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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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riesigen Reptilienfüßen und dem um sich dreschenden Schwanz zer-quetscht. Flügel barsten aus den Schultern des Drachen.
    »Seit wann kannst du das?«, fragte Chester.
    »Seit ungefähr fünf Minuten«, antwortete Monster.
    Die Schwingen des Drachen und die Stacheln an seinem Rücken rissen das Dach auf.
    »Inwiefern hat das unsere Situation verbessert?«, erkundigte sich Chester, als brennende Stücke aus der Decke auf sie niederprasselten.
    Pendragon, in seiner wahren Gestalt jetzt so groß wie ein Bus, wandte seine glänzend roten Augen Monster zu.
    Der Drache schnaubte, machte aber keinen Versuch, sie in seinem gähnenden Schlund zu verschlucken oder bei lebendigem Leib zu rösten. Ein dankbares Schnurren rollte aus seiner Kehle.
    Monster legte eine Hand auf Pendragons Schnauze. »Keine Ursache.«
    Pendragons Lippen wichen zu einem breiten Grinsen zurück. Er bäumte sich auf und brach durch die Decke. Mit einem Schlag seiner mächtigen Schwingen stieg er in den Nachthimmel auf, aber nicht, bevor ein versehentlicher Schwung seines Schwanzes das ganze Haus einstürzen ließ. Die gute Nachricht war, dass der Schutt das Feuer erstickte.
    Zehn Minuten später kroch Chester an die Oberfläche. Von der Kletterpartie war er ganz angerissen und fransig, doch sein Körper hielt noch zusammen.
    »Boss! Boss!« Er begann, die Trümmer abzutragen. »Monster, bist du da drin?«
    Eine blaue Hand schob sich heraus und winkte. Es waren fünfzehn Minuten harte Arbeit nötig, um Monster frei zu schaufeln.
    »Jetzt habe ich mir doch kurz Sorgen gemacht«, bemerkte Chester.
    »Mir geht's gut. Ich bin unverwundbar, wenn ich blau bin.«
    Monster rutschte aus, als er versuchte, einen kleinen Schutthügel hinabzuklettern, stürzte und fiel dann auf seinen Rasen.
    »Alles in Ordnung.« Monster klopfte sich den Staub ab und nieste. »Blau. Unverwundbar.«
    »Seit wann kannst du nach Belieben die Farbe wechseln?«
    »Man schnappt zwangsläufig das eine oder andere auf, wenn man eins mit dem Universum ist.« Monster stand auf dem Rasen und ließ den Blick über die Trümmer schweifen, die einmal sein Haus gewesen waren. »Mann, bin ich froh, dass mein Name nicht im Mietvertrag steht!«
    »Ein Apartment und zwei Häuser in zwei Tagen«, sagte Chester. »Das muss ein Rekord sein.«
    »Das Apartment war wirklich nicht meine Schuld.« Monster wechselte zu Goldgelb und stieg in die Luft.
    Chester faltete sich zu einem Vogel und flog ihm mit zerfledderten Flügeln nach. »Flieg langsamer!«
    »Keine Zeit.« Monster machte kehrt und sammelte Chester ein. Der Papiergnom faltete sich zu einem Affen und schlang die Arme um Monsters Hals. »Warum die Eile?«
    »Wir müssen Judy retten.« »Ich dachte, sie sei dir egal!«
    »Sie ist schon in Ordnung, aber wenn wir Lotus nicht aufhalten, wird sie Judy benutzen, um die menschliche Rasse zu zerstören.«
    »Hmmm«, sagte Chester. »Das ist schlecht. Nehme ich an.«
    »Wenn sie Erfolg hat, werde ich nicht mehr da sein und du bist arbeitslos.«
    Chester verstaute sich selbst in Monsters Hemdtasche, um sich vor den Scherwinden zu schützen. »Dann komm mal in die Gänge!«

    DREIUNDZWANZIG

    »Es geht um Lotus und Judy«, schrie Monster über das Rauschen des Windes hinweg. »Was? Judy? Die Kryptos?«
    »Alles«, antwortete Monster. »Das ganze Universum ist nur eine Reaktion des Steins auf Lotus' parasitäre Gegenwart. Denn das ist die alte Hexe. Sie ist ein Schmarotzer. Und der Stein hat das Universum erschaffen, um sie loszuwerden. Das Ganze ist wie ein riesiges Immunsystem. Es ist ein Milliarden Jahre alter Kampf zwischen dem Stein und Lotus. Älter als dieses Universum. Lotus ist gar nicht so mächtig, und die ganze Macht, die sie besitzt, ist nur geliehen. Aber auf kurze Sicht ist sie schlauer. Das ist ihr Vorteil. Dagegen denkt der Stein langfristig. Er stellt sich ein bisschen langsam um, ist sogar ein bisschen dumm, wenn man es genau nimmt. Aber er agiert auf Arten, die zu weit gefasst sind, als dass sie irgendjemand, selbst sie, verstehen könnte.«
    »Ich komm da nicht mehr mit.«
    »Tut mir leid. Es ist auch nicht leicht zu erklären. Der Stein war zuerst da, aber bis Lotus daherkam, hat er nichts getan. Er war nicht einmal ein Stein. Er war reines Potential, aber ohne Motivation. Dann fand ihn Lotus, wurde von ihm angezogen. Sie ist nicht menschlich oder parahuman. Sie ist nichts dergleichen. Und solange sie Kraft aus dem Stein zieht, gibt es auch keine Möglichkeit, sie
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