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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Augen.
    Lotus sagte: »Du kannst mich nicht aufhalten. Du kannst mich nicht einmal verletzen. Warum versuchst du es also immer wieder?«
    Er wurde superstark-grün und landete einen Boxhieb. Sie fing seine Faust ab und verdrehte ihm das Handgelenk. Er fiel auf die Knie.
    »Du bist wie ein Insekt, das ich nicht zerquetschen kann. Unter normalen Umständen wäre das beinahe faszinierend, aber ...« Sie lächelte verträumt. »Du bist nicht so wichtig. Du bist nur eine Unannehmlichkeit, ein Rätsel, das mich ablenken soll.«
    Sie neigte den Kopf schief und wandte sich direkt ans Universum.
    »Sehr schlau von dir. Du nutzt meine Neugier aus, ich verstehe! Du wirst schlauer, oder? Aber nicht schlau genug. Bei Weitem nicht.«
    Sie verschwand.
    Monster stand auf. »Verdammt!«
    Er flog durch das Loch ins Wohnzimmer darüber, Chester und Ferdinand, umgeben von aufeinanderprallenden Katzen und Imps, hatten sich ineinander gekrallt. Chester war zerfleddert und zerfetzt, kaum noch in seiner Bärenform zu erkennen. Ferdinand boxte ein Loch in seine Brust und riss ihm den Kopf ab.
    Monster kam hinter ihr herauf und legte seine Hand an ihren Rücken. Der beißende Magiestoß, wie ein Stich statischer Elektrizität, ging von ihm auf sie über. Ferdinand schnappte nach Luft, als ein Schwanz aus ihrer Hose platzte und ihr Gesicht länger wurde. Fell spross auf ihrem Gesicht.
    »Was hast du ... muuuh?«
    Sie barst aus ihren Kleidern und fiel auf alle viere, während ihr Körper zuckte und wuchs.
    Monster sah nach Chester, der sich in seine Gnomenform zurückfaltete. Er tat es langsam; trotzdem rissen bei der Prozedur Stücke von ihm ab.
    »Bist du okay?«, fragte Monster.
    »Ging schon mal besser.« Chester stand auf, doch seine Bewegungen waren langsam. »Autsch!«
    »Tut es weh?«
    »Ist nicht so schlimm.« Chester zuckte die Achseln, und ein Riss entstand an seinem Rücken. »Der Schmerz, den ich spüre, ist eher eine statische Rückkopplung. Mehr lästig als lähmend.« Er zuckte zusammen, als sein Papierbein knitterte. »Au! Wie kommt ihr materiellen Wesenheiten bloß täglich damit klar?«
    »Man gewöhnt sich dran.«
    Die braune Kuh im Wohnzimmer blies eine riesige Kaugummiblase, die platzte und sich über ihre Nase legte. »Hübscher Trick, Boss.«
    Eine Katze kreischte wie am Spieß, als sich mehrere Imps auf sie stürzten. Eine große graue Katze trompetete, während sie mehrere Angreifer wegfegte. Monster und Chester bahnten sich ihren Weg auf Zehenspitzen durch das Gewühl und traten in den anderen Raum hinaus. Das Geklapper eines Bigfoots, der in der Küche Teller zerschlug, und die hungrigen Augen des Mantikors am Kopf der Treppe legten nahe, dass im Haus zu bleiben nicht un-bedingt das Sicherste war.
    Draußen war es sicherer. Das ausgesetzte Seepferd hatte es aufgegeben, sich fortbewegen zu wollen, und graste auf dem Rasen. Es benutzte seinen Kiefer wie einen Löffelbagger, um einen Blumenkasten aufzunehmen.
    Ein funkelnder Phönix pickte in ein paar Mülleimern ganz in der Nähe. Ein haariger, violetter Primat mit zwei Köpfen sprang den Vogel an. Der reagierte, indem er sich selbst in einem goldenen Blitz verbrannte, was den Affen dazu brachte, schreiend davonzuhasten.
    »Das kann nicht gut sein«, sagte Monster.
    In der ganzen Nachbarschaft streiften Kryptos aller Größen und Klassen umher. Eine riesige, gefiederte Schlange ringelte sich um einen Kamin gegenüber. Am Haus daneben spie ein zweieinhalb Meter hoher Ameisenhügel waschbärgroße Insektoiden aus. Ein amorpher Klecks mit einem einzelnen, riesigen Auge glitschte über ein Auto und verspeiste es mit einem zufriedenen Schlürfen.
    Ein Krake saß in der Auffahrt. Eine Schildkrötenbestie, fast so groß wie ein Haus, tapste mit der halsbrecherischen Geschwindigkeit von eins Komma zwei Metern pro Minute die Straße entlang. Und ein Drache und ein Lindwurm waren in einen Luftkampf mit einer Menge Fauchen und Heulen verwickelt.
    »Es ist der Stein. Er ist verwirrt«, erklärte Monster.
    Ein Schwärm Feen flog herab, um funkelnden Staub auf eine Katze zu streuen. Sie wurde zu Glas.
    »Was du nicht sagst«, bemerkte Chester.
    »Wo ist Judy?«, fragte Monster.
    »Ich hab sie in dem ganzen Durcheinander verloren. Ich dachte, du hättest einen Zielsuchsinn!«
    »Was auch immer der Stein mit mir gemacht hat, es wird schwächer.«
    »So ähnlich wie schlecht gemachte Verstärkungsmagie, oder?« Chester lehnte sich an Monster, um sein zerknittertes Bein zu entlasten.
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