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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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»Ich nehme nicht an, dass du im Augenblick die Fähigkeit hast, Papier zu flicken, oder?«
    »Vielleicht. Ich weiß nicht genau. Ich funktioniere hier hauptsächlich aus Reflexen heraus.« Ein leichtes Kribbeln an der Schädelbasis sagte ihm, dass Judy in der Nähe war, und ein Kloß im Magen ließ ihn wissen, dass auch Lotus nicht weit sein konnte. Doch er bekam keine Richtungsanweisungen.
    »All die Kryptos scheinen aus dieser einen Richtung zu kommen, Boss.«
    Eine riesige geflügelte Raupe mit Löwenkopf hechtete auf Monster zu. Der wurde grün und versetzte ihr einen Hieb gegen den Kiefer. Die Raupe fiel zu Boden und schüttelte den Kopf, um ihn wieder klarzubekommen.
    »Das reicht mir jetzt«, sagte Monster, während er gegen den Strom der großen Kryptowanderung rannte.

    VIERUNDZWANZIG

    Ed konnte weiter und schneller rennen als jedes menschliche Wesen, und die Panik trieb sie noch über ihre üblichen Grenzen hinaus. Eine Qualle schaufelte sie beinahe mit ihren Tentakeln auf. Ein Albino-Alligatormann versuchte, sie aus einem Gully heraus zu schnappen. Und ein kleines Rudel Kobolde wollte sie greifen und fressen, nur um auf ihrer wilden Flucht stehen gelassen zu werden. Sie rannte die Straße entlang, ohne sich umzusehen. Die meisten der Kryptos, die spontan um sie herum erschienen, nahm sie gar nicht wahr und verschwendete keinen weiteren Gedanken an sie, wenn sie sie einmal hinter sich gelassen hatte. Sie rannte nur.
    Irgendwie geriet Judy vor sie. Ed blieb so abrupt stehen, dass sie das Gleichgewicht verlor und über die Straße schlitterte. Ein rasendes Auto, das von einem violetten Menschenfresser angegriffen wurde, fuhr sie beinahe um.
    Es wich im letzten Moment aus, pflügte durch einen Gartenzaun und in ein anderes Auto, das in der Einfahrt geparkt war.
    Das Viertel war ein einziges Chaos. Kryptobiologische aus Mythen und Legenden - viele sogar von denen vergessen, die die Macht hatten, sich zu erinnern - waren jetzt überall. Haarige und schuppige Kreaturen aller Größen und Formen kämpften gegeneinander, jagten Menschen oder widmeten sich einfach der allgemeinen Zerstörung.
    Ein zweihundert Pfund schweres säbelzähniges Murmeltier fällte mit einem Biss einen Strommast. Der Strom ging aus, und nur der Halbmond und der Schein der Lichter der Stadt erleuchteten noch die Umgebung.
    »Ach, du meine Güte!«
    Eine Stimme kam aus dem Halbdunkel.
    »Gib mir den Stein.«
    Ed dachte zuerst, es sei Lotus. Es klang sehr nach ihr. Nicht die Stimme selbst, sondern der Tonfall: die Ruhe und Sicherheit, die darin lagen. Doch es war Judy, die sich vor Ed materialisierte. Judy hatte sich eigentlich nicht wirklich verändert. Sie sah immer noch genauso aus, doch eine Aura von Macht umgab sie.
    »Gib mir den Stein«, wiederholte sie.
    Lotus hatte Ed gut trainiert, doch Judy erinnerte Ed so sehr an Lotus, dass sie versuchte, ihr den Stein zu übergeben. Der regte sich nicht und blieb im Raum hängen.
    »Das gehört dir nicht«, sagte Lotus, die Judy gegenüber erschien.
    Ed versuchte, ihn Lotus zu geben, doch der Stein weigerte sich, sich zu rühren. Ed ließ ihn los, und so schwebte er, wo er war, genau zwischen Lotus und Judy. Statische Elektrizität ließ Eds Haut kribbeln und ihre Haare abstehen. Lotus und Judy bewegten sich unisono, spiegelten sich Schritt für Schritt, Geste um Geste. Sie streckten die Hände aus. Grüne und weiße Blitze sprangen aus dem Stein und in ihre Handflächen hinein.
    Die Erde bebte. Panik ergriff die Kryptos in der Nähe. Ed wurde beinahe von einem fliehenden Minotaurus zertrampelt. Ein wütender Wirbelwind kreiste um Lotus, Judy und den Stein. Die Schwerkraft spielte verrückt und zog Ed in die Richtung des Sturms. Ein dreiköpfiger Höllenhund grub seine Klauen in die Straße, doch die Kraft riss ihn wieder los. Der Zyklon wirbelte den Krypto auf und löste den hilflosen Hund auf. Stücke von Asphalt, Zaunbretter, Klumpen von Gras und Erde und unglückliche Kryptos wurden von dem Sturm verschluckt. Trümmerstücke flogen in alle Richtungen, und was von dem Sturm nicht herumgeschleudert wurde, wurde von ihm verschlungen. Ed hielt sich am Türgriff eines Geländewagens fest, während sie von den Füßen gehoben wurde.
    Die letzten paar Zentimeter zwischen den beiden Frauen und dem Stein waren die schwersten. Der Stein durchlief einen Regenbogen an Farben. Goldene Linien, verborgene Runen von alter, vergessener Macht formten sich auf der Haut der Frauen.
    Monster und Chester

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