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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Charlene, die hinter dem Fenster am Auszahlungsschalter saß. Sie saugte an einer Zigarette, feilte sich dabei die Nägel und sah zutiefst gelangweilt aus.
    »Ich arbeite nicht tagsüber«, sagte er.
    Er sah sie an, um zu sehen, ob sich ihre Lippen bewegten, als die Lautsprecherstimme antwortete: »Einer von meinen besten Tagesjungs hatte einen Zusammenstoß mit einer Gorgo. Solange er nicht entpetrifiziert ist, habe ich zu wenig Leute.«
    Monster zögerte. Er fühlte sich immer noch im Halbschlaf, aber er war ja schon da. Er konnte den Auftrag genauso gut übernehmen und ein bisschen Zusatzkohle machen.
    »Klar.«
    »Super. Wir lassen dir von der Einsatzzentrale die Einzelheiten schicken.«
    In seinem Van weckte Monster Chester auf. Der Papiergnom entfaltete sich nicht vollständig, sondern streckte nur seinen Kopf aus dem Quadrat. »Wie spät ist es, Boss?«
    »Früh. Wir haben einen Einsatz.«
    Chester sagte: »Soweit ich weiß, waren die Dienstzeiten acht Uhr abends bis sechs Uhr morgens. Drei Tage Urlaub im Jahr, an Chanukka und am Tag des Baumes frei und ein beweglicher Feiertag.« Er streckte sich. Sein Körper kräu-selte sich, als er die Falten glättete.
    »Hör auf zu meckern und mach den Papierkram fertig. Wenn ich arbeiten muss, musst du das auch.«
    Charlene kam über Funk. Als sie die Einzelheiten durchgab, klang sie - falls das möglich war - ein bisschen gelangweilter als sonst. Etwas Kleines und Haariges war plötzlich in einem Wandschrank aufgetaucht.
    Es dauerte länger als nötig, um den Einsatzort zu erreichen. Monster war nicht an den Tagesverkehr gewöhnt. Er blieb in einem Stau auf dem Freeway stecken, und das verbesserte seine Laune auch nicht gerade.
    Der »Oak Pines«-Apartmentkomplex war so nichtssagend - es spottete jeder Beschreibung. Vier Backsteinblöcke mit je acht Apartments. Er parkte seinen Van und kramte in der Ausrüstung im Kofferraum.
    »Das ist komisch«, sagte Chester.
    »Ja.« Monster fand ein fünfzig auf fünfzig Zentimeter großes Stück Pappkarton. »Was ist das denn hier?«
    »Ich meine, was soll denn >Oak Pines< heißen? Bäume können entweder Eichen oder Kiefern sein. Ich glaube nicht, dass beides gleichzeitig möglich ist.«
    »Faszinierend.« Monster sammelte ein halbes Dutzend Marker in verschiedenen Farben zusammen und steckte sie in seine Tasche. »Ich werde es auf jeden Fall der Verwaltung mitteilen.«
    Jemand hämmerte an die hintere Tür des Vans. Monster riss sie auf und trat hinaus, um sich einem wütenden Apartmentverwalter zu stellen. Der richtete einen Finger auf Monster und fuhr ihn an: »Sie können hier nicht parken! Nur Anwohner!«
    Monster sah sich um. Es waren reichlich Parkplätze frei.
    »Die Stadt schickt mich«, sagte er. Der Verwalter starrte ihn misstrauisch an. »Ich habe die Stadt aber nicht gerufen.«
    Chester sagte: »Entschuldigen Sie bitte, Sir, aber wir wurden wegen eines möglichen Wandschrankbefalls in Apartment zwölf angerufen. Möglicherweise ein Troll oder ein Wilder Mann.«
    Wie alle Unkundigen weigerte sich auch der Verwalter einzugestehen, dass er mit einem Papiermann sprach. Monster fragte sich manchmal, wie das funktionierte, wie die Unkundigen das Universum wahrnahmen. Ersetzte ihn der Verwalter durch ein einfacheres Bild, indem er Chester zum Beispiel zu einem wirklich kleinen, sehr dünnen Typ machte? Oder sah er einfach über die Details hinweg und machte sich nicht einmal die Mühe, sich unbewusst herauszureden? Selbst die Kundigen waren sich nicht sicher, wie es funktionierte, nicht genau jedenfalls. Es war, als wolle man sich vorstellen, wie eine Fledermaus Schallwellen benutzte, um die Welt zu sehen. Das Ergebnis war zwar leicht zu beobachten. Wie es funktionierte, jedoch nicht. Es war eigentlich nicht wichtig, aber Monster hätte es manchmal trotzdem interessiert.
    Wie auch immer der Verwalter es rechtfertigte oder ignorierte, er nahm den Papierkram von Chester und verbrachte eine Minute damit, sich darüber zu ärgern. Es stellte ihn zufrieden, ohne seine Unfreundlichkeit zu vermindern.
    Er führte sie zu einem Apartment. Unterwegs wurde er mit jedem Schritt mürrischer, was einiges zu sagen hatte. Bis sie an die Tür klopften, war er zu einem verkrampften Knoten aus gefährlicher Wut geworden.
    »Ich wusste, dass sie da drin ein Haustier hat«, sagte er zu Monster.
    Eine junge Dame öffnete die Tür. Es war die junge Frau aus dem Supermarkt. Ihr Blick verweilte mit verschwommener Erinnerung auf Monster.
    »Die

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