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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Leute hier kommen von der Stadt.« Der Verwalter bewegte seinen Daumen ruckartig in Richtung Monster. »Und sie sagen, Sie hätten eine Art illegales Haustier da drin.«
    »Eigentlich, Sir, glauben wir, dass es eher eine unerwünschte Plage ist«, versuchte Chester ihn zu korrigieren. »Schließlich hat uns Miss Hines angerufen.«
    Der Mann hörte es aber nicht, oder er ignorierte es. »Haustiere sind hier nicht erlaubt.«
    Monster und Chester schlüpften ins Apartment, doch Judy versperrte den Eingang, damit der kahle Mann nicht eintreten konnte. Sie begannen zu streiten, allerdings vermied Monster es bewusst zuzuhören. Er trat in die kleine Küche, bediente sich mit einem Glas Wasser und wartete auf das Ende der Diskussion. Dieses Ende kam, als Judy dem Typ abrupt die Tür vor der Nase zuknallte.
    Sie fixierte Monster mit einem neugierigen Blick. »Kenne ich Sie nicht?«
    »Gestern Nacht«, antwortete er. »Sie haben meinen Yeti umgebracht.«
    Langsam dämmerte die Erkenntnis auf ihrem Gesicht. »Ja, der grässliche Schneemann. Das stimmt.« Sie runzelte die Stirn. »Sie sind der Typ mit dem Papiermann.«
    »Papiergnom«, korrigierte Chester. »Der Typ mit dem Papiergnom.«
    Judy blinzelte zur Decke hinauf. »Das hatte ich alles ganz vergessen. Wie konnte das nur passieren?«
    »Das ist der Schleier«, sagte Chester. »Die meisten menschlichen Gehirne können keine Magie in ihrem bewussten Langzeitgedächtnis verarbeiten. Es hat mit einer Nervengruppe an der Basis des ...«
    »Das ist nicht so wichtig«, unterbrach ihn Monster. »Es nützt nichts, es zu erklären, weil Sie sowieso alles wieder vergessen werden, wenn wir weg sind. Wo ist das Ding?«
    Sie führte ihn in ihr Schlafzimmer und deutete auf ihren Wandschrank. Sie hatte einen Stuhl unter den Türknauf geklemmt, um das Wesen einzuschließen. »Es ist da drin. Ich bin heute Nachmittag aufgewacht, und da war es. In meinem Schrank. Dachte zuerst, da drin sei was gestorben. Wegen des Geruches.«
    Der feuchte Geruch von frischem Mist und faulendem Fleisch hing in der Luft des Schlafzimmers. Sie hielt sich die Nase zu.
    »Ist es normal, dass das so riecht?«
    Monster schnüffelte. »Ich rieche nichts.«
    »Wie können Sie das nicht riechen?« Sie unterdrückte ein Würgen. »Wie nasse, brennende Hundehaare in Tabascosoße.«
    Nickend holte Monster sein Farbcodebuch aus der Tasche und kritzelte »Lila: kann nichts riechen«. Das würde auch erklären, warum Liz' übrig gebliebene Spaghetti am Morgen so fade geschmeckt hatten.
    »Können Sie ihn beschreiben, Miss?«, fragte Chester.
    »Ich habe es eigentlich nicht richtig gesehen. Sah irgendwie wie ein Affe aus, aber mit einem großen Kopf und mit grünen Haaren überzogen.«
    »Troll«, sagte Monster. »Keine große Sache. Wir holen schnell ein paar Sachen aus dem Van und ...«
    Der Krypto im Wandschrank hämmerte gegen die Tür. Kurze, krallenbewehrte Fingerspitzen tasteten den Spalt zwischen Tür und Schwelle entlang.
    »Es kommt doch nicht raus, oder?«, fragte Judy.
    »Trolls bevorzugen die Dunkelheit. Ich hole nur schnell ein bisschen Lockmittel und kümmere mich darum.«
    Chester ging den Köder holen, während Monster das Stück Pappe hinlegte und seinen magischen Kreis darauf zeichnete, wobei er gelegentlich in seinem Runenwörterbuch nachsah.
    »Sie sind lila«, sagte sie.
    »Ach ja?« Er besah sich demonstrativ seine Hand. »Wow, danke, dass Sie mich drauf hingewiesen haben!«
    »Waren Sie gestern nicht blau?« Sie zerrte die widerstrebende Erinnerung ans Tageslicht. »Ja, Sie waren blau. Warum sind Sie also heute lila?«
    »Das ändert sich jedes Mal, wenn ich aufwache.«
    Falls noch eine weitere Erklärung existierte, so gab er sie jedenfalls nicht ab, und sie machte sich auch weniger Sorgen um die Farben als um das Wesen in ihrem Wandschrank.
    »Ist das normal?«, fragte sie. »Ich meine, diese Sache mit den Bigfoots...« »Yetis.«
    »Ja, das. Und jetzt dieses Ding in meinem Schrank. Ist das normal?«
    »Nichts ist normal«, sagte Monster. »Normalität ist nur ein Wort, das die Leute erfunden haben.«
    •29-
    »Sagt der lilafarbene Typ«, antwortete Judy.
    Chester erschien wieder mit einem Beutel Geleebohnen. Monster legte seinen magischen Kreis neben den Wandschrank, schüttete ein paar Geleebohnen auf den Karton und nahm den Stuhl von der Tür weg.
    »Geben wir ihm eine Minute«, sagte Monster.
    Die Wandschranktür öffnete sich, und eine lange, krumme Nase ragte daraus hervor. Die großen,
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