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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Versuch. Sie schaffte es nur halb auf die Beine und musste sich aufs Bett setzen.
    »Warum bin ich nackt?«
    »Dafür gibt es eine logische Erklärung, Miss Hines.«
    »Vergessen Sie's. Ist nicht das erste Mal, dass ich gesoffen habe und danach nackt an einem seltsamen Ort aufgewacht bin. Dafür ist es das erste Mal, dass ich einem Papiermann begegne.«
    »Wir sind uns schon früher begegnet«, sagte Chester. »Mehrmals. Es ist nichts Ungehöriges passiert, das kann ich Ihnen versichern. Wir haben nur Ihren Körper nach Zeichen abgesucht.« Er hob ihr Shirt vom Boden auf und reichte es ihr.
    »Klingt logisch.« Sie schlüpfte in das Shirt und bemerkte Monster. »Was ist mit ihm?« »Erinnern Sie sich an ihn?«
    »Irgendwie schon. Er ist ein ziemliches Arschloch, oder?«
    »Er hat seine Momente, ja, aber er hat Sie gerettet. Im Augenblick trotzt er allen bekannten Gesetzen der interdimensionalen Physik, indem er es irgendwie geschafft hat, dass seine Atome nicht über das ganze Universum verteilt wurden.«
    »Wovor hat er mich denn gerettet?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hatte gehofft, Sie wüssten es. Vielleicht klärt es sich, wenn wir Ihr Gedächtnisproblem behoben haben.«
    Sie zog ihre Hose hoch und stand auf. Das plötzliche Schwindelgefühl ließ sie aufstöhnen. »Ich könnte ein Aspirin gebrauchen und eine Zigarette.«
    Chester faltete sich zu einem Vogel, flog ins Badezimmer und kam mit einer Flasche wieder, die er aus dem Medizinschrank gemopst hatte. Während Judy mit dem kindersicheren Verschluss kämpfte, öffnete er Monsters Runenwörterbuch.
    »Ich habe nicht viel praktische Erfahrung damit, aber hoffentlich wird das Ihr Gedächtnis wiederherstellen und uns einen Einblick in das verschaffen, was hier geschieht. Hier steht, ich muss auf Ihre Stirn zeichnen. Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    »Nein, danke«, sagte sie. »Zeigen Sie mir einfach den Ausgang, dann bin ich weg. Was auch immer ihr Jungs für komische Veranlagungen habt - und ich urteile nicht, wohlgemerkt! -, ich bin jedenfalls nicht interessiert. Das ist nichts für mich.« Sie fand eine zerdrückte Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug in ihrer Tasche und zündete sich eine an. »Es war ja alles Masse, aber ich muss ...«
    Sie ging ihre mentale Wiedergabe der letzten paar Tage durch, konnte aber keine klare Erinnerung finden. Ein Teil davon war der Schleier. Der Rest waren die Nachwirkungen von zu viel bewusstseinserweiternder Magie, die ihren Geist so widerspenstig wie
    Treibsand machte. Vielleicht wäre sie in Panik verfallen, doch sie hatte nicht die Energie dafür.
    »Sparen Sie sich die Mühe, mich zur Tür zu bringen. Ich finde schon hinaus.« Sie glitt um Monsters reglosen Körper herum. »Vielleicht sollten Sie eine Plane über ihn legen, damit er nicht einstaubt. Nur so ein Vorschlag.«
    »Ich glaube nicht, dass rauszugehen eine gute Idee wäre«, sagte Chester. »Es gibt Leute, die nach Ihnen suchen. Es könnte gefährlich sein.«
    Sie starrte mit offenem Mund in das zerstörte Wohnzimmer. Dann stolperte sie über Liz' rußgeschwärzten Oberschenkelknochen und trat den Dämonenschädel in den Abgrund.
    »Ah ja, ich bin sicher, ich bin hier viel sicherer.«
    Die Angeln der Eingangstür brachen ab, als Ferdinand und Ed in den Raum platzten.
    »Laufen Sie, Miss Hines! Laufen Sie!«
    Chester faltete sich zu einem Falken und flog Ferdinand an. Er fügte ihr ein paar oberflächliche, blutende Papierschnitte im Gesicht zu. Sie schnappte ihn, zerknüllte ihn zu einer Kugel und warf ihn auf den Boden. Bevor er sich entfalten konnte, trat Ed auf ihn und hielt ihn auf dem Teppichboden fest.
    Eine Legion von Katzen drang ins Haus und umringte Judy. Pendragon fauchte, spuckte Feuer und schmorte den Teppich zu ihren Füßen an. Judy würgte von dem Brandgeruch.
    Ed sah sich in dem demolierten Raum um. »Was ist hier passiert?«
    »Wen interessiert's?«, fragte Ferdinand zurück.
    Die riesige Frau ging zu Monster hinüber. Sie umrundete ihn, wedelte mit den Händen vor seinem Gesicht und stupste ihn. Er reagierte nicht. Sie versuchte, ihn umzudrehen. Er rührte sich nicht. Sie versuchte, ihm den Stein abzunehmen. Er ließ nicht los. Sie boxte ihn gegen den Kopf und holte sich zerschrammte Knöchel. Er blieb unverletzt.
    Lotus trat ein. »Ihr verschwendet eure Zeit. Überlasst ihn mir.«
    Judy sagte: »Ich weiß nicht, was hier los ist, aber ich weiß, dass es nichts mit mir zu tun hat, also ...«
    Die Katzen machten den Weg frei, Lotus glitt
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