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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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vor einem halben Jahr.«
    »Stimmt genau.« Rob Ray streckte seinen linken Fuß.
    »Das war also ungefähr zu der Zeit, als Claire am County Hospital aufgehört und in Starkweather angefangen hat.«
    »Ich nehme es an.«
    Milo sagte: »Hat sie Ihnen erzählt, dass sie die Arbeitsstelle wechseln würde?« Kopfschütteln. »Kein Wort?« Schweigen.
    Ernestine sagte schließlich: »Sie hat sich nie genauer über ihre Arbeit ausgelassen. Und wir wollten nicht den Eindruck erwecken, wir wären neugierig.«
    Sie hatten es also nicht gewusst. Ich beobachtete Milo, wie er versuchte sein Erstaunen zu verbergen. Rob Ray unternahm einen Versuch, sein Gewicht auf dem Bett zu verlagern.
    Milo sagte: »Hat Ciaire jemals darüber geredet, dass sie irgendwelche Probleme hatte? Dass sie mit jemandem Schwierigkeiten hatte - bei der Arbeit oder sonstwo?«
    »Nein«, sagte Rob Ray. »Sie hatte keine Feinde. Das kann ich Ihnen mit Gewissheit sagen.«
    »Wie war ihr Benehmen, als sie an Weihnachten zu Besuch war?«
    »Prima. Ganz normal. An Weihnachten waren wir immer glücklich. Sie war froh, zu Hause zu sein, und wir freuten uns, dass sie da war.«
    »Wie lange blieb sie?«
    »Vier Tage, wie immer. Wir sind durch die Kinos gezogen; sie war ganz vernarrt in Filme. Dann haben wir uns noch die Pittsburgh Eisrevue angeschaut. Als sie klein war, ist sie nämlich auch Schlittschuh gelaufen. Am letzten Tag kam sie in den Laden und hat ein wenig ausgeholfen - wir verkaufen Geschenkartikel, und da ist es schon besser, das Geschäft während der Feiertage nicht zuzumachen.«
    »Filme«, sagte ich. Joseph Stargill hatte das Gleiche erzählt.
    »Genau. Wir alle in der Familie sind begeisterte Kinogänger«, sagte Rob Ray.
    »Sie war rundheraus glücklich und hatte keinerlei Probleme«, erklärte Ernestine. »Das einzige Problem für uns war, dass wir sie nicht oft genug zu sehen bekamen. Aber wir hatten Verständnis, sie musste sich ja schließlich um ihre Karriere kümmern. Für uns ist es ja auch nicht leicht herumzureisen. Das Geschäft.«
    »Als Eigentümer kann man sich nicht leisten, auf Einnahmen zu verzichten«, sagte Rob Ray. »Außerdem habe ich so meine Probleme mit dem Verreisen - wegen meines Umfanges. Aber was soll das Ganze? Was passiert ist, hat doch nichts damit zu tun, dass Claire letzte Weihachten zu Hause war oder ob sie irgendwelche Probleme hatte. Es gab garantiert niemanden, der irgendeinen Grund hatte sie zu hassen. Das hier muss irgendein Irrer gewesen sein, der frei herumlief- vielleicht von da, wo sie gearbeitet hat.« Seine Haut hatte eine tiefrote Farbe angenommen, während er zwischen einzelnen tiefen Atemzügen seine Worte hervorpresste. »Ich sage Ihnen, wenn ich rauskriege, dass irgendwer sie da irgendeiner Gefahr ausgesetzt hat, dann werde ich - sagen wir mal so - es werden eine Menge Leute nicht mehr ruhig schlafen können.«
    »Liebling«, sagte seine Frau und tätschelte ihm das Knie. Dann wandte sie sich an uns: »Was mein Mann sagen will, ist: Ciaire war freundlich und lieb und hilfsbereit. Niemand hätte auch nur den geringsten Grund gehabt, sie zu hassen.«
    »Hilfsbereit bis zum Geht-nicht-mehr«, pflichtete Rob Ray ihr bei. »Schon damals in der Highschool, wenn es darum ging, anderen zu helfen, war sie immer die Erste. Alte Leute im Krankenhaus, Tiere im Tierheim - egal, sie war immer die Erste, die sich freiwillig meldete. Tiere mochte sie ganz besonders. Wir hatten einen Hund, einen kleinen Scotchterrier. Sie wissen, wie Kinder mit Haustieren sind, sie kümmern sich nur eine Zeit lang und die Verantwortung bleibt irgendwann an den Eltern hängen. Nicht in unserem Fall. Ciaire hat sich um alles gekümmert, ihn gefüttert, seinen Dreck weggemacht. Sie hat immer versucht, Sachen wieder in Ordnung zu bringen - selbst, wenn ein Käfer nicht mehr fliegen konnte, hat sie versucht, seine Flügel zu reparieren, all so was. Uns war klar, dass sie irgendwann mal Doktor werden würde, ich hätte zwar eher auf Tierärztin getippt, aber Psychologin war auch in Ordnung. Sie hatte immer gute Noten - das Ganze ergibt keinen Sinn, Detective Sturgis. Im Leichenschauhaus - was wir dort gesehen haben - ich kann mir einfach nicht … Das muss einfach ein Irrer gewesen sein. Da draußen in Starkweather wimmelt’s doch nur so von Irren.«
    »Ja, Sir«, sagte Milo. »Dort haben wir mit unseren Untersuchungen auch angefangen. Aber bisher keinerlei Spuren gefunden. Wie’s aussieht, kommt keiner der Insassen dort jemals wieder

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