, wir haben noch eine zusätzliche Weste.«
    Milo warf ihm einen scharfen Blick zu.
    Whitworth sagte: »Nicht, dass ich Ihnen in den Kram pfuschen wollte -«
    »Ich hab schon Schlimmeres erlebt«, sagte ich, doch ich wusste, was in Milos Kopf vor sich ging. Im letzten Jahr hatte eine verdeckte Ermittlung einen schlimmen Ausgang genommen, und er gab sich die Schuld. Ich sagte ihm immer wieder, dass mit mir alles in Ordnung war und er mich bloß nicht wie einen Invaliden behandeln sollte.
    »Robin bringt mich um«, sagte er.
    »Nur, wenn ich was abbekomme. Im Augenblick ist es Suzy Galvez, die in wesentlich größerer Gefahr schwebt.«
    Er schaute über die Siedlung hinweg zum Himmel in Richtung auf die Berge, die sich schwarz und unbekannt vor uns auftürmten.
    »Na gut«,

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