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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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hielten am Rand der Schwerkraft-Ausnahmeerscheinung an. Monster lehnte sich zurück und machte sich bereit, sich dagegenzustemmen, um nicht von der Leere aufgesogen zu werden, Chester klammerte sich an Monsters Bein.
    Die Welt bebte, als wolle sie zerbrechen. Alarmanlagen von Autos plärrten. Sämtliche Haus- und Straßenlampen begannen spontan zu leuchten und brannten dabei so hell, dass sie die Nacht ein paar Sekunden lang zum Tag machten, bevor sie explodierten.
    »Und was machen wir jetzt, Boss?«, schrie Chester über das Heulen des Windes und das Grollen der Erde hinweg.
    Monster hatte keine Antwort.
    Judy und Lotus berührten den Stein im selben Moment. Der Wirbelsturm löste sich augenblicklich auf. Die Erde hörte auf zu beben und der Stein wurde schwarz, während die Runen auf seiner Oberfläche verblassten. Die Kraft, der sich Monster entgegengestemmt hatte, ließ nach, und er fiel um.
    Judy und Lotus sahen sich in der unheimlichen Stille in die Augen. Die Runen stiegen von ihrer Haut auf und wirbelten, um die Vorherrschaft kämpfend, um sie herum.
    »Ist das etwas Gutes oder etwas Schlechtes?«, fragte Chester.
    »Schlecht«, erwiderte Monster.
    Eine Restverbindung mit dem Stein blieb in ihm. Er konnte den Kampf spüren, der unter der Oberfläche des Universums tobte, während Lotus und Judy um die Oberhand kämpften. Unter den richtigen Umständen hätte dies ein Kampf von Ebenbürtigen sein können, ein Patt bis ans Ende der Zeiten. Doch sie waren sich nicht ebenbürtig. Nicht ganz.
    Lotus war im Vorteil. Sie war nicht so einfach loszuwerden. Der Stein fürchtete sie immer noch, konnte nicht aufhören, sie zu nähren. Judy hatte diesen Machtfluss unterbrochen, doch es war nur eine vorübergehende Störung. Das Gleichgewicht würde sich verschieben. Lotus würde die Oberhand gewinnen, und sie würde Judys vorübergehende Einheit mit dem Universum rauben, um ihre Absichten zu vollenden.
    »Wenn wir Lotus abtrennen können, könnten wir die Pattsituation vielleicht brechen«, sagte Monster.
    Der Wind wurde stärker, ein leichtes Beben wühlte den beschädigten Asphalt auf. Judy und Lotus glühten, doch Lotus leuchtete ein kleines bisschen heller. Monster suchte sich seinen Weg über den unebenen Boden.
    Ed trat ihm entgegen. »Es tut mir furchtbar leid, aber ich kann dich nicht eingreifen lassen. Mrs. Lotus würde nicht...«
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Der Funke sprang über. Ed wieherte, platzte aus ihren Kleidern und kehrte in ihre Pferdeform zurück. Sie bäumte sich auf und stürmte die Straße hinab.
    Ed zu verwandeln hatte den letzten Rest der Magie verbraucht, die der Stein an Monster abgegeben hatte. Er wich zurück, als die Machtansammlung den Himmel zum Brennen brachte, während der Asphalt unter Judys und Lotus' Füßen glühte. Monster war jetzt scharlachrot, immun gegen Hitze. Entweder ein Abschiedsgeschenk des Steins oder glücklicher Zufall.
    »Was ist los?«, fragte Chester.
    »Was tue ich da? Ich muss verrückt sein!«
    Monster wich zurück.
    »Aber was ist mit Judy?«, drängte Chester.
    »Und was ist mit mir?«, gab Monster zurück. »Das hier ist ihr Schicksal. Ich bin doch nur irgendein Trottel, der da zufällig reingeraten ist.«
    »Du kannst nicht einfach davonlaufen!«
    »Natürlich kann ich.«
    Er drehte sich um, doch Chester sprang ihm in den Weg. »Verdammt, Monster! Du musst damit aufhören!«
    Monster warf einen Blick über seine Schulter. Judy und Lotus kochten vor Macht. Die Zäune und Rasenflächen in der Nähe fingen Feuer, Chester welkte und kräuselte sich an den Rändern.
    »So willst du weiterleben?«, fragte er. »Immer wieder denselben Fehler machen, immer auf den Instinkt des Augenblicks hören?«
    Monster versuchte, etwas zu sagen, doch Chester hielt eine zerfledderte und rauchende Hand hoch.
    »Lass mich ausreden. Ich weiß nicht, wie lange dieser Körper noch durchhält. Ich komme nun schon seit langer Zeit in dieses Universum, und die ganze Zeit über habe ich immer wieder das eine oder andere sehr dumme Verhalten gesehen. Aber dann habe ich mich daran erinnert, dass ihr nur Fleischsäcke seid, die mit dem, was sie haben, ihr Bestes tun. Und aus dieser Perspektive schätze ich, ihr macht es ganz gut, wenn auch meistens von denselben egoistischen Instinkten getrieben, denen all diese Klumpen solchen geringfügig empfindungsfähigen Protoplasmas unterworfen sind. So seid ihr eben, und ich versuche, euch nicht dafür zu verurteilen.«
    Die Finger an
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