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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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genauer.
    »Ich vermute schon«, sagte er. »Auf jeden Fall nehme ich nicht an, dass irgendetwas hier damit in Zusammenhang steht, was mit ihr geschehen ist.«
    »Wieso das?«, fragte Milo.
    »Sie wurde da draußen ermordet.« Aldrich deutete auf die Wand. »In der wundervollen, demokratischen, normalen Welt.« Er schaute zu Hatterson herüber, als hätte er den unscheinbaren Mann erst jetzt bemerkt. Dann verschränkte er seine Hände hinter dem Rücken und musterte Hatterson von Kopf bis Fuß. »Wieder mal auf Achse, Phil?«
    »Mr. Swig hat mich gebeten, die Herren hier herumzuführen, Dr. Aldrich.«
    »Ach so. Na, dann machen Sie mal weiter.« Aldrich wandte sich an Milo. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, Detective, aber wir sind alle völlig ratlos.«
    »Dann haben Sie also darüber gesprochen, was passiert ist?«
    Die drei Männer tauschten Blicke aus.
    »Aber sicher doch«, sagte Aldrich. »Wir waren wie vor den Kopf geschlagen. Und dann mussten wir feststellen, dass keiner von uns Dr. Argent wirklich gekannt hat. Was uns ein Anreiz war, engeren Kontakt zueinander zu pflegen. Viel Glück bei der Aufklärung des Falles.«
    »Eines noch«, sagte Milo. »Die Gruppe, die Dr. Argent geleitet hat, Fertigkeiten im Alltagsleben. Wäre es möglich, die betreffenden Patienten zu sprechen?«
    »Das müssen Sie mit der Verwaltung abklären«, sagte Aldrich.
    »Würden Sie darin ein Problem sehen? Unter medizinischen Aspekten?«
    Aldrich zerrte an seinem Schlips. »Geben Sie mir etwas Zeit, um das näher zu überprüfen. Ich will nur sichergehen, dass wir … keine unnötige Verwirrung stiften.«
    »Vielen Dank, Doktor.« Milo reichte ihm und den anderen seine Visitenkarte.
    Der Fahrstuhl kam. Aldrich sagte: »Fahren Sie drei schon mal vor. Wir nehmen dann den Nächsten.«
    Auf der Fahrt nach unten sagte Hatterson: »Dr. Aldrich ist ein sehr, sehr kluger Mann.«
    Milo sagte: »Wie lange sind Sie schon hier, Phil?«
    Hatterson zog den Kopf zurück wie eine Schildröte, die mit einem Stock malträtiert wurde. Seine Antwort war unhörbar.
    »Was war das, Phil?«
    Hatterson strich sich über den Schnurrbart und biss sich auf die Unterlippe. »Schon sehr lange.«
     
    Er blieb in der Kabine und winkte uns zu.
    »Elender Jammerlappen«, sagte Milo auf dem Weg zum Empfangsbereich. »Zu blöd, dass wir uns nicht noch weiter mit der kleinen Ott unterhalten konnten. Ich sollte mir ihre Privatnummer besorgen, um das nachzuholen. Ansonsten spulen alle immer den gleichen Sermon ab: >Hier ist es so sicher wie in Abrahams Schoß.< Kaufst du denen das ab?«
    »Die Schlägerei haben sie ziemlich schnell beendet«, sagte ich.
    »Ja klar, unterstellen wir mal, dass sie die ganzen Irren hier ziemlich gut unter Kontrolle haben. Aber siehst du hier irgendwas, das auf Ciaire verlockend gewirkt haben könnte im Vergleich zu County General.«
    »Vielleicht die Art und Weise, wie hier alles durchorganisiert ist«, sagte ich. »Die Tatsache, dass sie sich nicht mehr um Fördermittel bemühen musste oder das ganze akademische Spielchen mitmachen musste. Aldrich hat gesagt, dass sie davon gesprochen hat, wie sehr sie eine Veränderung gebraucht hätte.«
    »Organisation hin oder her, der leaden hier macht mir Gänsehaut … wir haben die Oberfläche noch nicht mal angekratzt, oder?«
    »Vielleicht gibt’s ja gar nichts unter der Oberfläche.«
    Er erwiderte nichts. Wir kamen an Swigs Büro vorbei. Die Tür war geschlossen. »Okay, ich lasse mir die Nummer von Miss Ott geben und dann nichts wie raus hier. Wenn du noch Zeit hast, kann ich dir das Haus von der Argent mal zeigen. Das draußen in der bösen, chaotischen, normalen Welt. Je länger ich hier drin bin, desto mehr sehne ich ich nach dem Wahnsinn da draußen.«
     
    Lindeen Schmitz war wieder mal am Telefon und würdigte uns kaum eines Blickes. Milo baute sich vor ihrem Schreibtisch auf und neigte sich leicht nach vorne wie ein drohendes Unheil, das an die Pforten ihres Reviers klopfte. Wo stellt sich ein frustrierter, einsneunzig großer Cop mit hundertzehn Kilo Lebendgewicht hin? Überall dorthin, wo es ihm gerade passt.
    Sie brachte ihr Telefonat, das eindeutig privater Natur war, mit diversen »hm-hmm’s« über die Runden, bis sie schließlich »ich muss jetzt mal Schluss machen« sagte und auflegte.
    »Ja, Sir?«
    Milo grinste auf sie hinunter. »Ich habe noch einige zusätzliche Fragen an eine Ihrer Mitarbeiterinnen. Heidi Ott. Können Sie mir ihre Privatnummer geben,

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